Wer kümmert sich eigentlich um den Strand?

Franz Schmid

Die Zustände an den Stränden von Pattaya stehen einmal wieder im Mittelpunkt von Beschwerden und Diskussionen; dies drückt sich auch in vielen Zuschriften von Lesern an unsere Zeitung aus. Weite Bereiche sind verwahrlost, von einer systematischen Pflege des Strandes kann keine Rede sein. Noch immer werden Abwässer in das Meer eingeleitet. Das ist zwar illegal, aber die Stadtverwaltung scheint dies nicht zu stören. Das Betreten einiger Abschnitte des Strandes ist mitunter gesundheitsgefährdend, wenn nicht lebensgefährlich. Regelmäßige Strandbesucher kennen diese Stellen und meiden sie. Allerdings sind neu eingetroffene Touristen mit diesen Gegebenheiten nicht vertraut, und so manchem Besucher wird der Urlaub vermiest, wenn er zu Schaden kommt.
Der Gouverneur von Chonburi hat sich nun eines weiteren Problems angenommen, dass die Stadtverwaltung augenscheinlich nicht aus eigener Kraft lösen kann. Die Rede ist von Straßenhändlern und Gewerbetreibenden, die praktisch den ganzen Strand bevölkern und die Erholungsbedürftigen durch ihre aufdringliche Art nerven.
Vermieter von Liegestühlen und Sonnenschirmen nehmen an den Stränden Pattayas überhand, Verkäufer von Essen bieten Speisen geringer Qualität zu überhöhten Preisen, viele der Gewerbetreibenden an den Stränden haben keine entsprechende Zulassung und diebische Katoeys sind rund um die Uhr vertreten. Nun soll alles neu organisiert werden. 50 Prozent des Strandes sollen wieder öffentliches Land werden. Das heißt, dieses wird wieder für die Allgemeinheit zugänglich sein und die Gewerbetreibenden müssen weichen.
Man muss der Stadtverwaltung allerdings zugute halten, dass sie ansatzweise in der Vergangenheit versucht hat, Ordnung in das chaotische Treiben am Strand zu bringen. Allerdings war ihr kein Erfolg beschieden, da nur Schönheitskorrekturen vorgenommen wurden, wie zum Beispiel die Einführung einheitlicher Sonnenschirme und das Aufstellen derselben in Reih und Glied. Das eigentliche Problem wurde nie angepackt. Zweifellos gibt es zu viele Liegestuhlvermieter am Strand, und zwar mehr als in den gesetzlichen Vorschriften vorgesehen ist. Das weiß die Stadtverwaltung seit langem. Im April vergangenen Jahres hieß es, die Stadt will diesbezüglich strikte Inspektionen durchführen. Verstöße gegen die Verordnung sollten mit Strafen geahndet werden, die sogar zum Verlust der Gewerbegenehmigung führen könnten.
Aber wie so oft, war wohl auch dieses Vorhaben nur ein reines Lippenbekenntnis, denn geändert hat sich nichts.
Es liegt im ureigensten Interesse des Touristenortes Pattaya für Ordnung und Sauberkeit an den Stränden zu sorgen. Diese Erkenntnis hat sich leider bei der Stadtverwaltung nicht durchgesetzt, vielleicht hilft die Initiative des Gouverneurs dabei.