Was wollen die Leute nun eigentlich?

Franz Schmid

Während der Regenzeit kommt es in vielen Gegenden Pattayas immer wieder zu Überschwemmungen. Die Kapazitäten der Abwasserrohre sind bei weitem nicht ausreichend, um die plötzlich vom Himmel fallenden Wassermassen aufzunehmen. Das ist nichts Neues. Neu ist auch nicht, dass sich gerade Betreiber von Geschäften regelmäßig beschweren, dass sie auf Grund dessen viele Kunden verlieren und ständig damit beschäftigt sind, die durch das Hochwasser verursachten Schäden zu beseitigen.
Die Stadt hat in den letzten Jahren viel unternommen, um Abhilfe zu schaffen. Damit verbunden sind natürlich zum Teil langwierige Baumaßnahmen. Ein Großteil des Rohrsystems ist Jahrzehnte alt und dementsprechend marode. Die Rohre müssen also ausgewechselt werden. Damit verbunden sind für die Anlieger natürlich einige Unannehmlichkeiten wie Baulärm und Staub. Niemand hat gerne für viele Wochen oder gar Monate eine Baustelle vor seiner Nase, das ist verständlich. Geschäftsinhaber beklagen nun Umsatzeinbußen und das Ausbleiben von Kundschaft wegen der Bauarbeiten.
Die Klagen – mögen sie zu Recht bestehen oder nicht – werden von der Stadtverwaltung und der Öffentlichkeit zur Kenntnis genommen, aber am Sachverhalt ändert das nichts. Zum einen wird um Abhilfe wegen der Überschwemmungen gerufen, zum anderen beklagt man sich dann später darüber, wenn nun endlich Vorsorge dagegen getroffen wird. Die Geschäftsinhaber, die sich über die Bauarbeiten beklagen, sollten doch eigentlich froh sein, dass endlich etwas getan wird. Sie sollten auch die damit verbundenen Unannehmlichkeiten geduldig auf sich nehmen, denn nach Fertigstellung wird ihre Straße attraktiver als je zuvor sein. Man kann doch davon ausgehen, dass sich dann mehr Kundschaft als gewohnt einstellt und die Umsatzeinbußen schnell ausgeglichen werden.
Froh sollten sie auch darüber sein, dass die Stadt endlich Maßnahmen trifft, um die Infrastruktur zu verbessern. Was wollen die Leute eigentlich? Es ist ja sehr einfach, alles zu beanstanden und sich über alles zu beschweren. Wenn nun Missstände beseitigt werden, kann man doch nicht dies auch noch beanstanden. Zu beanstanden wäre nur, wenn die Stadt untätig bleibt. Doch das ist hier ja gerade nicht der Fall.
Außerdem: Die Bauarbeiten waren schon lange angekündigt worden, sind also keine Überraschung. Die Stadt investiert für dieses Projekt fast 25 Millionen Baht. Die Meckerfritzen sollten ruhig bleiben und vielmehr der Stadt für ihre Hilfe danken. Auch in diesem Falle ist das Allgemeinwohl wichtiger als Einzelinteressen.