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Baht und andere regionale Währungen steigen weiter

BoT sieht keinen Bedarf für Zinssenkung

EU unterstützt Vietnam bei Qualitätsverbesserung für Meeresfrüchte

Finanzbehörde will Wirtschaftsprognose berichtigen

Halal-Lebensmittel aus Thailand auf Paris Expo vertreten

Energieministerium senkt Diesel-Abgaben

SET warnt vor Börsenmanipulationen

„Moda“ bietet hochwertiges Krokodilleder aus Sriracha

Fatalismus ist keine Alternative

Streichholzschachteln fördern die Kultur Thailands

 

Baht und andere regionale Währungen steigen weiter

Der thailändische Baht gewinnt, wie andere regionale Währungen auch, weiter an Wert. Laut der Zentralbank (BoT) sind dafür Exporteure verantwortlich, die den japanischen Yen abgestoßen haben.

Dies sei in großen Mengen geschehen, bestätigte Pongpen Ruengvirayudh, führender Direktor der Finanzmarkt- und Währungsreservenverwaltung der BoT.
Gleichzeitig haben Importeure den Baht gekauft, wenn auch nur in kleinen Mengen.
Trotzdem steigt der Baht parallel mit den Währungen in den anderen Ländern dieser Region.
Laut eines Investors ist der Baht kontinuierlich bis auf einen Wert von 33,82 zum US-Dollar gestiegen – der höchste Stand seit August.
Seit Jahresanfang legte der Baht gegenüber dem Dollar um fast 6,7 Prozent zu, obwohl die Zentralbank eine 30-prozentige Rücklagenbedingung eingeführt und zeitweise Maßnahmen ergriffen hat, die Wertsteigerung in Grenzen zu halten, damit das Exportgeschäft nicht zu sehr leidet.
BoT-Leiterin Tarisa Watanagase kündigte an, dass diese Tendenz weiter anhalten wird.
Auch der Singapur-Dollar und der malaysische Ringgit hätten seit Jahresbeginn um etwa sechs Prozent zugelegt.
Die Währung in vielen anderen Ländern habe gegenüber dem Baht an Boden verloren, während die Inflationsrate relativ hoch ist. Thailand sei daher in einer besseren Position, was die Wettbewerbsfähigkeit beim Handel betreffe.
Die Zentralbank stellt auch das Ende der 30-prozentigen Rücklageregelung in Aussicht, da diese ohnehin nur als vorübergehende Maßnahme betrachtet werde.
Dies dürfe jedoch nicht geschehen, ohne interne und externe Faktoren zu berücksichtigen.
Eine Abschaffung der Regelung komme laut Tarisa zum jetzigen Zeitpunkt zu früh. Ob diese im nächsten Jahr erfolgen könne, machte sie von der Gesamtsituation und vor allem vom Vertrauen der Investoren abhängig. (TNA)


BoT sieht keinen Bedarf für Zinssenkung

Die Leiterin von Thailands Zentralbank (BoT), Tarisa Watanagase, sieht von einer Zinssenkung ab, mit der die Wirtschaft angekurbelt werden soll. Im kommenden Jahr werde die Konjunktur weiter steigen, begründete sie ihre Entscheidung.
In einer programmatischen Ansprache zum Thema „die Wirtschaft Thailands und ihre Tendenz für das nächste Jahr“ erwähnte Tarisa die Negativfaktoren, die der Wirtschaft in den vergangenen Jahren zu schaffen machten: politische Unsicherheit, Gewalt im Süden, Währungsschwankungen und steigende Ölpreise.
Trotz der Annahme, dass die Probleme sowohl beim Ölpreis als auch auf dem US-Markt für Hypotheken an Kreditnehmer mit schlechter Bonität anhalten werden, sollte Thailands Wirtschaft im kommenden Jahr wieder Fahrt aufnehmen, so Tarisa.
Schätzungen zufolge soll das diesjährige Wachstum zwischen 4,3 und 4,8 Prozent liegen und im kommenden Jahr zwischen 4,5 und 6 Prozent.
Um dies zu erreichen, müsse die Politik den Privatkonsum und das Investitionsverhalten ankurbeln.
„Momentan besteht kein Anlass, die Zinsen zu senken“, so die BoT-Chefin. „Mehrere Indikatoren weisen klar darauf hin, dass sich die Wirtschaft bereits erholt.“
Das Ziel der BoT, die Inflation zwischen 1,8 und 2,3 Prozent zu halten, sei realistisch, so Tarisa.
Die verschiedenen Bereiche müssten selbst einschätzen, ob und inwiefern sie von äußeren Faktoren abhängig sind.
Exporteure müssen mehr darauf achten, sich gegen die Währungsschwankungen abzusichern. Die Fluktuation werde auch im kommenden Jahr ein Schlüsselfaktor in der Geschäftswelt sein, hieß es. (TNA)


