Bürgermeisterin spricht vor
dem Chiang Mai Expat’s Club
Frage-Runde mit aufschlussreichen Antworten
Tess Itura
Chiang Mais Bürgermeisterin Duentemduang na Chiengmai war am 8. März
Gastsprecherin beim Treffen des Chiang Mai Expats Club im Orchid Hotel. Zum
ersten Mal stand sie der Expat-Gemeinde Rede und Antwort, was noch keiner
ihrer Vorgänger gewagt hatte.
Dr. Duentemduang betrachtete die Angelegenheit als „seltene Chance, mit
Freunden aus aller Welt zu sprechen“. Zunächst erklärte sie, aus welchen
Verhältnissen sie kommt und wie alt sie ist (36). Nach Ende ihrer
schulischen Ausbildung zog sie in die USA, wo sie ihren Masters und Ph.D. in
Wirtschaft absolvierte. Während ihrer Arbeit als Lehrerin an einer
Kadettenschule schloss sie sich der Demokratischen Partei an. Ihre erste
Kandidatur um einen Parlamentsposten verlief jedoch erfolglos. Heute ist sie
als Bürgermeisterin für eine Fläche von grob 40 qkm zuständig, die in vier
Distrikte (amphur) und 14 Unterdistrikte (tambon) eingeteilt ist. Sie
vergleicht ihren Posten mit der Arbeit einer Hausfrau - nur in bedeutend
größerem Ausmaß - nämlich Umwelt, Wirtschaft und Produktivität.
Bürgermeister
Dr. Duentemduang na Chiengmai während ihrer Fragerunde vor dem Chiang Mai
Expat’s Club.
Ihr auf über vier Jahre ausgelegter Plan zielt auf eine fortschrittliche
Entwicklung Chiang Mais hin, ohne jedoch die natürliche Schönheit der Stadt
zu verändern. Ein wesentlicher Punkt nimmt auch der Smog und die allgemeine
Umweltverschmutzung ein. Die Telefonzentrale für Feuermeldungen, die in den
vergangenen Wochen viel zu tun hatte, wird momentan umstrukturiert.
Öffentliche Feuer betreffen jedoch nicht nur das Stadtgebiet, sondern auch
die umliegenden Distrikte. Vor allem der Sektor Landwirtschaft zeichnet für
zahlreiche Brände verantwortlich. Eine Veränderung hierbei bedarf intensiver
Aufklärungsarbeit, die sich über Generationen hinziehen kann. Zudem ist
insbesondere nachts nicht ausreichend Polizeipersonal vorhanden, um auf alle
Meldungen reagieren zu können.
Dr. Duentemduang versicherte allen Zuhörern: „Wir alle leben in Chiang Mai
und sind daher Bürger Chiang Mais.“ Sie entschuldigte sich für ihre
bescheidenen Englischkenntnisse, fügte aber hinzu, dass das Englisch ihrer
Angestellten noch viel schlimmer sei, was lautes Gelächter folgen ließ.
Die Bürgermeisterin wünscht sich für Songkran, dass das Fest wieder mehr zum
ursprünglichen Gedanken zurückfindet, anstatt immer weiter zu einem
„Wasserkrieg“ auszuarten. Damit sprach sie sicherlich den meisten Anwesenden
aus dem Herzen.
Zahlreiche Fragen wurden gestellt zu den Themen Mopeds, Helme, etc., und sie
nahm sich die Zeit, alle zu beantworten. Bezüglich der Verkehrssicherheit
gestand sie ein, dass einfach nicht genug Personal vorhanden ist, um die
Sicherheitsstandards in den Straßen konsequent zu erhöhen. Es wurde auch
bekannt, dass die Stadtverwaltung einen neuen Busfahrplan ausarbeite, aber
noch etwas Zeit benötige. Beim Thema „Elefanten auf den Straßen“ war sie
vielleicht etwas zurückhaltend, als sie erklärte, dass dies unter die
Verantwortung des Staates und nicht der Stadtgemeinden falle. Sie hoffte
jedoch, dass sich eventuell die Polizeibehörde dieser Sache annehmen werde.
Auf die mögliche Einführung von staatseigenen Casinos in Chiang Mai
angesprochen, hatte Dr. Duentemduang die passende Antwort parat. Sie lehnt
diesen Gedanken entschieden ab, da solche Einnahmen in keiner Weise die
sozialen Probleme kompensieren können, die daraus definitiv hervorgehen
würden. Das Innenministerium sollte bei regionalen Angelegenheiten nicht auf
eigene Interessen pochen, sagte sie. Aufgrund verschiedener
Etateinschränkungen könne sie momentan leider nicht so viel bewegen, wie sie
es selbst gerne wollte. „Dieser Job ist noch neu für mich - aber die Dinge
werden sich verbessern“, versprach sie.
Eine der wichtigsten Aussagen der Bürgermeisterin war sicherlich der Aufruf
an die Expat-Gemeinde, sich als Volontäre für verschiedene Projekte
anzumelden, um hilfreiche Dienste zum Wohl der gesamten Gesellschaft zu
leisten. So soll unter anderem erreicht werden, dass bei einer Feuermeldung
eine Person Anrufe entgegennimmt, die fließend Englisch spricht. Dr.
