Geschichtliche Streiflichter
 

Flucht aus Bangkok (1945) : By Duncan Stearn

Teil 12: Abgeschossen und gerettet

Die für die Kriegsgefangenen zuständigen Offiziere waren besorgt über Gerüchte, dass die Japaner alle (militärischen) Anlagen und Lager in Bangkok übernehmen wollten. Daher sahen sie das Leben der Gefangenen in Gefahr und begannen einen Fluchtplan zu entwickeln.
Als die Piloten noch im Kriegsgefangenenlager waren, erlebten sie einen Bombenangriff der Alliierten, der diesmal unangenehmerweise sehr nahe war. „Der Angriff dauerte nicht sehr lange. Später gab es Gerüchte, der Hauptbahnhof und Frachtspeicher seien vollständig zerstört worden sowie Teile des Hafens“, berichtete Pugh.
Einer der Internierten konnte sich ein altes Radio verschaffen und war „in der Lage alliierte Sendungen, vor allem aus Ceylon (Sri Lanka) und Indien zu empfangen… Dann geschah es… Die Amerikaner hatten Hiroshima in Japan bombardiert, mit etwas, das sie eine Atombombe nannten, die buchstäblich die Stadt zerstörte…“
Am 9. August erfuhren die Kriegsgefangenen und Internierten von der zweiten Atombombe auf Nagasaki. Allen wurde klar, dass der Krieg bald zu Ende war. Die Kriegsgefangnen waren jedoch weit entfernt davon, sich in Sicherheit zu wiegen, da weiterhin Gerüchte über eine totale Übernahme Bangkoks durch die Japaner kursierten. Die Gerüchte waren so überzeugend, dass die Bewegung „Freies Thailand“ und die Geheimdienste entschieden, einen neuen Fluchtplan für die Kriegsgefangenen zu entwickeln.“
„Die Japaner fuhren normalerweise nicht durch den Stadtteil Bangkoks, in dem wir gefangen gehalten wurden. Allerdings fuhren Lastwagen voller japanischer Soldaten nahe an unserem Lager vorbei, vermutlich um sich neu zu positionieren, falls sie sich zu einer totalen Übernahme Bangkoks entschließen sollten.“
Am 14. August kapitulierte Japan. „Plötzlich konnten die Siamesen, besonders für die Internierten, nicht genug tun. Sie lockerten die Kontrollen über uns, so dass wir uns auf dem Grundstück unter die Internierten mischen konnten. Ein besonderer Abschnitt nahe dem Haupttor, gegenüber dem Ende des Camps bei unserem Tor, wurde für Verwandte und Freunde der Internierten eingerichtet, wo sie sich unter diese für Stunden anstatt für normalerweise 30 Minuten mischen konnten.“