EU unterstützt Vietnam bei Qualitätsverbesserung für Meeresfrüchte

Vietnams Ministerium für Landwirtschaft und Ländliche Entwicklung (MARD) hat die EU um Mithilfe bei der Verbesserung der Nahrungsmittelqualität, vor allem bei Meeresfrüchten, gebeten. Die EU leitet ein Projekt, unter welchem sie Mitgliedsländer des Verbands Südostasiatischer Nationen (ASEAN) durch den Bau von Laboren unterstützt, das Niveau ihrer Lebensmittelkontrollen anzuheben.
Laut des stellvertretenden MARD-Ministers Luong Le Phuong ist die EU-Hilfe von großer Bedeutung für Vietnam. Die Bestätigung von ASEAN-Lebensmittellabors über die Qualität der Meeresfrüchte würde das Vertrauen in die Ergebnisse der lokalen Labors stärken.
Durch mehr Qualität wären wiederholte Kontrollen nicht mehr nötig, so der Vizeminister. Die Kosten für Exporteure sinken, während ihre Einnahmen steigen.
„Für die Regierung und das MARD haben Hygiene und Qualität der Meeresfrüchte absolute Priorität“, sagte Phuong.
Die Labors des Nafiquaved, das für die Qualitätssicherung der staatlichen Fischereien verantwortliche Direktorat, erfüllt die Norm ISO/IEC 17025. Insgesamt verfügt Vietnam nun über 30 Labors, die sich nach den internationalen Standards richten.
Seither wird das Nafiquaved von 42 Ländern, inklusive 25 EU-Ländern, als für die Qualität von Vietnams Fisch und Fischprodukten zuständige Behörde anerkannt. (VNA)


Finanzbehörde will Wirtschaftsprognose berichtigen

Thailands Finanzbehörde (FPO) hat angekündigt, die Wirtschaftsprognose für dieses und für das kommende Jahr zu korrigieren. Hauptverantwortlich dafür sind die steigenden Ölpreise.
FPO Generaldirektorin Pannee Sathavarodom gab bekannt, dass die neuen Prognosen demnächst veröffentlicht werden sollen. Es sei nicht mehr auszuschließen, dass das Ziel von 4,5 Prozent Wachstum in diesem Jahr nicht erreicht wird. Bisher war man von einem Durchschnittspreis für Rohöl von 64 bis 68 US-Dollar pro Fass ausgegangen.
Vor allem Spekulanten treiben die Rohölpreise in neue Dimensionen. Laut Panee muss die FPO nun abwägen, wie stark sich dieser Zustand auf die Wirtschaft von Thailands Handelspartnern auswirken wird.
Ob die FPO am fünfprozentigen Wachstum für 2008 festhalte, könne erst gesagt werden, wenn eine neue Regierung ihre Agenda vorgestellt hat. (TNA)


Halal-Lebensmittel aus Thailand auf Paris Expo vertreten

Aus Thailand stammende Halal-Nahrungsmittel (HF), für Muslime statthafte Lebensmittel, werden am 26./27. März 2008 auf der Halal Expo in Paris zu kosten sein.
Vertreter von Regierungen und von HF-Herstellern aus den fünf südlichsten Grenzprovinzen Thailands berieten bei einem Treffen über die Teilnahme an dieser Ausstellung, sagte Pranai Suwannarat, Direktor des Verwaltungszentrums der südlichen Grenzprovinzen (SBPAC).
In Frankreich leben über sechs Millionen Muslime. Das Land hat sein Interesse bekundet, HF aus Thailand zu importieren, da das Königreich über mehrere geeignete Häfen verfügt und mit anderen europäischen und auch afrikanischen Ländern bereits regen HF-Handel betreibt.
Gelingt es Thailand, mit seinen HF-Produkten auf dem französischen Markt Fuß zu fassen, sollten sich Möglichkeiten ergeben, auf weitere Märkte in Übersee überzugreifen.
Jedoch rät Pranai auch, eine Vorstudie durchzuführen, um zu evaluieren, ob eine Teilnahme in Paris überhaupt lohnenswert ist.
Etwa 150 Hersteller werden auf der Paris Halal Expo mit ihren Produkten vertreten sein.
Das SBPAC leistete bereits aktive Hilfe, als HF-Hersteller aus Südthailand im August in Ningxia, China, mehrere Verkaufsstellen eröffneten. (TNA)