Duentemduang bot Interessierten sogar an, mit ihren Mitarbeitern zu
arbeiten, um deren Englischkenntnisse zu verbessern. Später folgte noch eine
Aussage, die uns allen die Entscheidung leichter machen sollte, ob wir
selbst mithelfen oder nicht: „Umso mehr Menschen mitmachen, desto mehr
können wir erreichen.“
Abschließend sagte sie, sie hoffe, zu einem späteren Zeitpunkt nochmals die
Gelegenheit zu erhalten, vor ihren „Freunden aus aller Welt“ zu sprechen.
„Wir alle leben hier - es ist unser aller Heimat.“
Wer bereit ist, persönlich als Volontär in irgendeiner Weise mitzuhelfen,
kann sich per E-Mail direkt an uns wenden. Wir werden alle Beiträge an das
Büro der Bürgermeisterin weiterleiten.
Wohlergehen von Kagan-Dorfbewohnern in Mae Rim wird untersucht
Nachforschungen nach Verdacht und Beschwerden
Mitglieder des Beratungskomitees für nationale
Wirtschaft und soziale Angelegenheiten besuchen am 23. Februar das Dorf Ban
Huay.
Saksit Meesubkwang
Chiang Mai Mail. Am 23. Februar besuchten zehn Mitglieder des
Beratungskomitees für nationale Wirtschaft und soziale Angelegenheiten das
Kagan-Dorf Ban Huaey im Bezirk Mae Raem, nachdem Beschwerden über ihre
Behandlung und Ausnutzung als Touristenattraktion eingegangen waren. Das
Dorf ist Heimat von Mitgliedern des Kagan-Stammes, der zum Stamm der
Langhals-Karen Bergvölker gehört. Sie wurden eingeladen, im Gebiet von
Chiang Mai zu leben, und zwar in einem von Geschäftsleuten organisierten
Nachbau ihres Heimatdorfes.
Nachforschungen wurden auch von der Gruppe im Gebiet von Mae Hong Son
durchgeführt, wo ähnliche Bedingungen herrschen. Beschwerden über die Lage
der Angehörigen des Kagan-Stammes wurden von vielen Organisationen geführt.
Im Jahre 2006 bot Neuseeland einer großen Anzahl von Karenni-Flüchtlingen,
meist aus dem Gebiet von Mae Hong Son, die Wiederansiedlung an, mit der
Versicherung, sie würden in ihrer neuen Heimat weder getrennt noch als
Touristenattraktion ausgenutzt werden. Es gibt jedoch Berichte aus dieser
Zeit, die darauf hinweisen, dass die Behörden von Mae Hong Son ihnen die
Ausreisegenehmigung und Reisepässe verweigerten. Darauf haben viele
Karen-Frauen ihre Ringe aus Protest vom Hals entfernt. Auch heute scheinen
die Karen-Leute nicht das betroffene Gebiet und ihre Dörfer verlassen zu
dürfen.
Über das Dorf in Mae Rim haben Reiseführer aus Chiang Mai berichtet, es sei
nicht authentisch. Die Souvenirs, die den Touristen angeboten werden, sind
Fabrikfertigungen und haben wenig mit der traditionellen Kunst des Stammes
zu tun. Die Besitzer der Dörfer haben die Frauen gezwungen, ihre Ringe für
die Touristen wieder anzulegen. Obwohl viele ältere Kagan der Meinung sind,
das ihr derzeitiges Leben besser sei als in einem Kriegsgebiet, gibt es doch
im Allgemeinen eine große Unzufriedenheit unter den Stammesmitgliedern.
Diese bezieht sich auf mangelnde Wahlfreiheiten und mangelnde Alternativen,
die ständige Furcht vor Verhaftung, die strenge Einengung und nicht
vorhandene Integration. All diese Themen werden, so hoffen sie, in der
Untersuchung angesprochen.
Somkhuan Raviarch, ein Mitglied des Untersuchungskomitees, sagte nach seinem
Besuch, er habe festgestellt, dass Geschäftsleute und Investoren den
Lebensstil der Einwohner umgestalten, um Einnahmen von Touristen zu
erzielen. Außerdem meinte er, dass die Umgebung der Dörfer natürlicher und
mehr kulturell sein könnte. Er versteht, dass die Kagan eingewilligt haben,
in die Dörfer zu kommen, um Geld für ihre Familien zu verdienen. Aber er
erklärte auch, er glaube, die Betreiber des Dorfes profitierten von diesem
System mehr als die Dorfbewohner.
Vichit Yusupharp, Vorsitzender der juristischen Arbeitsgruppe des Komitees,
erklärte, er habe während des zweitägigen Besuchs in beiden Gegenden
herausgefunden, dass die Behörden von Mae Hong Son zumindest gute Unterkunft
und medizinische Fürsorge für die Kagan bereitgestellt hätten. Die
Beschwerden werden gesammelt und an die Regierung weitergeleitet. „Kagan“
ist der bevorzugte Name der Stammesangehörigen, sie werden auch „Paduang“
genannt, ein Name aus der Shan-Sprache.
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