Dr. Suvit Yodmani trommelt mit einem Elefanten
um die Wette.
Elfi Seitz
Mitten in einer Elefantenherde wandern, auf ihnen querfeldein
reiten, mit ihnen einen Fluss durchwaten, sie pflegen und füttern – dies ist
wahrscheinlich der Traum so mancher Elefantenliebhaber. „Elephant Life
Experience“ ( E.L.E.) liegt im Maetaman Valley, nördlich von Mae Tang bei
Chiang Mai, und macht diese Träume wahr. Die Betonung beim Namen liegt dabei
zu Recht auf dem Wort Experience (also Erlebnis).
Die Gäste und Besucher dort haben die Gelegenheit, zu einem speziellen
Elefanten ein enges Band zu knüpfen. Sie können so viel Zeit wie sie wollen
mit diesem Elefanten verbringen, ohne durch eine laute Menschenmenge gestört
zu werden. Dadurch können sie das Leben der Elefanten in ihrer natürlichen
Umgebung genau studieren und haben die Freiheit und Flexibilität, die sie
brauchen, um dies zu genießen und sich enger mit der Natur zu verbinden.
Pattaya
Blatts Elfi Seitz (ganz rechts) und Chiang Mai Mails Napop Seesanit (ganz links)
werden von Achalee Kalmapijit (2. von links) und Varayan Bunara begrüßt.
Das ist auch ganz leicht in dieser wundeschönen und friedlichen Gegend mit
sanften bewaldeten Hügeln und einem Fluss, der verträumt und träge dahin
fließt (auf dem die Gäste auch mit dem Floß fahren können) und in dem die
Elefanten regelmäßig ihr Bad nehmen. Auch daran dürfen die Besucher
teilnehmen und können von den Mahouts lernen, wie sie die Elefanten
trainieren. Um dem Ganzen eine besondere und bequeme Note zu verleihen,
erhalten die Gäste sogar einen Mahout-Anzug, den sie mit nachhause nehmen
dürfen. Damit werden sie dann von den Mahouts in deren Heim eingeladen, um
den Lebensstil dieser „Elefantenzigeuner“ zu studieren und kennen zu lernen.
Lustig ist es auch, den Elefanten beim Malen zuzusehen, die oft die tollsten
Meisterwerke anfertigen. Jeder Gast erhält solch ein Gemälde als Erinnerung.
Natürlich gibt es auch eine „Lodge“, eine Hütte, dort, die allerdings
ziemlich luxuriös ist und den Gästen – vom Picknick bis zum feinen Dinner –
alles bietet.
Am 17. Januar 2008 wurde das E.L.E. durch den damaligen Tourismus- und
Sportminister Dr. Suvit Yodmani, der in Begleitung seiner Gattin gekommen
war, offiziell eröffnet. Dr. Suvit sagte in seiner Ansprache, dass es eine
große Freude für ihn sei, dass es endlich einen Ort gäbe, wo man die
Elefanten mehr oder weniger in freier Natur ganz aus der Nähe erleben kann.
Er wünschte den Besitzern Anchalee Kalmapijit und Varayan Bunarat alles Gute
für ihre Idee und viel Erfolg dazu und gab der Hoffnung Ausdruck, dass viele
Menschen, speziell Jugendliche und Kinder, dieses Angebot in Anspruch nehmen
werden, um durch die Natur über die Natur zu lernen.
Viele wichtige Leute, darunter aus dem Tourismusgewerbe, waren gekommen, um
an dem feierlichen Akt wie an dem lustigen Schauspiel teilzunehmen. Es gab
Tänze und Trommelschlagen, an dem sich im Übrigen auch der Herr Minister
beteiligte, und es gab eine Parade, bei der schöne Mädchen malerisch auf
Elefanten saßen, die mit ihnen durch den Fluss wateten. Auch die Gäste
konnten sich auf Elefanten setzen und einen Ritt wagen.
Das Amari Rincome Hotel in Chiang Mai mit seinem deutschen Chefkoch hatte
für das leibliche Wohl der Hunderte von Gästen bestens gesorgt, die sich
daran nach Herzenslust labten. Erst spätnachmittags löste sich die
Gesellschaft auf, nicht ohne dass viele Gäste versprachen, bald wieder zu
kommen, um die Elefanten live zu erleben.
Anchalee Kalmapijit gab unserem Spezial Korrespondenten von der Chiang
Mai Mail noch ein Exklusiv-Interview. So sagte sie, dass die Idee
geboren wurde, nachdem viele Touristen die Elefantencamps nicht mehr
besuchen wollten, da sie die sterilen Programme und Zeiten nicht gut fanden.
„Ich arbeite, bedingt durch unser Familienunternehmen, schon seit 1976 mit
Elefanten und habe ziemlich viel Erfahrung. Ich habe früher das ‚Maesa
Elephant Camp‘ und das ‚Maetaman Elephant Camp‘ geleitet, da gab es
insgesamt 110 Elefanten und 400 Angestellte.
Das E.L.E. Elefantencamp hat momentan insgesamt neun Elefanten, drei kleine
und sechs große zum Reiten, und wir haben 25 Angestellte. Es bietet neben
Essen zu allen Tageszeiten auch besondere Themen-Partys.“
Nach dem Preis gefragt, meinte sie, dass es bisher noch keine Preisliste
gäbe. Aber man wisse bereits, dass Gäste mindestens drei Stunden bei den
Elefanten bleiben können und auch Hochzeit- und Flitterwochen-Angebote
bestehen. „Das Wichtigste aber ist, dass man die Bevölkerung über Elefanten
aufklärt, sie erzieht, damit diese besser behandelt werden, schließlich sind
sie das Nationalsymbol Thailands.“
Anchalee ist auch strikt dagegen, das Elefanten in Chiang Mai
herumspazieren. „Wir müssen dies wie in Bangkok machen, dort wurde dies
verboten. Was wir dazu brauchen, ist Geld und Organisationen, die helfen,
den meist joblosen Elefanten und deren Führern zu helfen. Es wird nicht
leicht werden, eine alternative Arbeit für sie zu finden, bei der sie
zufrieden sind. Wir müssen auch versuchen, das alte Gesetz zu ändern, in
denen Elefanten als Vehikel angesehen werden.“ Auf die letzte Frage, ob es
außer dem National-Hospital für Elefanten in der Nähe von Lampang noch
andere Plätze gibt, in denen kranke oder alte Elefanten versorgt werden
können, sagte Anchalee: „Es gibt zwei Krankenhäuser in Lampang und eines in
Chiang Mai, das zur Veterinär-Fakultät der Universität Chiang Mai gehört.
Außerdem gibt es einen mobilen Elefanten-Krankenservice, der in ganz
Thailand herumfährt. Man sieht also, es wird schon etwas getan für diese
liebenswerten Dickhäuter.“
Mehr Info über das Camp gibt es unter Email: elelod [email protected] oder Tel.
08-17244211 (Anchalee).
Dr. Suvit Yodmani erhält als Gastgeschenk ein
Gemälde, angefertigt
von einem Elefanten.