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Verdächtiger im Bestechungsskandal stellt sich selbst

Oberster Gerichtshof stellt Haftbefehl gegen Thaksin und seine Frau aus

 

Verdächtiger im Bestechungsskandal stellt sich selbst

TNA. Ein sich im Ruhestand befindender leitender Polizeiangestellter, der der versuchten Bestechung zweier Richter des Verfassungsgerichtshofs verdächtigt wird, hat sich wie angekündigt selbst der Polizei gestellt.

Am Morgen des 13. August begab sich der 62-jährige Oberst Charnchai Netirattakarn in Begleitung seines Anwalts in Gewahrsam des leitenden Ermittlungsbeamten, Generalleutnant Jongrak Jutanont, der zugleich Assistent des nationalen Polizeichefs ist.
Journalisten gegenüber wollte sich Charnchai weder zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen noch über die eventuelle Zahlung einer Kaution in Höhe von 200.000 Baht äußern. Er verwies stattdessen auf seinen Anwalt.
Generalleutnant Jongrak kündigte an, dass Charnchai vernommen und anschließend an die Chana Songkram Polizeistation in Bangkok übergeben werde, weil die Bestechung am Sanam Luang stattfand.
Derweil überlegen die Ermittler, ob sie überhaupt eine Kaution gewähren sollen, da Charnchai möglicherweise flüchten, Beweise vernichten oder Zeugen einschüchtern könnte.
Oberst Charnchai wird vorgeworfen, Richtern des Verfassungsgerichtshofs vor der Anhörung zum Wahlbetrug der Thai Rak Thai Partei (TRT), die anschließend aufgelöst wurde, 30 Millionen Baht angeboten zu haben.
Die Absicht dahinter sei gewesen, die Richter dazu zu bewegen, die TRT von den Vorwürfen freizusprechen, sagte M. L. Krairirk Kasemsant, einer der beiden Richter, denen das Geld angeblich angeboten wurde.
Derweil wird ermittelt, ob ein weiterer Haftbefehl für einen Richter ausgestellt werden kann, der in den Skandal verwickelt sein soll.
Die TRT, vom ehemaligen Premierminister Thaksin Shinawatra gegründet und angeführt, wurde im Mai nach einer Anordnung des Verfassungsgerichtshofs wegen Wahlbetrugs aufgelöst. 111 Parteimitglieder, inklusive Thaksin, wurden für die Dauer von fünf Jahren von allen politischen Ämtern ausgeschlossen.


Oberster Gerichtshof stellt Haftbefehl gegen Thaksin und seine Frau aus

TNA. Am 14. August wurde gegen Thailands abgesetzten Premierminister Thaksin Shinawatra sowie gegen dessen Ehefrau Pojaman offiziell Haftbefehl erlassen. Es wurde gehofft, dass England die baldige Auslieferung der beiden durchführt, aber es scheint als würde trotz der Korruptionsvorwürfe die englische Regierung Thaksin Shinawatra möglicherweise nicht ausliefern.
Nachdem Thaksin und Gattin die Anhörungen vor Gericht monatelang hinausgezögert und auch der Vorladung für den 14. August keine Folge geleistet hatten, stellte der Oberste Gerichtshof die Haftanträge aus. Bei dem Termin sollten Thaksin und seine Frau zu einem umstrittenen Landkauf in Bangkok befragt werden.
Richter Tonglor Chomngarm brachte den Haftbefehl im Namen aller neun Richter des Obersten Gerichtshofes hervor. Thailand tritt nun mit der britischen Regierung in Kontakt, um über eine Auslieferung Thaksins zu verhandeln, damit diesem in Thailand der Prozess gemacht werden kann.
Thaksins ehemaliger Anwalt reichte beim Gericht einen Antrag auf Verschiebung der Anhörung bis nach dem Referendum über die neue Verfassung ein. Der ehemalige Premier und seine Frau fürchten um ihre Sicherheit und behaupten, sie würden von der Übergangsregierung keine Chance auf einen fairen Prozess bekommen.
Generalstaatsanwalt Pachara Yuthidhammadamrong sagte, Thailand werde „auf dem Rechtsweg die Kooperation mit Großbritannien suchen, damit Thaksin und seine Ehefrau, die beide in London im Exil leben, vor Gericht gestellt werden können.“
Im vorliegenden Fall geht es um Land in Bangkoks Ratchadaphisek Gegend, das die Frau des damaligen Premierministers für 772 Millionen Baht von einer staatlichen Institution erworben hat.
Thaksin wird vorgeworfen, seine Macht missbraucht zu haben, um die 33 Rai Land für einen ungewöhnlich niedrigen Preis zu kaufen.
Die Richtlinien von Thailands Anti-Bestechungsbehörde verbieten Geschäfte jeglicher Art zwischen dem Premierminister und staatlichen Einrichtungen, um Gewinne oder Verluste zu vermeiden.
Pojaman war als Thaksins Frau für Transaktionen dieser Art ebenfalls nicht berechtigt. Auch ihr wird Fehlverhalten und Korruption vorgeworfen.
Beide streiten die gegen sie vorgebrachten Anschuldigungen weiter ab. Bei einer Verurteilung erwarten sie jeweils bis zu drei Jahren Haft.
Die nächste Anhörung in dieser Sache ist für den 25. September geplant.
Thaksin kämpft gegen Auslieferung aus England
Der Rechtsanwalt von Thaksin Shinawatra, Noppadol Pattama, gab mittlerweile bekannt, dass sein Boss sich auf einen Kampf vorbereite. Er habe ihm den Auftrag gegeben, alle Unterlagen der Anschuldigungen gegen ihn und seine Frau Pojaman zu sammeln. Nicht nur Unterlagen um den umstrittenen Ratchadaphisek Land-Deal soll der Rechtsanwalt sammeln, sondern darüber hinaus auch Fakten und Zahlen über im letzten Jahr abgehaltenen Coup, der ihn absetzte und die Auflösung seiner Partei, der TRT, nach sich zog. Auch das Einfrieren von Geldern auf Banken, die ihm und seinen Familienmitgliedern gehören, soll untersucht werden.
Noppadol sagte, dass Thaksin es vorzöge, in England gegen die Anschuldigungen zu kämpfen, da die Rechte eines Angeklagten dort besser gewahrt seien als in seiner Heimat. Er sagte weiter, dass sein Klient nichts Unrechtes getan habe, wie ihm von der jetzigen Regierung vorgeworfen wird. Der Generalstaatsanwalt muss erst den Haftbefehl in aller Form an das Außenministerium in Großbritannien adressieren, meinte der Rechtsanwalt.
Er sagte weiter, es sei sicher, dass Thaksin auch am 25. September, zur Anhörung über den Land-Deal, nicht nach Thailand zurückehren werde, da er um seine Sicherheit besorgt sei. Erst wenn wieder Demokratie in Thailand eingezogen sei, würde er eine Rückkehr in Erwägung ziehen.
Der Minister des Ministerpräsidentenbüros, Thirapat Serirangsan, forderte Thaksin jedoch dringend auf, nach Thailand zu kommen, um sich hier zu verteidigen.