Liebe Leser,
Haben Sie Kummer und wissen nicht weiter? Wissen Sie auf
bestimmte Probleme keine Antwort? Wenden Sie sich vertrauensvoll an
mich. Ich helfe Ihnen. Ihre Tante Frieda |
Liebe Tante Frieda,
Ich habe kürzlich von einem Herrn gehört, der sich hier in Thailand als
Arzt ausgibt. Ich weiß aber ganz genau, dass er keiner ist – außer er
ist hier in Thailand zum Doktor promoviert.
Darf man das denn in Thailand so einfach machen? Ich meine, Arzt zu
sein, ist doch ein schwieriger Beruf und das kann doch ein „Ungelernter“
nicht ausführen, der kann ja mehr kaputt machen als heilen. Ich verstehe
es, wenn sich jemand als Naturheiler ausgibt. Das gibt es ja wirklich,
und meist verstehen diese Leute fast mehr von natürlicher Heilkunst als
so mancher „normale“ Doktor. Aber dieser Mann heilt nicht mit Natur.
Also, ich verstehe die Welt nicht mehr. Kann man sich denn in Thailand
wirklich alles erlauben?
Dieter L.
Liebe Dieter L.,
Natürlich kann man sich auch in Thailand nicht als Arzt ausgeben, wenn
man keiner ist. Ja, man darf sogar als „echter“ Arzt hier nicht
praktizieren, dazu muss man die Prüfung zum Arzt direkt in Thailand, auf
thailändisch und vor einem Ärztegremium ablegen. Also so leicht ist das
alles nicht. Aber wie überall auf der Welt gibt es eben auch hier
gewisse Leute, welche die Unwissenheit gutgläubiger Menschen ausnutzen.
Ob dieser Herr dazu gehört, weiß ich nicht, aber Vorsicht von Deiner
Seite ist sicher angebracht.
Liebe Tante Frieda,
Ich weiß, dass es immer Menschen gibt, die sich in die Angelegenheit
anderer einmischen wollen. Aber was zu weit geht, geht zu weit. Neulich
hat sich ein so genannter Freund in meine Angelegenheit eingemischt, die
mit meiner Arbeit zusammen hängt. Ich habe von meinem Chef (einem
Amerikaner) mein Kündigungsschreiben erhalten und war darüber natürlich
sehr aufgebracht, da ich es als ungerechtfertigt empfand. Da ich aber
nur eine Teilzeitbeschäftigung dort hatte, kann ich auch den Standpunkt
meines Chefs ein wenig verstehen, da er eine Ganztagskraft braucht.
Trotzdem hätte er mich vorher informieren sollen. Nun hat sich ein
Freund von mir ohne mein Wissen eingemengt und meinem Chef (mit dem ich
mich sonst gut verstehe) einen bitterbösen Brief geschrieben. Nun ist
der Chef natürlich sauer und will nicht mehr, dass ich meine
Kündigungszeit einhalte, sondern sofort meinen Abschied nehme. Wie soll
ich reagieren?
Lydia
Liebe Lydia,
Du hättest einfach nicht mit Deinem Freund über geschäftliche
Angelegenheiten sprechen sollen, obwohl es verständlich ist, dass Du
Deinem Ärger Luft schaffen wolltest. Nun hat Dein Chef Angst, dass Du
Dinge über sein Geschäft weiter erzählst. Es kommt darauf an, welch
wichtige Stelle Du inne hattest, um zu wissen, ob es für Deinen Chef von
Schaden sein könnte. Rede mit ihm, erkläre ihm die Angelegenheit, aber
füge Dich seinem Wunsch.
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