Jetzt wird es selbst dem Stadtrat zu bunt

Franz Schmid

Das „Pattaya Beach Public Park Projekt“ sorgt seit langem in der örtlichen Presse für Schlagzeilen und hämische Kommentare. Das Projekt mit dem hochtrabenden Namen kommt einfach nicht voran. Ziel war es, den Strand landschaftsgärtnerisch so zu gestalten, dass er als Park für Einheimische und Touristen zur Erholung zu Verfügung stehen sollte. Aber dies ist nicht einmal ansatzweise gelungen. Es handelt sich hier um den Strandabschnitt, der vom Dusit Thani bis zum alten Pier in Südpattaya verläuft und zu einer Attraktion für Urlauber und Einheimische werden sollte. Der Besucher findet zurzeit eine verdorrte Graslandschaft und sterbende Palmen vor. Ein Anblick, der einen erschaudern lässt und eine Schande für einen Touristenort ist. Von „Strandpark“ kann nun wirklich keine Rede mehr sein.
Ein Stadtrat hat nun bei einer Sitzung die Frage aufgeworfen, warum das so ist. Denn schließlich sind für dieses Projekt sage und schreibe 50 Millionen Baht durch die Stadt bewilligt worden. Wo sind die versprochenen schmucken Grünflächen und Schatten spendenden Bäume, die man in einem Park vermuten könnte? Für 50 Millionen Baht hätte man bestimmt auch etwas attraktivere Bäume anpflanzen können als mickrige Kokosnusspalmen. Die Baufirma hat inzwischen ihre segensreiche Tätigkeit eingestellt. Das zuständige Bauamt empfindet anscheinend die Angelegenheit als normal, hat aber den Bauunternehmer aufgefordert, eine Stellungnahme abzugeben.
Wie viel Millionen mögen bisher für nicht vollendete Projekte am Strand und anderswo sinnlos aus dem Fenster geworfen worden sein? Es gibt unzählige davon. Man könnte sich nun die Frage stellen, ob, von all diesen schönen Vorhaben, die nur halbherzig durchgeführt werden, nicht die Falschen profitiert haben.
Die einzige Kandidatin für die Wahlen zum Bürgermeister hat diese Fragen in einem Interview offen angesprochen. Ihr gebührt Respekt und Bewunderung vor so viel Mut. Es wird sich in der Stadt erst etwas ändern, wenn die Wähler etwas ändern. Einem Stadtrat ist die Sache inzwischen schon zu bunt geworden. Hoffen wir auf die Wähler, dass es ihnen auch zu bunt wird und sie den Verantwortlichen einen Denkzettel erteilen. Letztendlich sind es Steuergelder, die hier buchstäblich im Sand des Strandes auf Nimmerwiedersehen versickern. Es ist einfach unglaublich, dass eine Stadt wie Pattaya nicht in der Lage ist, Bauvorhaben korrekt zu überwachen und dafür zu sorgen, dass die Arbeiten ordnungsgemäß ausgeführt werden. Pattaya braucht definitiv eine Stadtverwaltung, die effektiv arbeitet, und nicht nur Sprüche klopft.