Die richtige „Constellation“

Terry Diner
Wieder einmal war das Dinner des Royal Cliff Weinclubs, das am 13. Juni stattfand, ausverkauft und gab den Mitgliedern Gelegenheit, erstklassige Weine von „Constellation Wines International“ zu verkosten und zu bewerten, die zu ausgezeichneten Speisen gereicht wurden.

Viele hatten den Namen „Constellation Wines International“ noch nie gehört und waren umso mehr überrascht zu erfahren, dass „Constellation“ nun die größte Weinfirma der Welt ist!
Grund dafür ist die systematische Übernahme von Weingärten in den USA und Australien, die von „Constellation“ als Firmengruppe übernommen wurden. Dazu gehören nun unter anderen gut bekannte und angesehene Weinmarken wie „Robert Mondavi“ im Napa Valley und die „Hardy Wine Company“ in Australien.
Da es ein australisches Weindinner war, schickte „Constellation“ zwei Australier zu der Veranstaltung im Royal Cliff, nämlich Matthew Morrissy, den Regionalmanager in Südostasien (zurzeit mit Sitz in Singapur), und James Wilson, den Manager für wirtschaftliche Weiterentwicklung von der „Hardy Wine Company“ in Südaustralien.
Der junge Australier James, in obligatorischen australischen Maulwurfsfellhosen gekleidet, entpuppte sich als aufschlussreiche Informationsquelle über die australische Weinproduktion in ihren Anfängen. Die Originalweine wurden mit der ersten Kriegsflotte eingeführt, bis in den 1960ern die größte Menge der Produktion in einer Vielfalt von Weinen etabliert war.
Danach bewegte sich die Herstellung in Richtung Tischweine. Heute ist Australien der viertgrößte Weinexporteur der Welt mit einem Marktwert von vier Milliarden australischen Dollar. Man sieht also, warum die „Constellation“ Gruppe sich einen Anteil an dieser Entwicklung sichern wollte!
Das Menü des Weinclub Dinners ergänzte die Weinproben. Für einen Exekutivchefkoch bedeutet dies immer eine Herausforderung höchsten Grades. Man stelle sich vor, eine gekühlte Flasche Moondah Brook Verdelho 2006 vor sich zu haben und zu denken, dass dazu Parmaschinken mit Oliven, gerösteter Pfeffer und frische Tomaten passen würden. Bei einer Probe aber wird festgestellt, dass der Wein nicht unbedingt gut zu den Speisen passt, also beginnt man von Neuem und eine gekühlte Flasche Moondah Brook Verdelho 2006 wird daher verkostet. Dieses Mal zu einem kurz angebratenen Ahi Thunfisch und norwegischem Lachs mit Seegras in einer vietnamesischen Reispapierrolle mit Tobbiko an Wasabi Mayonnaise. „Ja, das ist besser!“ Und genau das servierte Exekutivchef Walter Thenisch den Weinclub Gästen an diesem Abend.
Der zweite Wein, den die Gäste probierten, war ein Moondah Brook Chardonnay 2005. „Schmeckt ganz leicht nach Eiche“, sagte James Wilson. Aber für meinen Geschmack war der Eichengeschmack zu leicht, mein Gaumen konnte keinen Eichengeschmack ausmachen! Jedoch half der Wein, die köstlichen Riesengarnelen herunter zu spülen, die mit Kurkuma mariniert auf Basmati Reis, Guaven- und Macadamia-Nuss-Soße gereicht wurden.
Viele Gäste, mit denen ich an diesem Abend gesprochen hatte, lobten die Entenpastete in knusprigen Teig gefüllt als bestes Gericht des Abends. Ich schloss mich dieser Meinung an.
Zu den folgenden Gängen gab es Rotweine, nämlich Moondah Brook Shiraz 2004 und Brookland Valley Cabernet Sauvignon/Merlot/Cabernet Franc 2001, beide mit intensivem Geschmack. Für mich war der Brookland Valley der klare Sieger, sehr geschliffen mit viel Duft, der eine Weile am Gaumen haften blieb.
Matthew Morrissy und James Wilson sagten, sie hätten nie zuvor an einem Weindinner solcher Qualität teilgenommen. Ich denke, wir in Pattaya sind ein wenig verwöhnt, da wir diese Veranstaltungen regelmäßig genießen können. Wenn wir uns den Eintritt pro Person ansehen (2.100 Baht), ist dies ein unschlagbarer Gegenwert. Natürlich hat dazu die Sponsorenschaft von Ambrose Wines ihren Teil beigetragen.
Das nächste Weindinner ist am 6. Juli und wahrscheinlich werden Wolf Blass Weine vorgestellt.

Das Dinner des Royal Cliff Weinclubs am 13. Juni war wiederum ausverkauft.