„Ich möchte Chiang Mai zu einer lebenswerten Stadt machen.“
Frau Bürgermeister gibt ihr erstes Interview für Chiangmai Mail
Roy Blom
Am Tag ihres Amtsantritts als neue Bürgermeisterin von Chiang Mai gab Dr.
Duentemduang na Chiang Mai der Chiangmai Mail ihr erstes Interview als
Leiterin der Stadt, als sie von einem Treffen mit dem Stadtrat zurückkam, wo
sie ihre Politikagenda vorstellen wollte. Allerdings musste die Versammlung
verschoben werden, weil zwölf Mitglieder ferngeblieben waren.
Kein Start, wie man ihn sich wünscht. Auf die Frage, ob sie besorgt sei,
antwortete sie in ihrem von Anhängern mit zahlreichen Blumengebinden
gefüllten Büro: „Nein, ich habe meine Pflicht nach Vorschrift erledigt. Wenn
einige Stadträte nicht auftauchen, bereitet mir das keine Sorgen.“ Trotzdem,
die neue Bürgermeisterin wird überzeugende Argumente liefern müssen, um vom
Stadtrat ihre Projekte und Finanzpläne abgesegnet zu bekommen.
Am
ersten Tag ihres offiziellen Dienstes schon nimmt sich die neue Bürgermeisterin
Dr. Duentemduang na Chiang Mai Zeit für ein Interview.
Viele Mitglieder fühlen sich weiter mit dem ehemaligen Bürgermeister
verbunden. Obzwar die Dienstzeit des amtierenden Stadtrats in sieben Monaten
zu Ende geht, wird die Arbeit in dieser Zeit kein Zuckerlecken für Frau
Bürgermeister sein.
Ein erst kürzlich verabschiedetes Gesetz gibt der Bürgermeisterin mehr
Entscheidungsmacht darüber, wie Budgets aufgebracht und wofür sie eingesetzt
werden.
Die ernst und entschlossen wirkende Dr. Duentemduang na Chiang Mai will
konsequent ihre Agenda innerhalb der nächsten vier Jahre ins Rollen bringen.
„Viele meiner Projekte sind umsetzbar. Wir müssen aber jetzt damit
anfangen“, sagt die Bürgermeisterin in exzellentem Englisch.
Ein Punkt ihrer Agenda umfasst Vorbeugemaßnahmen gegen Überschwemmungen in
der Stadt. Solange es kein Management und keine geeignete Kanalisation für
eine strategische Bekämpfung von Fluten gebe, bliebe das Problem bestehen.
In dieser Angelegenheit will sie mit zuständigen Behörden auf Provinz- und
Landesebene kooperieren.
„Ich möchte Chiang Mai zu einer lebenswerten Stadt machen“, so die
Bürgermeisterin.
Das immer schlimmer werdende Verkehrsproblem mit Staus und in dritter Reihe
geparkten Fahrzeugen bereitet Ärger. „Die Behörden müssen mehr
Durchsetzungskraft zeigen, damit die Leute die Rechtsstaatlichkeit endlich
respektieren. Die Vorgehensweise der Polizei muss ebenso überdacht werden“,
meinte Dr. Duentemduang. „Zur Linderung der Verkehrs-, Stau- und
Parkplatzprobleme muss ein Gesamtverkehrsplan her, bei welchem es der
Zusammenarbeit mit den angrenzenden Distrikten und Stadtgemeinden bedarf“,
sagte sie.
An der Chiang Mai Universität wird schon jahrelang an einem neuen
Massentransport-System gebastelt. Die Bürgermeisterin kündigte an, die
Umsetzbarkeit dieses Planes zu prüfen, ohne aber voreilige Entschlüsse zu
fassen. Man müsse alle sich bietende Möglichkeiten in Erwägung ziehen.