Energieministerium senkt Diesel-Abgaben

Thailands Energieministerium hat beschlossen, die Beisteuer des Staatlichen Ölfonds (SOF) für Diesel und Biodiesel um weitere 0,20 Baht pro Liter zu senken, um der lokalen Preisentwicklung entgegenzuwirken.
Bereits am 5. November hatte das Ministerium die Beisteuer auf alle Kraftstoffe, außer 95-Oktan-Benzin, um 0,40 Baht gesenkt.
Zwar sind die Ölpreise weltweit leicht gesunken, so Energieminister Piyasvasti Amaranand, doch die Handelsspanne der Händler ist vor allem beim Diesel weiter im negativen Bereich. Deshalb werden sie den Verkaufspreis wahrscheinlich anheben müssen.
Um dies zumindest zu verzögern, hat das Ministerium die genannte Beisteuersenkung beschlossen. Somit soll die finanzielle Belastung für die Öffentlichkeit gelindert werden.
Durch diese Maßnahme gehen dem SOF laut Piyasvasti monatlich rund 312 Millionen Baht verloren. Die Einnahmen sinken auf 2,57 Milliarden Baht pro Monat.
Das SOF-Defizit, das vergangene Woche noch bei 3,697 Milliarden Baht lag, soll bis Dezember ausgeglichen sein. (TNA)


SET warnt vor Börsenmanipulationen

Der Vorsitzende der thailändischen Aktienbörse (SET), Pakorn Malakul na Ayudhya, hat die zuständigen Beamten aufgerufen, die Börsenaktivitäten genau zu verfolgen. Damit warnt er vor eventuellen Börsenmanipulationen von Politikern, die mit den Gewinnen ihre Kampagnen für die kommenden Parlamentswahlen finanzieren könnten.
Die SET hat den Handel von Wertpapieren der Firma Wyncoast Industrial Park ausgesetzt, nachdem Chinnicha Wongsawat, Nichte des ehemaligen Premierministers Thaksin Shinawatra, und ihre Familie 172,5 Millionen der herausgegebenen Aktien (35,18 Prozent) verkauften.
Der SET-Chef bat das Unternehmen, zu der Frage Stellung zu nehmen, ob für den Verkauf von über 25 Prozent aller Aktien nicht die Ausschreibung von den Aktionären nötig gewesen wäre. Zugleich wies Pakorn darauf hin, dass es nicht die Aufgabe der Börse sei, den Geldfluss zu untersuchen. Sehr wohl habe er jedoch zuständige Beamte damit beauftragt, die Bewegungen mancher Wertpapiere zu beobachten, da wegen baldiger Wahlen Börsenmanipulationen nicht auszuschließen sind.
Chinnicha, die in der Provinz Chiang Mai für die Thaksin-nahe People Power Party kandidiert, hat währenddessen bestritten, den Aktienverkauf zur Finanzierung ihrer Wahlkampagne getätigt zu haben. Der Entschluss sei ausschließlich zur Sicherung der Gewinnanteile gefallen. (TNA)


