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Ein ganz besonderer Held
Franz Schmid
Langsam nehmen die Nachrichten über das entsetzliche Flugzeugunglück in
Phuket ein Ende. Eine der letzten Nachrichten allerdings war nicht
schrecklich, sondern gerade das Gegenteil, da ein ganz besonderer Held
entdeckt wurde.
Paiboon Phaphan, 39, ein Klimaanlagenmechaniker aus dem Tambon Pa Khlok,
Thalang, zeigte den Menschen, dass er ein echter Held unserer Tage ist.
Er befand sich mit seinem Boss Chaowalert, dessen Gattin und deren Sohn
Jumbo an Bord der Unglücksmaschine. Paiboon, der sowieso das Fliegen
nicht besonders mag, steckte den Kopf zwischen die Knie und hielt sich
am Vordersitz fest, als er merkte, dass bei der Landung während des
starken Regens irgendetwas schief ging. Dann hörte er einen furchtbar
lauten Knall, alles um ihn herum wurde finster, bis plötzlich vor ihm
ein Feuer ausbrach. Dann merkte er, wie ein Ausländer einen Notausgang
öffnete. Viele Menschen drängten sich hinaus und es gelang auch ihm dem
Feuer, das ihm den Atem raubte, zu entkommen. Er blieb am Flügel stehen
und half seinem Boss und dessen Sohn in die Freiheit. Dann bemerkte er
einen „Farang“, der am Boden lag und auf den die Menschen in Panik
trampelten. Er half ihm auf und brachte ihn in Sicherheit nach draußen
auf den Flügel. Dort verließ er ihn wieder und machte sich auf die Suche
nach der Frau seines Chefs. Er rief und rief, konnte sie aber nicht
finden und musste auf Aufforderung der Polizei endlich auch auf den
Boden springen.
Der Farang, dem Paiboon geholfen hatte, war der Australier Robert
Borland, der sich beim Aufprall einen Knochen im Rücken gebrochen hatte
und hilflos im Flugzeug lag. Verschlimmert wurde seine Situation noch
dadurch, dass die Menschen über ihn hinweg trampelten. Borland konnte
nun seinem Retter, den er nur als einen „Thaimann in einem gelben Hemd“
beschrieben hatte, persönlich danken. Und da erst merkte er, dass sein
Retter auf Krücken ging, da er sich ebenfalls schwer verletzt hatte,
aber trotz seiner Verletzungen im Rücken und am Kopf, erst an seine
Mitmenschen gedacht hatte, bevor er sich selbst in Sicherheit brachte.
Ich habe mir darüber Gedanken gemacht und glaube, dass, wenn alle
Menschen sich auch nur ein bisschen mehr um ihre Mitmenschen kümmern
würden, weniger nur an sich selbst denken würden, die Welt ein
wesentlich schönerer Platz sein könnte, trotz Katastrophen und Unfällen.
Lasst es uns doch gemeinsam versuchen!
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