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SCAD-Bangkok bietet Hilfe für kranke Hunde und Katzen

 

SCAD-Bangkok bietet Hilfe für kranke Hunde und Katzen

Eva-Maria Hamann

Eine Anzeige in der Bangkok Post mit süßen Bildern von Streunerhunden und Katzen, die man adoptieren kann, war es, die meine Aufmerksamkeit erweckte. Ich guckte unter www.scadbangkok.org im Internet nach und es dauerte nicht lange, bis ich ein „Musketier“ wurde.
Beim Musketier-Programm kann man sich ein Sponsoren-Programm aussuchen. Drei Hunde und eine Katze stellen dabei in Original-Tracht die Musketiere dar und arbeiten für die Streuner-Tiere, indem sie Werbung machen und Spenden sammeln. Das sind Ruffos, Pawthos, Talamis und C’Atangnan - die einzige Katze. Das Motto der Musketiere lautet: Alle für einen? - Nein, einige für Alle! Da ich zwei Wohnsitze habe und viel in Deutschland bin, habe ich mich für die Variante C’Atagnan, also den 4. Musketier, die Katze, entschieden, und das, obwohl ich ein Hundemensch bin. Genauso wie man die Menschheit in zwei Musikkategorien einteilt, Wagnerianer und Nichtwagnerianer, so wird man auch entweder als Hundemensch oder Katzenmensch bezeichnet. In diesem Fall machte ich eben einfach eine Ausnahme.
SCAD steht für „Soi Cats and Dogs“ - eine ganz besondere Organisation, die es schon seit über sechs Jahren gibt. Sie wurde von Sherry Conisbee gegründet und geführt von einer Reihe engagierter Expats, und hat dank des sinnvollen Hilfsprogramms und eines gut strukturierten Aufgaben- und Arbeitsprogramms viele Anhänger gefunden. Jeder Volontär und jedes Gründungsmitglied haben fest umrissene Kompetenzen: Finanzen, Marketing, Presse, Sponsorenbetreuung, Webmaster, Newsletter. Es gibt einen Arzt mit mehreren Tierpflegern im eigenen Tierkrankenhaus. Zwei Gebrauchtwarenläden werden unterhalten, Sammelstellen in Bangkok sind definiert, es laufen Veranstaltungen in Einkaufszentren, Schulen, Universitäten, Aufklärungsprogramme und Wiedereingliederungsprogramme für Tiere, die zur Adoption auch nach Übersee vermittelt werden. Alle Erlöse kommen direkt den Tieren zugute. Davon konnte ich mich bei einem Besuch selbst überzeugen.

Ein Tierarzt kümmert sich liebevoll um die Streuner.

Zurück in Deutschland erzählte ich Bekannten von meiner Neuentdeckung und eine Hilfskampagne ging los. In einem Rundbrief wurde um Decken, Näpfe, Handtücher für die kranken Tiere in der Krankenstation gebeten. Selbst ein Tierarzt aus Fürth beteiligte sich spontan an der Aktion und hat OP-Utensilien gesponsert. Es dauerte nicht lange, da war mein Keller ein kleines Lager. Selbst die dazugehörigen Koffer wurden bereitgestellt. 23 Kilo nahm ich dann gleich mit. In zwei Monaten, wenn ich wiederkomme, bringe ich den Rest mit. Aber endlich war der große Tag da, ich fuhr gleich vom Flughafen zum SCAD-Center mit schönem Garten. Hier befinden sich die Adoptions-Station, der Gästezimmerteil, das Cafe und das Büro, und ich durfte dort wohnen.
Sofort lernte ich „Kerry“ kennen, einen süßen Hund, der im „Fostering-Programm“ ist (Eingliederung in einen Haushalt). Dort wird den Hunden „gutes Familienbenehmen“ beigebracht.
Natürlich sah ich mich genau um bei SCAD. Dabei erfuhr ich, dass die Erfolgsstory vom Januar 2008 an die 250 Operationen und 16 Adoptionen ist. So ähneln sich die Zahlen über jeden Monat. Die meisten Tiere werden nach der Sterilisation oder Operation gesund und aufgepäppelt wieder dorthin gebraucht, wo sie herstammen. Viele sind integriert in feste Lebensräume bei Ladenbesitzern, oder sie haben dort „Jobs“.
Was gefällt mir denn so gut an SCAD? Das ist die persönliche Betreuung durch die Verantwortlichen, allen voran Teng Wong (siehe „About us“ im Internet). Sie schreiben nette Briefe, berichten über die Verwendung des Geldes, senden Fotos des gesponserten Tieres, schicken Abschlussberichte mit Bildern, wenn die Tiere wieder entlassen werden. So ist man immer ganz nahe dabei. Das ist schön und tut gut!
Ich habe nun schon drei Tiere als Patenkinder gesponsert und dank Internet auch nahe miterlebt. Pum Jai, ein Dobermann, der nun zurück im Tempel ist, Attom, ein Mischlingsweibchen, das einen Freund gefunden hat und nun glücklich wieder entlassen wurde und Mei Ling, eine kleine schwarze Hündin, die bald zur Adoption freigegeben wird. Na, macht das nicht Mut zum Weitermachen?
Jeder kann einfach und leicht spenden - zum Beispiel mit Paypal über Internet. Hier habe ich mich registrieren lassen und kann jeden einzelnen Zahlungsschritt verfolgen. Das klappt wunderbar. Auch Einzahlungen direkt in jeder Bank sind möglich: Bangkok Bank, Konto-Nr. 130-7-05295-9. Name: Homeless And Sick Dogs Funding Association.
Ich habe selbst nicht viel getan, denke ich. Ich brachte Sach- und Geldspenden, habe aber so viel dafür bekommen. So war ich bei der Entlassung meiner Hunde dabei - via Mail mit Bildern. Und diesmal war ich sogar live dabei.
Über meine weiteren Abenteuer dort können Sie in der nächsten Ausgabe lesen. Und wenn es Ihnen gefällt, wann werden Sie von SCAD „gedognappt“?

Carol Mason (links) und Mei Ling mit ihren Lieblingen.