„Moda“ bietet hochwertiges Krokodilleder aus Sriracha

Während sich die meisten Krokodilfarmen in Thailand darauf konzentrieren, die Haut ihrer Reptilien auf dem internationalen Markt zu verkaufen, will ein Unternehmen mit einem eigenen Markennamen vor allem durch Qualität punkten. Für eine einzelne Tasche aus Krokodilleder ist man eine Million Baht schnell los.
Kamthorn Temsiriphong ist der geschäftsführende Direktor der Firma „Moda“ mit Sitz in Sriracha. Dort wird eine große Auswahl an Lederprodukten hergestellt, die unter dem Markennamen Karissa bekannt sind. Kamthorns Krokodilfarm gehört zu Srirachas Tigerzoo.
Neugeborene Krokodile werden das erste Jahr über in speziellen Laufgehegen gehalten, bevor sie an Farmer verkauft werden, bei denen sie für weitere zwei Jahre in Gemeinschaftsgehegen unterkommen. Darin besteht der große Nachteil, denn durch Kratzer verliert das Krokodilleder an Wert.
Die Nachfrage nach makellosem Leder ist groß. Da es mehrere Jahre dauert, bis Krokodile groß genug sind, um für den Lederhandel in Frage zu kommen, müssen manche Kunden bis zu zwei Jahre auf ihre Bestellung warten.
Für eine typische Handtasche wird die Haut von zwei ausgewachsenen Krokodilen benötigt. Krokodilprodukte sind zum Teil nur in stark limitierter Auflage erhältlich. Für manche Produktionsreihen stellt Karissa beispielsweise nur fünf Handtaschen her. Eine Preisspanne von 10.000 bis eine Million Baht ist daher nicht verwunderlich.
Nach Kamthorns Meinung war es höchste Zeit, dass Thailands Krokodilfarmer ihre Produkte unter eigenem Markennamen vermarkten, anstatt andauernd nur den internationalen Hauthandelsmarkt zu füttern.


