Nachrichten aus Chiang Mai
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Bürgermeisterin von Chiang Mai besichtigt Stadtgraben

Dürre in der Provinz Chiang Rai erreicht Krisenpunkt

Lungenkrebserkrankungen nirgendwo so hoch wie im Distrikt Saraphi

Das Wetteramt im Norden warnt vor Stürmen im April

Krieg gegen Drogen wieder aufgenommen

 

Bürgermeisterin von Chiang Mai besichtigt Stadtgraben

Gechlortes desinfiziertes Wasser wird neuerdings zugeführt

Dr. Duentemduang na Chiengmai besichtigt
vor Songkran die Arbeiten am Stadtgraben.

Saksit Meesubkwang

Chiang Mai Mail. Am 1. April besichtigten die Bürgermeisterin von Chiang Mai und Verwaltungsangestellte den Fortschritt der Arbeiten am Stadtgraben im Gebiet von Khu Mong. Der Stadtgraben wurde gesäubert und ausgebaggert, auch wurde ein neuer Gehweg angelegt.
Obwohl die Bauarbeiten noch nicht fertig sind, wurden sie ausgesetzt, um Unbequemlichkeiten für Einwohner und Touristen beim Feiern des Songkran Festivals in dieser Gegend zu vermeiden. Das Projekt soll Ende Juni fertig gestellt sein, aber die Bewässerungsbehörde der Stadt hat den Stadtgraben mit desinfiziertem Wasser füllen lassen, das außerdem gechlort ist, um es sicher zu machen für alle, die während des Festivals darin spielen und schwimmen wollen.


Dürre in der Provinz Chiang Rai erreicht Krisenpunkt

Wasserstand des Mekong sinkt ständig

Chiang Mai Mail. Die Dürre in Thailands nordöstlichster Provinz Chiang Rai hat einen Krisenpunkt erreicht, da der Wasserstand des Mekong Flusses weiterhin sinkt. Das hat für Bootsunternehmer auf dem Fluss ernste Folgen. Songchai Suksomjai berichtete, die Touranbieter im Bezirk Chiangsan, Chiang Rai, sind über das Geschäft des Wassertransports besorgt, da dies von dem Rückgang des Wassers stark beeinträchtigt wird.
Reiseunternehmer versuchen das Problem in den Griff zu bekommen, indem die Anzahl der Passagiere auf jedem Boot von 35-40 auf 20-25 Personen pro Trip reduziert wird. Dadurch ist mehr Wasser unter dem Kiel, und es kann in seichteren Gewässern gefahren werden. Wenn jedoch weniger zahlende Passagiere in Zeiten steigender Treibstoffpreise transportiert werden, bedeutet dies für die Firmen Einkommensverluste. Daher bitten sie die Regierung um Hilfe, indem zur Kostensenkung der Benzinpreis herab gesetzt wird.
In einer gleichartigen Entwicklung ist die Dürre in Chiang Rai allmählich heftiger geworden, so dass zurzeit fast 314.000 Familien in 18 Bezirken davon betroffen sind. Einwohner und Landwirte sind durch den Wassermangel hart betroffen und die Dürre schadet den Nutzpflanzen. Über 68.000 Rai landwirtschaftlicher Fläche sind von der Dürre in Mitleidenschaft gezogen worden, was die Provinzbehörden dazu veranlasste, alle 18 Bezirke von Chiang Rai zu Dürre-geschädigten Gebieten zu erklären. (TNA)


Lungenkrebserkrankungen nirgendwo so hoch wie im Distrikt Saraphi

Chiang Mai Mail. Wie Ergebnisse eines Forschungsprojekts der Fakultät für Medizinwissenschaften an der Chiang Mai Universität zeigen, ist die Anzahl bei Erkrankungen und Todesfällen wegen Lungenkrebs nirgendwo in Thailand so hoch wie im Distrikt Saraphi. Von 100.000 Einwohnern leiden neun Prozent daran, während weitere vier Prozent der Krankheit bereits erlegen sind. Diese Werte sind um ein Fünffaches höher als der Landesdurchschnitt. Wegen der ungünstigen Topographie sind die Einwohner dem Ausströmen von Radon, ein krebserregendes Giftgas, aus dem Erdreich hilflos ausgesetzt. Weitere giftige Abgase, Rauch von öffentlichen Feuern und Feinstaub verschlimmern die Situation. Als Möglichkeiten zur Linderung wird unter anderem eine Aufschüttung des Erdreichs in Erwägung gezogen, um die Luftzirkulation zu verbessern. Rissige Wände sollen gerichtet werden, um ein Durchströmen des Radons zu verhindern. Außerdem sollen zahlreiche Bäume gepflanzt werden, die die Luft filtern.


