Deutscher Hilfsverein e. V. tagt zum dritten Mal in diesem Jahr
Der 2006 gegründete Deutsche Hilfsverein
hat inzwischen 54 Mitglieder
Elfi Seitz
In bisher drei Mitgliederversammlungen wurden die Grundzüge einer
tragfähigen Struktur beschlossen:
• ein Vergabeausschuss entscheidet über den Einsatz der Mittel
• die gewählte Sozialarbeiterin Franziska Chawla ist seit Mai hauptberuflich
für den Verein tätig
• die Satzung wurde so geändert und beschlossen, wie sie das deutsche
Vereinsrecht erforderlich macht, um Gemeinnützigkeitsstatus zu erhalten
• ein Arbeitskreis Konzeption formulierte Grundsätze und Kriterien für die
Vereinstätigkeit
• der Antrag auf Zulassung einer Parallel-Organisation nach thailändischem
Recht unter dem Namen „German Help“ wurde eingereicht; daran hängen
Arbeitserlaubnis und die Ausstellung steuerabzugsfähiger Spendenquittungen
• ein Büro wurde eingerichtet
• eine thailändischen Halbtags-Mitarbeiterin wurde eingestellt.
Am 15. November trafen sich nun die Mitglieder des Deutschen Hilfsvereins e.
V. bereits zum dritten Mal in diesem Jahr zu einer ordentlichen
Mitgliederversammlung.
Auf der Tagesordnung standen der Bericht des Vorsitzenden, Botschafter Dr.
Christoph Brümmer, die Berichte der Rechnungsprüfer, der Herren Kumar und
Johann Schumacher, sowie der Bericht der Leiterin der Sozialstation,
Franziska Chawla, und des Vergabeausschusses durch Frank Boer.
Botschafter
Dr. Christoph Brümmer.
Anschließend gab Dr. Brümmer bekannt, dass er die Stelle als Vorsitzender
abgeben wird, da es sich dem thailändischen Gesetz nach nicht vereinbaren
lässt, dass ein Diplomat gleichzeitig auch Vorsitzender eines
Wohlfahrtvereines ist.
Als neue Vorstandsmitglieder wurden der perfekt Deutsch sprechende
Thailänder Chumpol Tiengtham und Barbara Steinle aus München gewählt. Die
beiden anderen Vorstandsmitglieder verbleiben Karl-Heinz Heckhausen in
Bangkok und Holger Michael in Berlin. Botschafter Dr. Brümmer behält die
Position als Schatzmeister.
In einer weiteren Sitzung wird in Kürze der Vorsitzende des Vorstandes
gewählt werden.
Neben dem institutionellen Aufbau, der viel Zeit und Mühe gekostet hat, ist
der Verein in über 20 Fällen tätig geworden, die aus den verschiedensten
Quellen an ihn herangetragen wurden.
Einige Beispiele: In drei Fällen wurde älteren Damen, die plötzlich
pflegebedürftig geworden waren, Hilfe und Unterstützung (in einem Fall auch
für die Rückübersiedlung nach Deutschland) gewährt. Zur Organisierung und
Durchführung dauerhafter Pflege und Betreuung gehört häufig auch einfach nur
Zeit: Depressive Erkrankungen finden in Thailand z. B. nur selten eine
adäquate Behandlung.
In zwei Fällen wurde Schulgeld und medizinische Versorgung von Kindern aus
einer deutsch-thailändischen Ehe übernommen.
Krankenhauskosten wurden in zwei weiteren Fällen übernommen, allerdings wird
dabei darauf geachtet, dass staatliche Krankenhäuser aufgesucht und die zur
Verfügung gestellten Beträge nach Möglichkeit zurückgezahlt werden.
In vielen Beratungsgesprächen wurde Rat und Unterstützung in den
verschiedensten Notlagen angeboten. Eine rasch wachsende Zahl von
Landsleuten gerät hier in die Mittellosigkeit. Aufklärung über ihre
rechtliche Lage hier in Thailand und in Deutschland vermittelt häufig
bereits eine neue Perspektive.
Regelmäßige Krankenbesuche und Häftlingsbetreuung gehören ebenfalls zu den
Aufgaben des Hilfsvereins. Durch ein gut funktionierendes Netzwerk von
Mitgliedern können diese Dienste im ganzen Land angeboten werden.
Was der Hilfsverein kann und was er nicht kann und nicht will, wird sich
herumsprechen. Selbstverschuldet, ja oft mutwillig in Not geratenen
Landsleuten, die dann wie selbstverständlich Hilfe einfordern, kann der
Verein in aller Regel nicht helfen. Mit dem jetzt bevorstehenden Abschluss
des institutionellen Aufbaus wird der Verein sich uneingeschränkt seinen
eigentlichen sozialen Aufgaben widmen können. Die Zusammenarbeit sowohl mit
der Deutschen Botschaft als auch anderen Trägern von Sozialarbeit in
Thailand – voran die beiden Kirchengemeinden – wird dabei eine wichtige
Rolle spielen. Zu den Plänen für die nächste Zeit gehören auch eine Web-Site
und ein Informations-Faltblatt.