Fatalismus ist keine Alternative

Ioan Voicu
Gastprofessor an Bangkoks Assumption Universität

Für Rhetorik bleibt keine Zeit mehr. Alle Nationen müssen sich auf die Herausforderungen des Klimawandels vorbereiten und ein tragbares Umweltsystem für die jetzige und für zukünftige Generationen schaffen.
Lange Zeit war man beim vom Menschen verursachten Klimawandel zu passiv geblieben und tat ihn als ein abstraktes, nur für Wissenschaftler interessantes Phänomen ab. Zum ersten Mal wurde der Fakt bei der UN Vollversammlung vor gerade einmal 20 Jahren angesprochen.
Inzwischen ist das Problem sehr viel ernster und dringender geworden. Zur langen Liste der verheerenden Auswirkungen dieser Katastrophe gehören Dürre, Überflutung, schwere Stürme, Hunger, Unterernährung, Krankheiten, Massenobdachlosigkeit und Völkerwanderung.
Der Klimawandel wirkt sich auch negativ auf globale Entwicklungsinitiativen aus. Ungeachtet dessen ist man noch weit davon entfernt, die Verpflichtungen, die vor 15 Jahren auf der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro übernommen wurden, zu erreichen. Über 600 umweltschonende Vereinbarungen wurden von verschiedenen Nationen zwar verabschiedet, doch bei deren Umsetzung hielten sich die Länder zurück. Das Ziel, eine globale Umweltsolidarität herzustellen und die Verknüpfung von Entwicklung und Umwelt zu konsolidieren, wurde verfehlt.
Überdies taten sich in den folgenden Konferenzen tiefgreifende Unstimmigkeiten auf, wie die Kooperation der Länder gestaltet werden soll, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu senken und die globale Erwärmung zu lindern. Das Bewusstsein war vorhanden, doch das Einleiten von Sofortmaßnahmen blieb weltweit aus. Eine praxisorientierte Initiative lässt weiter auf sich warten.
Das Ergebnis der UN-Klimakonferenz in Wien, an welcher im vergangenen August rund 1.000 Diplomaten, Wissenschaftler, führende Unternehmer und Umweltaktivisten aus 158 Ländern teilnahmen, war enttäuschend. Auch mit Diplomatie konnte kein Konsens gefunden werden, was jedoch kaum überrascht. Selbst führende Diplomaten geben zu, dass sich die Umweltdiplomatie noch in den Kinderschuhen befindet.
Zahlreiche Industrienationen verweisen bezüglich einer obligatorischen Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen auf die Folgen für den Wirtschaftssektor. Die „Group of 77“, zu welcher eigentlich 130 Nationen zählen, verlangt, dass die Industrienationen ihre Emissionen bis 2020 um 80 Prozent senken. Kann man durch vielseitige Diplomatie geeignete und für alle Seiten akzeptable Lösungen finden?
Die Group of 77 bemüht sich darum, dass der Klimawandel in einer Weise angegangen wird, die den Entwicklungsländern ein anhaltendes Wirtschaftswachstum ermöglicht, während gleichzeitig Armut, Hunger und Krankheiten bekämpft werden. Die Gruppe rief wiederholt alle Staaten, die die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen und das Kyoto-Protokoll noch nicht ratifiziert haben, auf, dies zu tun. Beides gilt als zentrale multilaterale Kooperation in dieser sensiblen Angelegenheit.
Einfallsreicher Führung ist gefragt, um für eine noch nie da gewesene Herausforderung, wie sie der Klimawandel bringt, neue Wege der Problemlösung zu finden.
UN Generalsekretär Ban Ki-moon hatte am 24. September die bisher größte Versammlung hochrangiger Diplomaten zu Gast. Er sprach mit Teilnehmern aus über 150 Ländern, inklusive 70 Staatsoberhäuptern, über den Klimawandel. Offiziell lief diese eintägige Veranstaltung unter dem Namen „Die Zukunft in unserer Hand: Herausforderung der Führerschaft durch den Klimawandel“. Dabei ging es vor allem um aktuelle Bemühungen zur Linderung und Anpassung an die Auswirkungen, um die Kosten und die Finanzierung selbiger und um deren Bekämpfung mit vorhandener Technologie. Von dem Treffen erhoffte man sich mehr als nur zeremonielle Diplomatie. Es sollte ein Meilenstein gesetzt werden, durch welchen man einer für alle Seiten akzeptablen Lösung näher kommt.
Diese New York Marathondebatte wurde jedoch nicht abgehalten, um handfeste Entscheidungen zu fällen, da als Ergebnis kein endgültiger Entschluss vorgesehen war. In den Beratungsgesprächen ging es vielmehr darum, dass die Führungspersönlichkeiten der Welt ihren politischen Willen formulieren, mehr Schwungkraft in die gemeinsamen Anstrengungen bringen, den Klimawandel in Angriff nehmen.
Drei Tage später fand in Washington ein Treffen von 16 Nationen statt, die gemeinsam für etwa 90 Prozent der globalen Emission verantwortlich sind. Es wurden alle Stichpunkte zusammengefasst, die angegangen werden müssen, um eine Linderung des Klimawandels zu erreichen: Umweltbewusstsein, Wirtschaftswachstum, Sicherung von und Versorgung mit Energie sowie die Entwicklung neuer, sauberer Energietechnologie.
Mit UN-Diplomatie vollbringt man zwar keine Wunder, aber sie führt wenigstens zu mehr Aktivität und zwangsläufig zu einer effektiveren Lösungsfindung. Auch hilft sie dabei, aus den gemeinsamen Sorgen von heute einen Konsens zu formulieren, der für die Realisierung gemeinsamer Ziele von morgen Erfolg versprechend ist?
Die EU bietet handfeste Antworten und geht auch mit gutem Beispiel voran, indem die Mitgliedsstaaten ihre Treibhausgase bis zum Jahr 2020 um 20 Prozent senken wollen. Zudem sind weitere ehrgeizige Maßnahmen in den Bereichen Energieeffizienz, erneuerbare Energiequellen und Biokraftstoffe vorgesehen. Die EU warnt davor, dass die Auswirkungen des Klimawandels ohne rasches und effektives internationales Eingreifen im Nu ein unkontrollierbares Ausmaß annehmen würden.
Neben dem nicht enden wollenden Gejammer und katastrophaler Prophezeiungen wurden auf der UN-Versammlung in New York auch die wichtigsten Inhaltspunkte der Rahmenbedingungen aufgestellt. Unter anderem soll die Führungsrolle der Industrienationen bei der Reduzierung von Treibhausgasen gesteigert werden. Entwicklungsländern sollen Anreize gegeben werden, ebenfalls aktiv zu werden. Jedoch sollen sie weder negative Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum noch eine weitere Verarmung befürchten müssen. Insbesondere den ärmsten Länder sowie den kleinen Inselstaaten soll bei der Anpassung mehr geholfen werden. Die Entwicklung und Verteilung der Technologien muss stärker vorangetrieben und neue Wege zu deren Finanzierung gefunden werden.
Ein wegweisender Auftakt für dieses Vorhaben findet vom 3. bis 14. Dezember bei der nächsten UN Klimakonferenz auf Bali statt. Dort muss eine Strategie zur Verhandlung über die weltweite Reduzierung der Umweltverschmutzung nach dem Jahr 2012 aufgestellt werden. Dann nämlich läuft das Kyoto-Protokoll aus. Ein neues, umfassendes Regelwerk muss entworfen, ausgehandelt und fertig gestellt werden, damit potentielle Signatare es rechtzeitig ratifizieren können, um es ab 2009 oder 2010 einzusetzen.
„Natur, Zeit und Geduld sind die besten Ärzte“, lautet ein altes chinesisches Sprichwort. Genau diese Weisheit sollte wieder Anwendung finden.
Ist die Entschlossenheit groß genug, um mit der Vergangenheit zu brechen und auf Bali endlich den entscheidenden Durchbruch zu erreichen?
Die Vermittler werden auf eine harte Probe gestellt. Erstens muss auf der Konferenz ein Konsens gefunden werden, der für alle Seiten vorteilhaft ist. Die Zusammenarbeit muss ausgebaut werden, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu stabilisieren und alternativ Energiequellen zu fördern.
Die Unterhändler dürfen nicht außer Acht lassen, dass von den vorhersehbaren Auswirkungen des Klimawandels auch die Sicherheit von Politik und Mensch betroffen sein wird.
Die Herausforderung ist gewaltig. Die Praxis hat schon oft gezeigt, dass manche Länder zurückhaltend sind, wenn es um die Übernahme von Verantwortung geht. Dieser Trend könnte sich fortsetzen. Der Klimawandel wird unaufhaltsam auf sich aufmerksam machen, solange kein Ansatz einer visionären, multilateralen Initiative von allen Ländern akzeptiert wird. Der Erfolg der Bali-Konferenz wäre von unsagbarem Wert für den Multilateralismus. Dafür muss man aber aus den Fehlern der Vergangenheit lernen. Für Rhetorik bliebt keine Zeit mehr. Energisches Handeln ist eine Aufgabe mit immenser Verantwortung. Alle Länder müssen sich auf diese Herausforderung vorbereiten und ein nachhaltiges umweltfreundliches System für gegenwärtige und zukünftige Generationen schaffen.
Fatalismus ist keine Alternative. Es ist wichtiger denn je, den weltweiten Aktivismus wieder zu beleben. Eine dynamische Wirtschaftsdiplomatie muss ihre Kompetenz unter Beweis stellen und einen durchführbaren Konsens finden. Ein erfolgreiches Ergebnis der Bali-Konferenz wäre allen Menschen und dem Weltfrieden dienlich.
Es sollte den Konferenzteilnehmern Inspiration geben, dass der Friedensnobelpreis 2007 an US-Vizepräsident Al Gore und den UN-Weltklimarat (IPCC) ging, die nicht nur die Menschheit über den selbst verursachten Klimawandel und dessen verheerende Auswirkungen aufklärten, sondern auch die Grundlagen für angemessene Lösungswege legten.
Das norwegische Nobelkomitee hob die Dringlichkeit hervor, sich verstärkter auf einen Fortschritt zu konzentrieren und Entscheidungen zu fällen, die dem Schutz des zukünftigen Weltklimas und nicht zuletzt der Menschheit entgegenkommen. Resolute politische und diplomatische Initiativen sind wahrlich von Nöten, bevor der Klimawechsel außer Kontrolle gerät.