Das Wetteramt im Norden warnt vor Stürmen im April

Tiefdruckgebiet aus China bedroht Norden und Nordosten

Chiang Mai Mail. In einer kürzlich ausgegebenen Warnung hat das nördliche Wetteramt Warnungen vor bevorstehenden Sommerstürmen herausgegeben. In der Warnung hieß es, Tiefdruckgebiete aus China bewegen sich in Richtung Norden und Nordosten. Sie bringen bewölkten Himmel und leichten Regen in 60 Prozent der betroffenen Gebiete. Teile des Nordens haben heißes Wetter und extreme Luftfeuchtigkeit zu erwarten, was zu Sommerstürmen mit Regen, starken Winden und Hagel im April führen könnte. Gebäude und Feldfrüchte könnten daher in Mitleidenschaft gezogen werden.
Einwohner und Farmer im Norden werden aufgefordert, ihre Heime zu sichern und alle Gegenstände, die von starkem Wind hinweg gefegt werden könnten, sicher unterzubringen. Es wird auch empfohlen, Äste von Bäumen zu entfernen, die in der Nähe von Stromleitungen stehen, Obstbäume gegen Schäden zu sichern und Werbetafeln zu befestigen. Um sich gegen Blitze während der Stürme zu schützen, sollten keine metallenen Gegenstände (vornehmlich Schmuck) getragen, Handys nicht im Freien benutzt und allein stehende Bäume nicht als Schutz aufgesucht werden.
Die Öffentlichkeit wird gebeten, aufmerksam zu sein. Informationen über die neuesten Wettermeldungen gibt es unter Tel. 053 277 919, 053 922 365 und 053 281 271 oder besuchen sie die Webseite http://www.cmmet.tmd.go.th/ wobei die Hauptseite in Thai, die Seite mit der Wettervorhersage in Englisch ist.


Krieg gegen Drogen wieder aufgenommen

Nichtregierungsorganisationen warnen vor 2003 Szenario

Chiang Mai Mail. Beim monatlichen Treffen der Nichtregierungsorganisationen in Chiang Mai mahnten Repräsentanten von Bürgerbewegungen die Regierung in der nördlichen Region, beim Krieg gegen Drogen internationalen Praktiken zu folgen und sich an die Menschenrechte zu halten.
Am 2. April wurde der „War on Drugs“ neu begonnen. Innenminister Chalerm Yubamrung hatte zuvor in einer umstrittenen Äußerung verkündet: „Wenn Drogenhändlern ihr Leben lieb ist, sollten sie ihr Vorgehen ändern. Solange ich Innenminister bin, wird die Drogenkriminalität mit gleicher Härte verfolgt wie unter dem ehemaligen Premierminister Thaksin Shinawatra. Sollte dies also zum Tod von 3.000 bis 4.000 Kriminellen führen, dann ist das eben so. Und der Opposition sage ich: euch sind die Menschenrechte wichtiger als die Drogenproblematik.“
Als Thakisin 2003 eine Anti-Drogen-Richtlinie startete, führte dies zu über 2.800 außergerichtlichen Todesfällen von verdächtigten Drogenkonsumenten. Lokale und internationale Medien kritisierten dieses Vorgehen scharf.
Die Sorge der Vertreter der Gesellschaft besteht darin, dass sich die Drogenszene aus Angst aus der Öffentlichkeit zurückzieht, was ihren Zugang zu gesundheitsvorsorglichen Dienstleistungen, zum Beispiel gegen HIV, noch erschwert. Mehr unschuldige Menschen werden sterben, und das Virus wird sich weiter ausbreiten. „Der Kampf gegen Drogen ist nicht neu. Er findet schon seit Jahrzehnten statt, wird nun aber auch von immer mehr Nichtregierungsorganisationen aufgegriffen“, so Karyn Kaplan, Direktorin in der Thai AIDS Treatment Action Group.
„Ohne die Überwachung dieser Organisationen wird es für die Regierung schwer, das Problem zu lösen. Rund die Hälfte aller HIV-Infizierungen ist auf intravenösen Drogenkonsum zurückzuführen. Und obwohl die Arbeit dieser Nichtregierungsorganisationen selbst im Ausland Anerkennung findet, scheint Thailands Regierung das Problem zu ignorieren.“
Sakda Puekchai, Vorsitzender von Thailands Netzwerk für Drogenkonsumenten, sagte: „Unter der aktuellen Drogenpolitik sehe ich für die Zukunft schwarz. Zwar beteiligen sich zunehmend mehr Organisationen, doch ich vermag nicht vorherzusagen, ob das Resultat positiv oder negativ sein wird.“ Sakda sprach sich dafür aus, die Bedürfnisse von Konsumenten genauer zu untersuchen. „Konsumenten müssen direkt mit den zuständigen Behörden kooperieren. Im Moment bekommen die betroffenen Personen gar keine Chance, angehört zu werden. Dabei wissen sie über ihre Sorgen am besten Bescheid.“
Wiwat Tami, Koordinator des Netzwerks für die Gesundheit ethnischer Gruppen in Bergregionen, hob hervor, dass diese Drogenpolitik von Personen initiert wurde, die die stereotype Vorstellung haben, dass vor allem eine bestimmte Gesellschaftsgruppe zu den Hauptversorgern gehört - nämlich Thailands ethnische Völker. Deshalb werden die Bergvölker auch als potentieller Gefahrenherd betrachtet. Der Drogenkrieg von 2003 konzentrierte sich vor allem auf ethnische Gruppen.
Viele unschuldige Menschen wurden belastet und sogar ermordet. „Mütter wurden zu Witwen und Kinder wurden zu Waisen. Um zumindest ein kleines Einkommen zu haben, waren viele Witwen gezwungen, das Risiko einzugehen und ihren Körper zu verkaufen“, so Wiwat.
Die Bürgerrepräsentanten waren sich einig, dass noch ein weiter Weg bevorsteht. Es müsse nun Hand in Hand mit betroffenen Personengruppen gearbeitet werden, um möglichst viele Daten zu sammeln. Die Gesellschaft müsse aktiviert werden, sich an der Drogenbekämpfung zu beteiligen. Zudem bedürfe es eines umfassenden Plans, der mehrere Sektoren mit einschließe und die Grundrechte der Menschen respektiere.