Wer sich näher über die Vereinsarbeit unterrichten oder vielleicht auch
Mitglied werden möchte, wende sich bitte an: Frau Franziska Chawla, Tel. 086
062 8188,
E-Mail: [email protected] oder an Botschafter Dr. Christoph Brümmer, Tel. 081
701 4094, E-Mail: christoph. [email protected]
Weinverkostung bei „Indus“
Elfi Seitz
Die deutsche Botschaft, gemeinsam mit der LTU, organisierte mit dem
vom „Fest der Deutschen“ übrig gebliebenen Weinen eine erneute
Weinverkostung im indischen Restaurant „Indus“ in Bangkok.
(Von
links) Chumpol Tiengtham, Dr. Michael Banzhaf und Dr. Raimund Cerny lassen
sich die Weine gut schmecken.
Besondere Ehrengäste waren Chumpol Tiengtham, Vorstandsmitglied des
Deutschen Hilfsvereins, Dr. Michael Banzhaf der Deputy Head of Mission der
deutschen Botschaft, Markus Moschner, der Chef der LTU Bangkok, und
natürlich Dr. Raimund Cerny, der eigentliche Initiator der Weinverkostungen
Deutscher Weine in Thailand.
Weiters waren viele Vertreter der Presse, Weinimporteure und wichtige
Persönlichkeiten aus der Politik und Wirtschaft zugegen.
„Indus“ Besitzer Sid Sehgal und die Deutsche Botschaft hatten gemeinsam die
Snacks und Kostproben der indischen Küche gesponsert, um die Stimmung der
Gäste auch kulinarisch anzuregen.
Dr. Raimund Cerny hat mit diesen Weinproben die deutschen Weine in Thailand
wieder in gute Erinnerung gebracht und viele Weinkenner fragten bereits
danach, wo sie diese erstklassigen deutschen Weine erstehen können.
Dr. Paul Strunk (rechts), Vorsitzender der
Deutschen Handelskammer
mit zwei Kollegen.
Markus Moschner von LTU mit Vertretern der
Presse.
Kabinett ruft 24. Dezember
zum Feiertag aus
Thailands Kabinett hat beschlossen, den 24. Dezember, den Tag
nach den geplanten Parlamentswahlen, zum landesweiten Feiertag
zu erklären. Dies gab der stellvertretende Innenminister
Generalleutnant Teeravut Butsriphume bekannt.
Bei der wöchentlichen Sitzung stimmte das Kabinett dem Antrag
des Arbeitsministeriums zu, um den Bürgern ausreichend Zeit zu
geben, nach Hause zu reisen, um an der Wahl teilzunehmen.
Als Ziel hat die Regierung eine Wahlbeteiligung von über 70
Prozent angegeben.
Zudem steht das Finanzministerium mit der Zentralbank in
Kontakt, um zu beraten, ob der 24. Dezember auch zum
Bankfeiertag erklärt werden soll, so General Teeravut.
Die fünftägige Anmeldeperiode der Kandidaten für die Wahlen ist
abgelaufen. Dass eine einzelne Partei als klarer Sieger aus der
Wahl hervortreten wird, gilt als unwahrscheinlich. Es sind die
ersten Wahlen nach dem unblutigen Militärputsch im vergangenen
Jahr. Politische Beobachter befürchten heftige
Auseinandersetzungen der Kandidaten während ihrer Wahlkampagnen.
(TNA)
Gericht bestätigt 36 Jahre Haft für Ex-Gouverneur
Thailands oberstes Gericht bestätigte die Entscheidung eines
untergeordneten Gerichts, das den ehemaligen Vizesprecher des
Oberhauses zu 36 Jahren Gefängnis verurteilt hat. Chalerm
Promlert wurde für schuldig befunden, vor sechs Jahren in einem
Motel bei Bangkok sexuelle Kontakte mit vier Schulmädchen im
Alter zwischen 13 und 16 Jahren gehabt zu haben.
Nachdem er beschuldigt wurde, einen Vermittler angeheuert zu
haben, der ihm minderjährige Mädchen besorgte, hatte Chalerm
zunächst alles abgestritten. Im Januar 2001 stellte er sich
schließlich der Polizei.
2002 wurde er von einem Kriminalgericht wegen Verstoßes gegen
das Antiprostitutionsgesetz zu 15 Jahren Haft verurteilt. Drei
Jahre später legte er Berufung ein. Das Berufungsgericht brummte
ihm jedoch weitere 20 Jahre auf, sodass er eine Gefängnisstrafe
von insgesamt 36 Jahren absitzen muss. Nun wollte Chalerm,
ehemaliger Senator in Surat Thani, auch diesen Entscheid
anfechten.
Das Oberste Gericht in der Provinz Thanyaburi hat unter dem
Vorsitzenden Richter Samart Artnarong das Strafmaß bestätigt.
Chalerm soll noch härter bestraft werden, da er zum Zeitpunkt
der Tat Senator war, so der Richterspruch.
Ein schäbiges Ende eines ehemals hochrangigen Bürokraten, der in
mehreren Provinzen als Gouverneur tätig war. (TNA)
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