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Ein leidiges Thema
Franz Schmid
Die Stadtverwaltung hat wieder einmal einen Anlauf genommen, Haustiere bei
der tierärztlichen Abteilung des Gesundheitsamtes registrieren zu
lassen. Gemeint sind hier insbesondere Hunde und Katzen. Durch Impfung
und Sterilisation der Tiere soll ein Beitrag für die öffentliche
Gesundheit geleistet werden. Um dieses Ziel durchzusetzen, hat die
Stadtverwaltung eine breit gefächerte Aufklärungskampagne gestartet.
In ganz Thailand, nicht nur in Pattaya, sind streunende Katzen und Hunde
seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, ein leidiges Thema. Erschreckend
viele räudige Hunde und Katzen sind auf den Straßen zu sehen, die
meisten davon sind von ihren ehemaligen Besitzern ausgesetzt worden.
Viele Menschen nehmen junge Hunde oder Katzen in ihrem Haushalt auf, da
sie diese so niedlich finden und sich keine Gedanken darüber machen,
dass die Tiere auch Pflege und Zuwendung brauchen, wenn sie ausgewachsen
sind. Nach einer gewissen Zeit werden die einst so verhätschelten Tiere
ihrem Schicksal auf der Straße überlassen, da sie lästig geworden sind.
Obwohl von Zeit zu Zeit eine große Anzahl von Straßenhunden eingefangen
und in staatlichen Tierpflegeheimen untergebracht wird, scheint dies
keinen Erfolg bei der Reduzierung zu bringen. Das hat verschiedene
Gründe, vor allem im Verhalten mancher Mitmenschen. Die Tiere vermehren
sich unkontrolliert, gefördert wird das von Menschen, die die Tiere aus
falsch verstandenem Mitleid füttern. Das führt nicht nur zur Erhaltung
des Bestandes, sondern auch zu seiner Erweiterung.
So kann man verstehen, dass es im Interesse der Stadtverwaltung liegt,
zu erfahren, wie viele Hunde oder Katzen überhaupt in Haushalten leben
und wie deren Gesundheitszustand ist. Letztlich stellen kranke Tiere
eine Gefahr für Nachbarn und die Öffentlichkeit insgesamt dar, da
Krankheiten wie Tollwut leicht verbreitet werden können, besonders
Kinder sind gefährdet. Auch im Zusammenhang mit der Vogelgrippe ist die
Beseitigung von verwahrlosten Straßenhunden und wild lebenden Katzen
geboten, die Krankheitserreger wie Katzenstaupe und Räudemilben
übertragen.
Streunende Hunde begründen grundsätzlich eine unmittelbare Gefahr für
die öffentliche Sicherheit, da solche Tiere plötzlich auf die Fahrbahn
laufen und dort einen Unfall verursachen können. Wer kennt nicht die
Hundeleichen auf Autobahnen und Fernverkehrsstraßen? Aufgrund der
Vielzahl der streunenden Hunde sind deren Reviergrenzen eng gezogen.
Manch einer kann ein Lied davon singen, wenn zu nächtlichen Zeiten
markerschütternde Laute rivalisierender Hunderudel die Nachtruhe stören.
Das alles braucht nicht zu sein, wenn die Tierhalter
verantwortungsbewusst mitarbeiten. Der Aufruf der Stadt zur
Registrierung ist daher nicht als Gängelei der Bürgers zu verstehen,
sondern liegt im ureigensten Interesse aller Tierliebhaber.
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