Ein Kunstgenuss der besonderen Art
Elfi Seitz
Am 8. und 9. Juni fand in Gegenwart Seiner Exzellenz des
österreichischen Botschafters Magister Arno Riedel und dessen Gattin Loretta
im Musikauditorium der Mahidol Universität ein Kunstgenuss besonderer Art
statt. Christoph Espenschied, ein namhafter Pianist aus Deutschland, spielte
als Gaststar der Thailand Philharmoniker, zu denen auch an die zehn
Ausländer zählen, Werke von Robert Schumann.
Bereits beim Erscheinen auf der Bühne wurde der Künstler, der in Thailand
kein Unbekannter ist, mit frenetischem Beifall begrüßt.
Der
Pianist Christopher Espenschied vor dem Konzert.
Christopher Espenschied studierte in Heidelberg-Mannheim und in Zürich, lebt
aber nun seit 2003 permanent in Wien, der Stadt der Musik. Er hat bereits
Auftritte mit dem Staatsorchester Österreich, der Semper Oper Dresden, der
Lübecker Oper, den Berlinern Philharmonikern, den Wiener Philharmonikern und
dem National Theater Mannheim hinter sich. Außerdem gab er bereits Konzerte
in Frankreich, Italien, Spanien, Österreich, Schweiz, Russland, Finnland,
Schweden, Dänemark und Litauen. Selbstverständlich ist er auch der Träger
vieler Preise, die ihn als Solisten, Kammermusiker und Komponisten
auszeichnen.
Der
Dirigent Claude Villaret in Aktion.
Der Dirigent der Abende war niemand anderer als Claude Villaret aus der
Schweiz. Nachdem Claude das Jugend Orchester von Lateinamerika und die
berühmten Teatro Colon in Buenos Aires dirigierte, kehrte er nach Europa
zurück, wo er 1994 den Dirigentenwettbewerb der Musikakademie Biel gewann
und Gastdirigent der Süd Bohemian Kammer Philharmoniker wurde. Seit den
Anfängen seiner Karriere führte ihn sein Weg nach Mailand, Zürich, Salzburg,
Buenos Aires, Prag, Berlin, Rio de Janeiro und Genf, wo er anerkannte
Orchester, zum Beispiel die Berliner Symphoniker, dirigierte.
Botschafter Arno Riedel überreichte am 8. Juni, nach Beendigung des
Konzerts, Blumen an die Künstler und bedankte sich in bewegten Worten für
deren herrliche Darbietung.
Ein rauschendes Reifeprüfungsfest
Die acht Maturandinnen und Maturanden feiern
einen fröhlichen Abschluss.
Stefanie Meier
Acht Maturandinnen und Maturanden, Benke Juliane, Gärtner Katharina,
Herrmann Oliver, Nadolny Elke, Polgar Adam, Rüprich Lukas, Schmidt-Vogt
Johannes und Schulz Christoph und somit sämtliche Prüflinge der
Abschlussklasse der Deutschsprachigen Schule Bangkok (DsSB) durften am
Freitag, den 15. Juni 2007, ihre Maturazeugnisse aus der Hand des Schweizer
Botschafters Rodolphe S. Imhoof entgegennehmen. Einen Tag später wurde im
Rahmen des so genannten „Maturaballs“ im Hotel JW Marriott an der Sukhumvit
Road zusammen mit Eltern, Lehrern und Freunden gefeiert.
Die Schweizer Matura entspricht dem deutschen Abitur. Eine Matura ermöglicht
das Studium an Hochschulen weltweit und setzt eine zwölfjährige
Schullaufbahn voraus. Die Absolventen nehmen ihre Universitätsstudien in
Deutschland, der Schweiz oder Shanghai auf. Drei der Absolventen werden eine
Hotel- oder Eventmanagementausbildung in Angriff nehmen, einer wird Physik
studieren, einer Elektrotechnik, einer Sport, einer Kommunikation. Ein
Abgänger wird sich vor seinem Studienbeginn noch ein Jahr sozial engagieren.
Enges Verhältnis
unter den Schülern
Die DsSB besuchen insgesamt knapp 240 Schülerinnen und Schüler –
da kennt man sich. Obwohl die acht Maturandinnen und Maturanden schon vorher
eng befreundet waren, habe erst die „heiße Phase“ der Prüfungsvorbereitungen
die Klasse so richtig zusammengeschweißt, meinte einer der Prüflinge. Das
bewiesen Fotos, die von ihnen in allen möglichen Lebenslagen gezeigt wurden.
Verhältnis zu den Lehrpersonen
Wie gut die Lehrerinnen und Lehrer ihre Schüler kennen, wurde
mittels eines kniffligen Tests durch Schüler des nachfolgenden Jahrgangs
ermittelt. Die Lehrer mussten beispielsweise wissen, wer von den Maturanden
welches Instrument spielt oder welchem anderen Hobby nachgeht. Die Fragen
nach der geografischen Herkunft der Schüler zeigte, aus wie vielen Ländern
sie ursprünglich stammen und wie international die Schule ist.
