Teil 12: Abgeschossen und gerettet
Die für die Kriegsgefangenen zuständigen Offiziere waren besorgt
über Gerüchte, dass die Japaner alle (militärischen) Anlagen und Lager in
Bangkok übernehmen wollten. Daher sahen sie das Leben der Gefangenen in
Gefahr und begannen einen Fluchtplan zu entwickeln.
Als die Piloten noch im Kriegsgefangenenlager waren, erlebten sie einen
Bombenangriff der Alliierten, der diesmal unangenehmerweise sehr nahe war.
„Der Angriff dauerte nicht sehr lange. Später gab es Gerüchte, der
Hauptbahnhof und Frachtspeicher seien vollständig zerstört worden sowie
Teile des Hafens“, berichtete Pugh.
Einer der Internierten konnte sich ein altes Radio verschaffen und war „in
der Lage alliierte Sendungen, vor allem aus Ceylon (Sri Lanka) und Indien zu
empfangen… Dann geschah es… Die Amerikaner hatten Hiroshima in Japan
bombardiert, mit etwas, das sie eine Atombombe nannten, die buchstäblich die
Stadt zerstörte…“
Am 9. August erfuhren die Kriegsgefangenen und Internierten von der zweiten
Atombombe auf Nagasaki. Allen wurde klar, dass der Krieg bald zu Ende war.
Die Kriegsgefangnen waren jedoch weit entfernt davon, sich in Sicherheit zu
wiegen, da weiterhin Gerüchte über eine totale Übernahme Bangkoks durch die
Japaner kursierten. Die Gerüchte waren so überzeugend, dass die Bewegung
„Freies Thailand“ und die Geheimdienste entschieden, einen neuen Fluchtplan
für die Kriegsgefangenen zu entwickeln.“
„Die Japaner fuhren normalerweise nicht durch den Stadtteil Bangkoks, in dem
wir gefangen gehalten wurden. Allerdings fuhren Lastwagen voller japanischer
Soldaten nahe an unserem Lager vorbei, vermutlich um sich neu zu
positionieren, falls sie sich zu einer totalen Übernahme Bangkoks
entschließen sollten.“
Am 14. August kapitulierte Japan. „Plötzlich konnten die Siamesen, besonders
für die Internierten, nicht genug tun. Sie lockerten die Kontrollen über
uns, so dass wir uns auf dem Grundstück unter die Internierten mischen
konnten. Ein besonderer Abschnitt nahe dem Haupttor, gegenüber dem Ende des
Camps bei unserem Tor, wurde für Verwandte und Freunde der Internierten
eingerichtet, wo sie sich unter diese für Stunden anstatt für normalerweise
30 Minuten mischen konnten.“