NESDB: Neue Regierung muss Vertrauen der Investoren zurück gewinnen
Die neue Regierung sollte die Bemühungen intensivieren, das Vertrauen
ausländischer Investoren zurück zu gewinnen und somit die
Wettbewerbsfähigkeit des Industrie- und Agrarsektors zu fördern. Dies
fordert Arkom Termpittayapaisit, Vizegeneralsekretär des Nationalgremiums
für Wirtschaft und soziale Entwicklung (NESDB).
In seiner Rede zum Thema „Die Richtung der Thai-Wirtschaft“ rief er das
zukünftige Kabinett auf, notwendige Maßnahmen rasch einzuleiten, um den
Anschluss nicht weiter zu verlieren. Investoren warten auf eine klare
politische Agenda der Regierung. Arkom äußerte Zuversicht, dass sich die
stärkste Partei auch nach der Wahl noch an die Versprechen erinnern und
diese umsetzen werde.
Wenn die Probleme des Landes gelöst werden sollen, müsse man das Einkommen
des Volkes anheben, schlug er vor. Um die Wirtschaft zu expandieren, müsse
zunächst die Wettbewerbsfähigkeit von Industrie und Landwirtschaft
verbessert werden. Außerdem müssten für die Infrastruktur Großprojekte wie
elektrische Massenbeförderungsmittel ausgebaut und neue Logistiksysteme
entwickelt werden. Auch die Industrie müsse komplett restrukturiert werden,
um das Potenzial der Branchen Automobil, Petrochemie und Stahl voll
ausnutzen zu können.
Sollte der Regierung dies gelingen, werde das Bruttosozialprodukt im
kommenden Jahr um mindestens fünf Prozent ansteigen, meinte Arkom. (TNA)
Vertrauensindex der Verbraucher
im November leicht gestiegen
Der Vertrauensindex der Konsumenten stieg in Thailand im
November leicht an, blieb aber unter 100 Punkten. Die Sorge über die
momentane und bevorstehende wirtschaftliche Situation besteht weiter, so das
Zentrum für Wirtschafts- und Geschäftsprognose der Universität von Thailands
Handelskammer (UTCC).
Der Vertrauenswert in die Gesamtwirtschaft liegt bei 69,3, gab
Zentrumsdirektor Thanawat Phonvichai bekannt. Wegen der Skepsis bleibt der
Index damit im 44. Monat in Folge unter 100 Punkten. Dagegen ist das
Vertrauen in die augenblickliche Wirtschaft mit 70,4 Punkten so hoch wie
seit 13 Monaten nicht mehr. Auch der Vertrauenswert der zukünftigen
Wirtschaft stieg zum vierten Mal auf nun 68 Punkte. Dass alle Werte unter
100 festsitzen, unterstreicht die Unsicherheit der Bevölkerung über die
Wirtschaft der nächsten sechs Monate.
Bei den Jobmöglichkeiten stieg der Index um 0,5 auf 70,3 Punkte. Bezüglich
steigender Einkommensverhältnisse gab es im dritten Monate in Folge einen
Anstieg, von 88,1 auf nun 89,1 Punkte.
Laut Thanawat erwartet das Volk, dass das Vertrauen nach den Wahlen am 23.
Dezember zurückkehrt und die Probleme in den Bereichen Korruption, Drogen
und Lebenshaltungskosten allmählich nachlassen.
„Die Fakten, die auf einen positiven Verlauf hindeuten, sind die Wahl, die
Zinssenkung, ein vom Finanzministerium vorhergesagtes Wirtschaftswachstum
von mindestens fünf Prozent und das Exportwachstum im Oktober um 27,9
Prozent. Gebremst wird die Hoffnung vom Ölpreis, dem rückläufigen
Börsenmarkt, dem starken Baht und den Sorgen über die Lebenshaltungskosten.“
(TNA)
Noch keine Auffälligkeiten nach Leitzinssenkung der US-Notenbank
Tarisa Watanagase, Leiterin der Zentralbank von Thailand
(BoT), gab bekannt, dass die Bank nach der Senkung des Leitzinses in den USA
keine Unregelmäßigkeiten bei einfließendem Auslandskapital feststellen
konnte. Die US-Notenbank hatte zuvor den Zinssatz als Reaktion auf die
Immobilienkrise um 0,25 Punkte gesenkt.