Danach dankten die Maturandinnen und Maturanden ihren Lehrpersonen und
prämierten sie für besondere Verdienste. So wurde etwa der Preis für die
beste Vorstellung an der Wandtafel vergeben, für die beste Ersatzmutter oder
für die größte Motivatorin. Im Gegensatz zu anderen Schulen haben die
DsSB-Absolventen offensichtlich ein herzliches Verhältnis zu ihren
Lehrpersonen. Diese räumten denn auch kräftig ab an der Tombola, die von
verschiedenen Sponsoren ermöglicht wurde.
Heiße Rhythmen zum Abschluss
Den feierlichen Abschluss bildete das Tanzen zur Musik einer
Liveband. Hier taten sich weniger die Maturanden hervor als vielmehr die
jüngeren Schülerinnen und Schüler und so manch eine Mutter, die sonst eher
im Hintergrund aktiv war. Ein gelungener, fröhlicher Abschluss auch für die
Eltern!
Thaksin ruft Regierung
zu Neuwahlen auf
Der abgesetzte Premierminister Thaksin Shinawatra drängte
die thailändische Regierung, wie versprochen im Dezember allgemeine Wahlen
abzuhalten, um dem Königreich die Demokratie zurück zu geben. Zudem
versprach er, unter der Rechtsstaatlichkeit um seine eigene Ehre und
Gerechtigkeit zu kämpfen.
In der aufgezeichneten Videoübertragung aus London, wo Thaksin seit dem
Putsch im Exil lebt, richtete er seine Worte an Tausende von Anhängern, die
sich friedlich bei Bangkoks Sanam Luang eingefunden hatten. Er bestätigte
seine Entscheidung, sich nicht mehr politisch betätigen zu wollen und
wünschte dem Volk, dass sich Thailands Wirtschaft unter einer demokratischen
Regierung schnell wieder erholt.
In seiner halbstündigen Ansprache rief Thaksin den Nationalen Sicherheitsrat
(CNS), der ihn im vergangenen September entmachtete, und die Regierung um
Premierminister Surayud Chulanont auf, bald öffentliche Wahlen abzuhalten.
„Lasst das Volk selbst entscheiden, von wem es regiert wird. Die Konjunktur
hat wegen des Putsches schwer eingebüßt“, behauptete Thaksin. „Das hat
weltweit ein schlechtes Bild auf die politische und die wirtschaftliche
Entwicklung des Landes geworfen.“
Solange die Demokratie nicht wieder Einzug erhalte, würden Familien mit
geringem Einkommen sowie der gesamte Unternehmensbereich weiterhin unter
schwerer wirtschaftlicher Not leiden, fügte er hinzu. Zudem würden die
konjunkturellen Probleme von den Unruhen im Süden, die sich ebenfalls erst
nach dem Putsch verschlimmert haben, täglich neu geschürt werden.
Der ehemalige Vorsitzende der kürzlich aufgelösten Thai Rak Thai Partei
kündigte an, seinen Ruf wieder herstellen zu wollen und Gerechtigkeit zu
erlangen nach dem Umsturz, für die Probleme, die man seiner Familie
auferlegte, und für geschätzte 50 Milliarden Baht, die das AEC einfrieren
ließ. „Ich kämpfe mit der Rechtsstaatlichkeit, um meine Würde wieder zu
erlangen“, schwor er.
Thaksin gab an, dass es sich bei den eingefrorenen Geldern um Einnahmen aus
dem Telekommunikationsnetzwerk handle, das er in den letzten Jahrzehnten
aufgebaut hat, bis er vom Militär gestürzt wurde. Die Finanzen habe er im
In- und Ausland vor allem in Immobilien und Aktien angelegt und nicht etwa
illegal abgeschöpft, wie es von anderen behauptet wird.
Er sehe keine Probleme darin und würde sich sogar gerne mit allen Seiten der
Gesellschaft unterhalten, auch mit der momentanen Regierung und dem Militär.
Thaksin erklärte sich bereit, mit ihnen über jegliches Thema zu sprechen,
insbesondere über die Vorwürfe gegen ihn. Allerdings dürfe dies nur
innerhalb des gesetzlichen Rahmens geschehen. Er rief die Regierung und das
Militär auf, den Fortschritt von Gerechtigkeit nicht weiter zu beeinflussen.
Der Regierungsausschuss müsse eine Ausbreitung der Gewalt vermeiden, bevor
diese überhand nehme. Im Sinne der nationalen Versöhnung müsse man jedes
Problem lösen. Einen Zeitpunkt, wann er nach Thailand zurückkehre, um
bezüglich seiner eingefrorener Finanzen „um Gerechtigkeit zu kämpfen“,
vermochte er nicht zu nennen.
Die Polizei schätzt, dass etwa 15.000 Menschen beim Sanam Luang versammelt
waren. Polizei und Militär boten ein starkes Aufgebot und riegelten einzelne
Straßen ab. Meldungen über Zwischenfälle gab es nicht. (TNA)
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