Liebe Leser,
Haben Sie Kummer und wissen nicht weiter? Wissen Sie auf bestimmte Probleme keine Antwort? Wenden Sie sich vertrauensvoll an mich. Ich helfe Ihnen. Ihre Tante Frieda

Liebe Tante Frieda,

So unglaublich es klingen mag, es sich hat tatsächlich so abgespielt. Am späten Abend des 22. Juli kam ich mit meinem Motorrad nachhause und parkte es. Hinter mir hielten zwei Thais auf einem Motorrad an. Einer von ihnen kam auf mich zu, packte mich unsanft am Unterarm und sagte, er wolle meinen Geldbeutel. Ich machte mich frei und schubste ihn von mir weg, um ins Haus zu laufen, wo ich mich in Sicherheit wog. Am nächsten Morgen merkte ich, dass mein Moped plus Helm verschwunden war. Ich ging zur Banglamung Polizei Station, durfte dort aber keine Diebstahlsanzeige aufgeben, da das gebraucht gekaufte Motorrad noch nicht auf meinen Namen umgeschrieben war.
Am späten Nachmittag rief mich eine Bekannte an und sagte, dass ein Thaimädchen bei ihr sei und behaupte, die Freundin eines der Diebe zu sein und dass das Moped auf irgendeiner Polizeistation in Pattaya steht, sie wüsste aber nicht auf welcher. Ich fand dies merkwürdig, aber voll Hoffnung kehrte ich zur Banglamung Polizeistation zurück.
Plötzlich kannte derselbe Polizist, mit dem ich vorher gesprochen hatte, einen Kontaktmann bei der Polizei in Pattaya, der darüber Bescheid wissen sollte. Ich fuhr dorthin. Dieser „Kontaktmann“ ließ uns fast zwei Stunden warten, aß und führte private Telefonate. Dann sagte er uns, dass das Moped in einem Lager in der Soi Potisan stehe. Also begab ich mich auch dorthin und während man mich zu meinem Moped brachte, erzählte man mir, dass der Dieb bereits nach nur 500 Metern wegen Raserei aufgehalten worden sei. Da er weder Fahrzeugpapiere vorweisen konnte noch ein Schlüssel im Zündloch steckte, beschlagnahmte man das Moped und forderte ihn auf, die Papiere am nächsten Tag zur Polizei zu bringen und ließ ihn laufen. Nach dieser Geschichte wollte der Platzwart eine Standgebühr von 300 Baht von mir haben. Ich wollte ihn gerade bezahlen, als er mir sein Telefon übergab, da jemand mit mir sprechen wolle. Am Telefon war der aufmerksame Gesetzeshüter, welcher den Dieb festgenommen hatte. Er forderte eine Zahlung von 2.000 Baht, da er seinen Job so aufmerksam ausgeführt hatte. Als ich ihm sagte, dass ich ihn schon mit meinen monatlichen Steuern für seine Dienste bezahlt habe, verweigerte er die Aushändigung des Mopeds. Erst mit Hilfe meines Anwaltes konnte ich mein Moped am nächsten Tag aus der Sammelstelle, ohne irgendetwas zu bezahlen, abholen. Für mich stellt sich nun die Frage, wie diese Geschichte eigentlich zustande gekommen ist. Amazing Thailand!
Bestohlener
Lieber Bestohlener,
Du erwartest doch hoffentlich keine Antwort von mir? Ich habe, so traurig diese Geschichte ist, doch herzlich gelacht, denn so viel Unverfrorenheit ist wirklich einmalig.