„Die Stadt kann mit der bestehenden Infrastruktur die Menge täglich
einströmender Pendler nicht mehr bewältigen. Wir müssen gemeinsam mit
unseren Nachbarstädten einen Expansionsplan aufstellen, von welchem die
Bewohner aller Bezirke gleichermaßen profitieren. Die Bürde darf nicht
alleine Chiang Mai auferlegt werden.“
Auf Lösungsansätze für die Umweltverschmutzung angesprochen meinte die
Bürgermeisterin, sie sehe den Schlüssel zum Erfolg in der Bildung. Diese
dürfe man aber keineswegs nur den Stadtgebieten vorbehalten, sondern müsse
sie vielmehr auf die Farmer in den Siedlungen der gesamten Provinz
ausweiten.
„Wenn wir unseren Einwohnern keinen geeigneten Service bei der
Müllbeseitigung bieten, werden sie ihren Unrat weiter verbrennen“, sagte die
Bürgermeisterin. Schulen werden angehalten, Kindern schon ab frühem Alter
ein Umweltbewusstsein zu vermitteln und sie über die negativen Auswirkungen
der Verschmutzung auf unsere gesamte Gesellschaft aufzuklären.
Ein weiteres Projekt behandelt die Vorbereitung auf Erdbebenkatastrophen.
Schon mehrmals erzitterte Chiang Mai in diesem Jahr, doch wissen die meisten
Einwohner noch immer nicht, wie sie sich im Falle eines schweren Erdbebens
verhalten müssen. „Ich möchte, dass Chiang Mais Einwohner für den Ernstfall
gewappnet sind, Trinkwasser vorrätig lagern, stets eine funktionierende
Taschenlampe im Haus haben und wissen, was sie zu tun haben.“
Ob es im Rathaus Misswirtschaft gibt, frage ich sie. „Ja“, sagte sie ohne zu
zögern, „in meiner kurzen Amtszeit wurde ich damit schon konfrontiert. Unser
Büro hat das Recht, Untersuchungen einzuleiten. Sollten Beweise für
Fehlverhalten gefunden werden, wird die Nationale Anti-Bestechungsbehörde
eingeschaltet.“
Über in Chiang Mai lebende Ausländer sagt Dr. Deuntemduang: „Die Hälfte
unserer Geschäfte ist von ausländischen Touristen und Einwohnern abhängig.
Ich betrachte sie als einen Teil von uns, als Bürger Chiang Mais.“
Obwohl es viele Probleme zu beseitigen gilt, vertraut die Bürgermeisterin,
die bei der Wahl über 60 Prozent der Stimmen erhielt, ihrer Fähigkeit,
passende Lösungen zu finden für eine Stadt, die unaufhörlich wächst. Sie
fühlt sich verpflichtet, beste Arbeit zu leisten.
Gefragt, was sie an Chiang Mai am meisten liebt, ist ihre Antwort: „Die
Menschen.“
Nationalparkarbeiter ermordet
Khajohn Boonpath
Chiangmai Mail. Ein Angestellter des Pa Hin Tang Nationalparks in Mae
Hong Son ist offenbar ermordet worden. Das Opfer wurde als der 55-jährige
Somchai „Toy“ Anulom aus Ban Huay Dua identifiziert.
Toy wurde mit einer Schusswunde im Kopf tot in seinem Pick-up aufgefunden.
Nach ersten Ermittlungen gehen die Beamten davon aus, dass Toy als
Mittelsmann für Holzhändler an der thailändisch-burmesischen Grenze tätig
war. Sein Tod wird mit Verwicklungen in illegale Geschäfte in Verbindung
gebracht.
Raubmord schließt die Polizei aus, da sowohl im Fahrzeug als auch in der
Tasche des Toten Geld gefunden wurde.
Toys Ehefrau gab zu Protokoll, dass ihr Mann am Abend vor seinem Tod per
Telefon zu einem Treffen mit dem örtlichen Bergbauunternehmen gerufen wurde.
