Ein schärferes Umweltbewusstsein setzt sich durch

Franz Schmid

Gute Nachrichten erreichten uns in dieser Woche. Die Behörden wenden sich verstärkt den Zuständen an den Stränden der Region zu, insbesondere in Pattaya. Die verschmutzten Strände und die oft mangelhafte Qualität des Meereswassers geben seit langer Zeit immer wieder Anlass zu Kritik und Beschwerden. Nun scheint sich etwas zu tun.
Die Verwaltungsorganisation von Chonburi hat die Notwendigkeit erkannt, dass für den Schutz der Umwelt an den Küsten dringender Bedarf besteht. Es wurde ein Netzwerk zuständiger Behörden und Privatorganisationen ins Leben gerufen, das sich darum kümmern soll. Die begrenzten Ressourcen der Küstenstriche müssen gepflegt und erhalten werden. Das ist für die Lebensqualität und der wirtschaftlichen Entwicklung der Touristenorte unabdingbar. Diese Erkenntnis scheint sich endlich bei den Verantwortlichen durchzusetzen. In- und ausländische Organisationen unterstützen dieses neue Projekt, und die Provinz Chonburi ist als Mustergebiet ausgesucht worden. 24 Mitglieder soll das Netzwerk einmal haben.
Diese Vorsätze sind sehr lobenswert und natürlich hoffen alle, Touristen wie Einheimische, dass die Bemühungen von Erfolg gekrönt werden. Da die Programme zum Umweltschutz unter internationaler Beteiligung laufen, kann man davon ausgehen, dass sie auch durchgeführt werden. Anläufe zur Verbesserung der Qualität des Meereswassers und zur Sauberhaltung der Strände hat es in der Vergangenheit oft gegeben. Allerdings ist dies bisher nur halbherzig angefasst worden und buchstäblich im Sande verlaufen. Wenn jedoch Richtlinien festgelegt und die Verantwortungsbereiche klar eingeteilt werden, können die Strände der Ostküste ihr Renommee langfristig gesehen aufbessern. Das ist auch wirklich nötig!
Der Teufel liegt wie immer natürlich im Detail. Ärger gibt es zurzeit mit den Liegestuhl- und Sonnenschirmverleihern an Pattayas Stränden. Die vom Gouverneur Chonburis ausgegebenen Richtlinien über die Beanspruchung des Strandes, der ja öffentliches Land ist, durch letztgenannte Personengruppe werden anscheinend nicht eingehalten. Es sind sogar Razzien angekündigt worden, um das Problem in den Griff zu kriegen. Wenn also neue Lizenzen vergeben oder alte erneuert werden, sollte man in diesem Zuge die Verleiher dazu zwingen, den Strand sauber zu halten. Es kann ja nicht sein, dass sie nur Profit aus dem öffentlichen Land ziehen und sich ansonsten um nichts kümmern. Die Verschmutzung der Strände, insbesondere der durch die Flut angetriebene Müll, mag zwar nicht ganz auf ihr Konto gehen, aber das ist kein Grund, einfach wegzusehen.
Der Ruf Pattayas als internationales Seebad ist ohne Zweifel lädiert, da hilft auch kein Schönreden. Das einzige, was hilft, ist Tatkraft und Mut, Umweltschutzprogramme durchzusetzen, auch gegen eine einflussreiche Lobby. Die Zukunft wird zeigen, ob die guten Vorsätze der Verwaltung halten oder nicht. Sicher ist auch ein frischer Wind bei diesem Thema zu erwarten, wenn sich bei den nächsten Bürgermeisterwahlen ein umweltfreundlicher Politiker durchsetzen kann. Aber dies liegt leider nicht im Einfluss der Touristen und der hier lebenden Ausländer. Nur die Thais können entscheiden, ob es mit dem Umweltschutz voran geht. Wir können gespannt darauf sein!