Die BoT glaubt daran, dass die US-Regierung weitere Maßnahmen ergreifen
wird, um der Situation Herr zu werden. Es gelte nun, die Entwicklung zu
verfolgen und zu sehen, in welchem Ausmaß Thailand davon betroffen sein
wird. Obwohl der Leitzins in Thailand ein Prozent niedriger ist als in den
USA, waren bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Auswirkungen zu erkennen.
Zwar sei Thailands Aktienindex gefallen, jedoch geschah dies parallel zu den
Märkten in aller Welt, stellte Tarisa klar. Verantwortlich dafür sind
Investoren, die Anteile aus Enttäuschung über die unerwartet geringe
Zinssenkung der US-Notenbank abstießen. Derweil laufen die Exporte im
dritten Quartal besser als erwartet. Im kommenden Jahr soll das Wachstum
jedoch geringer ausfallen. (TNA)
Premier will Qualität
von Thai-Reis weiter fördern
Premierminister Surayud Chulanont drängt zuständige
Einrichtungen, die Qualität von Thai-Reis weiterhin zu fördern, um die
Wettbewerbsfähigkeit auf dem regionalen Markt aufrecht zu erhalten.
In seiner Grundsatzrede zum Thema „Staatliche Richtlinie zur Entwicklung von
Thai-Reis“ verkündete der General, dass seine Regierung die über 30
Milliarden Baht Schulden der Reisbauern mit Rücklagen beglichen hat. Der
Reisvorrat wurde in den letzten zwölf Monaten von sechs Millionen Tonnen auf
eine Million gesenkt. Erst im Juni hatte sich Surayud mit dem zuständigen
Komitee getroffen. Schnell war man sich einig, dass sich neben dem
Ministerium für Handel und Landwirtschaft auch andere staatliche
Einrichtungen an der Förderung von Thai-Reis beteiligen sollten.
In der Vergangenheit lag der Fokus eher auf Produktion und Vermarktung von
Reis, während die Hersteller und Bauern vernachlässigt wurden. Nun sei es an
der Zeit, auch diese zu unterstützen, so der Premier. Das Leben von
Reisbauern würde definitiv eine neue Qualität erhalten, wenn das vom König
entwickelte Wirtschaftsprinzip angewandt wird.
„In den vergangenen 20 Jahren habe ich die Situation der Farmer nie aus den
Augen verloren. Ich konnte in vielen Ländern den Fortschritt der
Landwirtschaft sehen und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die
Lebensqualität der Bauern. Dies verdeutlicht, dass wir uns um die
Produzenten kümmern müssen, wenn wir die Produktivität aufrechterhalten
wollen, weil ansonsten Einbußen in der Produktionsleistung und in der
Marktdominanz drohen. Wir müssen uns also Gedanken machen, wie wir die
Lebensqualität der Reisbauern verbessern können“, sagte Surayud. (TNA)
Vizefinanzminister zu zwei Jahren Haft verurteilt
Thailands Kriminalgericht hat am 13. Dezember ein
Mitglied der derzeitigen Regierung zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Der
stellvertretende Finanzminister Sommai Phasi hatte sich strafbar gemacht,
indem er die Suspendierung eines leitenden Angestellten des Unternehmens
Thai Maritime Navigation (TMN) anordnete.
Nachdem er die Kaution in Höhe von 100.000 Baht hinterlegt hatte, kündigte
Sommai an, den Entscheid vor dem Berufungsgericht anzufechten. Von seinen
Anwälten erfuhr er, dass seine Amtszeit mit dem Schuldspruch automatisch
beendet ist. Denn laut neuer Verfassung (2007) muss ein Politiker, der zu
einer Gefängnisstrafe verurteilt wird, seinen Posten räumen.
Sommai hat inzwischen eine schriftliche Erklärung bei Premierminister
General Surayud Chulanont eingereicht.
Der ehemalige Minister hatte die Entlassung während seiner Amtszeit als
Stellvertreter des ständigen Sekretärs im Finanzministerium und Leiter des
Betriebsdirektorats angeordnet. TMN ist ein staatliches Unternehmen unter
Aufsicht des Ministeriums für Transport und Kommunikation.
Zwischen 2003 und 2004 habe in der Firma die Korruption grassiert, gab
Sommai an. Als Direktor veranlasste er die Kündigung beider verwickelten
Parteien. Einer von ihnen ist Tassapong Vichuprapa, der vor das Zentrale
Arbeitsgericht zog, das Sommai jedoch entlastete. Erst vor dem
Kriminalgericht bekam der Kläger Recht. (TNA)
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