Junge Violinisten von
Bergbewohnerstamm werden
von Rotary ausgezeichnet
(Von links) Die
Bergstamm-Violinisten mit den Maechan Rotariern, die belgische Violinistin
Geertje Podevyn (hinten rechts) und Paramet Lerdkasem, Dirigent des Chiang
Mai Jugendorchesters (vorne rechts) posieren für ein Gruppenfoto.
Chiangmai Mail. Am 13. August erhielten fünf junge
Violinisten eines Bergbewohnerstammes im Rahmen des „Chiangrai Jugend und
Bergbewohnerstamm Violin-Projekts“ hochwertige Violinen vom Rotary Club
Maechan, mit Unterstützung von Graf Gerald van der Straten Ponthoz,
überreicht. Zwei der Studenten dürfen sich über eine Ausbildung in Belgien
freuen.
Die beschenkten Studenten nahmen im letzten Jahr an diesem Projekt teil, das
vom Dirigenten des Chiangrai Jugend-Orchesters und dem belgischen
Violinisten Geertje Podevyn ins Leben gerufen wurde.
Am 25. August wird ein Spezial-Konzert mit dem Titel „Feuerbogen“ unter
Leitung von Ajarn Paramet im Wiang Inn Hotel in Chiangrai abgehalten werden.
Geertje Podevyn, die extra aus Belgien kam, probte dafür mit den
Jugendlichen einen Monat lang.
Mehr Info unter E-Mail: [email protected]
Bei Routinekontrolle 50 kg
reines Heroin entdeckt
Großer Fang für die Polizei:
Drogendealer wurden mit 50 Kilogramm reinem Heroin erwischt.
Saksit Meesubkwang
Chiangmai Mail. Den richtigen Riecher hatten Polizisten in Lampang, als sie
darauf beharrten, zwei Fahrzeuge, die mit Zwiebeln beladen waren, genauer zu
untersuchen. Am Kontrollpunkt auf der Pholyothin Road stießen sie am 6.
August auf 50 Kilogramm reines Heroin.
Zunächst wurden der blaue Nissan mit Phayao-Kennzeichen und der blaue Toyota
mit Chiang Mai-Kennzeichen für eine Routinekontrolle angehalten.
Die Insassen der beiden Pick-ups wirkten nervös, was für die Beamten Grund
genug war, die Zwiebelladung näher zu betrachten.
Die Fahrzeuge wurden zur Dienststelle gebracht und komplett durchsucht. Im
Fahrgestell entdeckten die Polizisten dann die illegale Ware.
Der Zentner Heroin hat auf dem thailändischen Markt einen Verkaufswert von
etwa 15 Millionen Baht. Schmuggelt man die Ware in andere Länder, kann sich
der Preis um ein Vielfaches erhöhen.
Bei einer Pressekonferenz wurden den Medien und der Öffentlichkeit die
Drogenhändler und ihre Ware vorgeführt.
Laut Polizeiangaben gehören alle Täter dem Bergvolk der Hmong aus dem
Distrikt Viang Papao in der Provinz Chiang Rai an. Sie werden wegen
Drogenbesitzes mit Verkaufsabsichten angeklagt.
Bei weiteren Befragungen stellte sich heraus, dass die Männer 90.000 Baht
für die erfolgreiche Lieferung des Heroins zu einem Markt in der Provinz
Pathum Thani angeboten bekamen. Bald waren genügend Beweise gesammelt, um
vier weitere Verdächtige aus dem Raum Bangkok festzunehmen. Sie sollen
ebenfalls einem Drogenhändlerring angehören.
Generalleutnant Kittitach Ruenthip, Chef der Provinzpolizei, Region 5,
sagte, dies sei der größte Schlag gegen Heroinhändler in der Region 5 der
letzten fünf Jahre gewesen.
Das Heroin soll aus einem Labor im thailändisch-burmesischen Grenzgebiet
stammen.
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