Nittaya Patimasongkroh

Elfi Seitz
Eine echte Dame, die ich sehr bewundere, ist Nittaya Patimasongkroh . Nittaya gehört den verschiedensten Organisationen in Pattaya an, und ich habe selten eine Frau gesehen, die nicht nur ihre Geschäfte erstklassig führt, sondern auch sehr viel Zeit für das Gemeinwohl ihrer Mitbürger, speziell minderbemittelter Kinder, aufbringt.
Nittaya wurde am 1. September in Pitsanulook als jüngstes Kind geboren. Dort wuchs sie die ersten Jahre ihres Lebens auf und wurde Zeuge eines Großbrandes, der das Familienhaus von Peter Malhotra, dem geschäftsführenden Direktor der Pattaya Mail, der ebenfalls aus Pitsanulook stammt, zerstörte.

Montien Thongnit, Vizegouverneur von Chonburi, überreicht Nittaya Patimasongkroh eine Ehrenurkunde.

Als sie neun Jahre alt war, zogen ihre Eltern, die Mutter Thai und der Vater ein Goldschmied aus China, nach Prae. Dort beendete sie auch ihre Schulausbildung. Mit einer höheren Schule wurde es jedoch nichts, denn sie fand im zarten Alter von 16 Jahren die Liebe ihres Lebens: Somchai Monathavorn, mit dem sie immer noch glücklich verheiratet ist. Im Jahre 1982 zog das junge Paar nach Pattaya, „weil die Geschäfte damals boomten“, und eröffnete einen Juwelierladen mit Goldschmiede „Than Thong“ am Beginn der Südpattaya Road, ganz in der Nähe der Fußgängerzone. Auch dieser Laden existiert heute noch. Nittayas Mann, der vorher im Straßenbau tätig war, begann bald ganztägig im Geschäft mitzuarbeiten, weil es Nittaya auf die Dauer zu viel wurde. Das Paar hat eine Tochter, Arusaya Thumaree, die mittlerweile auch verheiratet ist und ebenfalls eine kleine Tochter hat.

Stolz zeigt Nittaya ihre Auszeichnung her.

Die Geschäfte blühten wirklich in Pattaya und bald folgten Apartmenthäuser und andere Geschäfte, um die sich Nittaya und ihr Mann heute noch kümmern.
Dem aber nicht genug, wollte sich Nittaya der Wohlfahrt zuwenden und, typische Jungfrau, erkannte scharfsichtig, dass man die Hebel zur Hilfe bei Kindern ansetzen muss. Sie wurde Mitglied beim YWCA Pattaya und beim Lions Club Pratamnak. Nachdem sie dort ihre Präsidentschaft beendete, wurde sie vor fünf Jahren zur Präsidentin des YWCA Pattaya erwählt. Dieses Amt übte sie mehr als vier Jahre lang aus, doppelt so lang wie vorgesehen – aber keine machte es eben besser als Nittaya. Persönlich geht sie heute noch, sie ist mittlerweile die Vorsitzende beim Kinderhilfsprojekt des YWCA, fast täglich zu den verschiedenen kleinen, nicht städtischen Schulen und sieht nach, wo Hilfe gebraucht wird.

Fahrradübergabe an die Kinder, die am meisten für die Umwelt getan haben.

Als sie 2007 ihre Präsidentschaft niederlegte, wurde sie bereits kurze Zeit darauf Vorsitzende in dem neuen Club „One World for Sharing“ (Eine Welt teilt). Dort kümmert sie sich um geistig und körperlich behinderte Kinder und ältere Menschen. Dazu gehören Spezial-Olympische Spiele für behinderte Kinder, die im Rahmen dieser Aktion auch von Ärzten, die aus der ganzen Welt kommen und freiwillig mithelfen, untersucht werden. Die ersten Spiele dieser Art wurden im August 2007 für Kinder der Chachoensao Panyaukul Schule für behinderte Kinder, Rayong Samut Prakan Schule, Sonderschule Karunyawet Center und dem Bangpakong Residence Heim abgehalten.
Nittaya glaubt daran, dass man behinderte Kinder oder ältere Menschen ins Familienleben einbeziehen muss. „Das gibt ein enges familiäres Band und hilft den Behinderten“, sagt sie. „Und durch sportlichen Wettkampf wird die Selbstsicherheit dieser Menschen gefördert. Ich glaube, dass Pattaya noch viel größer werden wird, was einerseits gut ist, auf der anderen Seite aber viele Probleme für die Kinder armer Familien bedeuten kann. Kindern muss immer geholfen werden, Kinder sind die Zukunft unseres Landes.“
Wen wundert es, dass diese hervorragende Frau nun besonders geehrt wurde? Sie wurde am 5. Dezember während einer Feier in Chonburi zum 80. Geburtstag Seiner Majestät des Königs, zur „Outstanding Citizen of Chonburi“ (herausragenden Persönlichkeit in Chonburi) ernannt und erhielt ihre Auszeichnung vom Gouverneur überreicht.
„Ich bin so glücklich darüber, weil ich nie gedacht hatte, dass ich jemals für so eine Auszeichnung in Frage kommen würde. Es ist eine besondere Ehre für mich und meine Familie. Denn nur mit der Unterstützung durch meinen Mann und meine Tochter konnte ich das alles verwirklichen. Ich möchte mich auch bei allen Regierungsorganisationen und Privatorganisationen bedanken, denn deren Hilfe für meine Projekte war immer großzügig. Das bedeutet, dass diese Auszeichnung nicht nur mir verliehen wurde, sondern allen, die mir dabei geholfen haben“, bedankte sich Nittaya.
Nun, wir werden sicher noch viel hören von dieser herausragenden Frau und ihren Projekten, denn wie sie selbst sagt, kann sie nicht ruhig sitzen. Sie muss immer etwas zu tun haben. An ein Zurückziehen auf den Altersitz denkt sie deswegen überhaupt nicht. „Es gibt noch so viel zu tun“, meint Nittaya. Recht hat sie, also packen wir es an.

Immer in Aktion. Hier mit Kindern beim Anmessen von nötigen Brillen.

Nittaya erhält viele Blumen und Gratulationen von ihren YWCA
Kolleginnen aus Pattaya und Chonburi.