Menschen brauchen mehr als das tägliche Brot

Felici Curschellas

Der monatliche deutschsprachige Gottesdienst der katholischen Gemeinde im Redemptoristen-Zentrum mit einem anschließenden Thai-Buffet und gemütlichen Gesprächen wird immer beliebter und von mehr Leuten besucht. Dies brachte ich einem Abschieds- und Dankeswort an Pfarrer Clemens Fabry und Chefredaktorin Elfi Seitz als verdiente und umsichtige Organisatorin zum Ausdruck:
„Würde dieses Angebot nicht bestehen, man müsste es unverzüglich schaffen. Menschen brauchen mehr als das tägliche Brot! Sie brauchen Wurzeln und Flügel und können einander dazu verhelfen. Jeder von uns ist mit seinem Wesen und seiner Eigenart ein Teil dieser sympathischen Gesellschaft, trägt sie mit und bereichert sie zugleich. Einzeln sind wir bekanntlich Worte, zusammen jedoch ein Gedicht.
Wer und was gut im Glauben und in der Hoffnung verwurzelt ist, kann hoch hinauf und über die eigene Grundfläche hinaus – seine Zweige reichen bis in Nachbars Garten und tragen sogar ihm noch Frucht. Was Flügel hat, das braucht kein Land unter sich, weder eigenes noch fremdes – Wind genügt, es rastet auf Zweigen und Wipfeln, ein Luftschloss tut’s zur Not auch!
Menschen brauchen materiell und seelisch Halt, sei es in der Familie, im Kreis langjähriger Freunde und Freundinnen, in der Heimatlandschaft oder in der geistigen Heimat wie hier in dieser sympathischen christlichen Gemeinschaft in Pattaya.
Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben, aber es hat immer nur ganz genau so viel Sinn, als wir selbst ihm zu geben imstande sind.
Wer Wurzeln und eine gewisse Orientierung im eigenen Leben hat, kann etwas wagen, sich auf Neues einlassen. Selbst die Raumfahrt gelingt nur durch den ständigen Kontakt zur Bodenstation! – Legen wir also ein Ohr auf den Erdboden, dann ist das andere für den Himmel offen. – Nicht, dass wir um jeden Preis überleben, sondern dass wir andere finden, die unsere Gefühle und Sehnsüchte binden und spiegelnd erwidern können, ist das Geheimnis des Lebens. Wahrlich, wer die Musik der Seele hört, kennt die Melodie des Lebens... “