Der Glockenturm der
katholischen Kapelle im St. Louis Hospital.
Die Ursprünge der Deutschsprachigen Katholischen Gemeinde
in Thailand liegen etwa 30 Jahre zurück. Damals kam gelegentlich Pater
Duschel aus Indien und zelebrierte eine heilige Messe in deutscher Sprache.
Zu jener Zeit wurden Gemeinden in aller Welt gegründet, um deutschsprachigen
Auswanderern „Heimat im Glauben“ zu ermöglichen. Die Kinder und Enkel der
Auswanderer von damals sind heute integriert.
Die neue Herausforderung für die Gemeinden ist heute die zeitlich befristete
Entsendung von Einzelpersonen und ganzen Familien in die großen Metropolen
der Welt. Den Entsandten soll Gemeinschaft und die Ausübung ihrer Religion
in ihrer Muttersprache in ihrem Umfeld ermöglicht werden. Zurzeit gibt es
160 deutschsprachige katholische Gemeinden rund um den Globus.
In Bangkok war Pfarrer Michael Kryschak der erste hauptamtliche Pfarrer,
gefolgt von Pfarrer Dieter Kanduth. Seit neun Jahren ist Pfarrer Clemens
Fabry in der Gemeinde tätig. „Was bietet denn die Gemeinde?“ könnte eine
Frage der Leserinnen und Leser dieses Artikels sein. Die Frage ist
berechtigt. Die Katholische Gemeinde will sich ihr auch stellen, aber nicht
an erster Stelle. Denn in erster Linie ist eine Gemeinde nicht ein
Dienstleistungsbetrieb, von dem man für Kirchensteuer- oder Spendengelder im
Gegenzug eine Leistung erhält. Eine christliche Gemeinde lebt vom
Miteinander ihrer Mitglieder.
Aufgabe der Gemeindeleitung und des Pfarrgemeinderates ist es, für dieses
Miteinander einen Raum zu schaffen. Dies ist die Kapelle des St. Louis
Hospitals, wo sich die Gemeinde an jedem Sonntag um 10.30 Uhr zur heiligen
Messe trifft. Diese gemeinsame Feier ist das Herzstück oder auch das
Rückgrat der Gemeinde.
Denn genau hier beginnt Gemeinde zu leben. In der Kapelle werden auch Kinder
getauft, Ehen gestiftet und Verstorbene betrauert. Auf dem Kirchplatz werden
Freundschaften geschlossen, Feste und Fahrten geplant und auch schon mal
Arbeitsstellen vermittelt. Alles Dinge, die eine Gemeinde nicht „anbieten“
kann, sondern die sich durch das Miteinander der Menschen ergeben. Und das
lässt sich weder durch Kirchensteuern noch durch Spenden kaufen. Erst wo das
funktioniert, und das tut es in Bangkok, können „Angebote“ integriert
werden: Religionsunterricht, die Vorbereitung von Kindern und Jugendlichen
auf Erstkommunion und Firmung, Besprechen von Glaubensfragen. Ein weiteres
Ziel ist es, die aus der Heimat bekannten religiösen und kulturellen
Brauchtümer zu bewahren.
Um sich selbst kreisen ist zwar schön, befriedigt aber auf Dauer nicht. Und
das gilt auch für die Katholische Gemeinde Bangkok. Jedes Jahr spenden
Mitglieder für einen Karitasfonds. Im Laufe des Jahres werden dann ein oder
zwei Projekte im Gastland sowohl personell als auch finanziell unterstützt.
Und wenn Not am Mann ist, helfen Gemeindemitglieder auch schon mal bei
Krankenbesuchen oder anderen karitativen Tätigkeiten. Da gibt es in einer
Stadt wie Bangkok ziemlichen Handlungsbedarf: Gestrandete Abenteurer und
Aussteiger, die an die Tür des Pfarrhauses klopfen, deutschsprachige
Gefangene in den Langzeitgefängnissen und die rund 1.000 Insassen des
Abschiebegefängnisses, die aus aller Herren Länder kommen. Aber das wäre ein
eigenes Thema.....
Gemeinsam den Glauben feiern! Das ist es, was die aktiven Gemeindemitglieder
schätzen. Zunehmend gibt es auch einen Austausch mit Durchreisenden und
Touristen, die die Deutschsprachige Katholische Gemeinde Bangkok und ihren
Gottesdienst im Internet finden.
Wenn Sie mehr über die Deutschsprachige Katholische Gemeinde in Thailand
wissen möchten, besuchen Sie deren Homepage. Wenn Sie sie wirklich kennen
lernen wollen, besuchen Sie ihren Gottesdienst!
Heilige Messe in deutscher Sprache: Jeden Sonntag um 10.30 Uhr in der
Kapelle des St. Louis Hospitals, 215 Sathorn Road. Jeden ersten Samstag im
Monat um 11.00 Uhr im Redemptorist Center, Sukhumvit Road, in Pattaya.
Kontakt: Pfarrer Clemens Fabry
Deutschsprachige Katholische Gemeinde in Thailand, 126/1 Sukhumvit Soi 53,
Bangkok 10110, Telefon und Fax: 02-1853739, Mobile-Phone: 081-8691075,
Webseite: www.gemeinde-bangkok.com, E-Mail: post@ gemeinde-bangkok.