Streichholzschachteln fördern die Kultur Thailands

Mit der Erfindung des Feuerzeugs schien das Schicksal der Streichhölzer besiegelt zu sein. Nun erfreut sich eine Streichholzschachtel plötzlich steigender Beliebtheit bei Sammlern und Liebhabern der typischen Thai-Kultur.
Von vielen als aussterbender Gegenstand betrachtet, ist eine Streichholzschachtel für manche Sammler ein wertvolles Artefakt. Manchmal tragen sie Bilder auf der Vor- oder Rückseite, die die Einzigartigkeit der thailändischen Kultur widerspiegeln.
Eine Schachtel, die beispielsweise eine Sammlung der thailändischen Vokalkombinationen zeigt, kostet 700 Baht. Sie ist ein handliches Hilfsmittel zum Erlernen des Alphabets.
Die „klassischen Streichholzschachteln“ werden von der Firma Incom 2004 Creation vertrieben. Vertriebsleiter Santad Meefueng sagte, dass die klassische Variante vor allem bei ausländischen Sammlern beliebt sei.
Neben Streichhölzern will das Unternehmen bald auch Verpackungen für Schokoladenprodukte herstellen.
Der Erfolg ist ein gutes Beispiel dafür, wie aus einem überholten Produkt ein Sammlerstück gemacht wird, das gleichzeitig in aller Welt Werbung für die thailändische Kultur macht. (TNA)