Schwerster Sturm seit 50 Jahren trifft Dörfer in Mae Hong Son
Schlimmer Hagelsturm in Phrae - weitere erwartet
Khajohn Boonpath
Chiang Mai Mail. Schwere Hagelstürme wüteten in Ban Huay Pha
und Gebieten des Tham Pla Cave Nationalparks am 22. April um Mitternacht und
richteten beträchtlichen Schaden an. Im Dorf selber waren alle 34 Häuser
davon betroffen. Einige wurden durch umstürzende Bäume zerstört. Auch ein
Lagerhaus für Knoblauch wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. In einem
nahe gelegenen Nationalpark, einem der touristischen Hauptattraktionen,
wurden 50 Riesenbäume entwurzelt.
Die Straße 1095, Hauptverkehrsader zwischen Mae Hong Son und Pangmapha,
musste wie viele andere Wege wegen umgefallener Bäume und Erdrutsche
gesperrt werden. Auch die Stromversorgung war in der Gegend für über sechs
Stunden unterbrochen.
Die Elektrizitätsbehörde und das Verkehrsamt schickten mehrere Einheiten in
den Einsatz, um die Verkehrswege zu räumen und die Stromlieferung wieder
herzustellen. Die Provinz Mae Hong Son entsandte Teams, die ein Gutachten
über den Schadensumfang erstellten und Sturmgeschädigten Hilfe anboten.
Wie ältere Anwohner bestätigten, war dies der heftigste Sturm, den sie in
den vergangenen 50 Jahren erlebten.
Bereits in der Woche zuvor, als die Menschen in Phrae gerade Songkran
feierten, war ein Hagelsturm aufgezogen, der eine Stunde lang wütete und in
dieser Zeit zahlreiche Dächer abdeckte und Bäume entwurzelte. Einige
Nachtschwärmer erlitten leichte Verletzungen. Mindestens 310 Häuser aus den
15 umliegenden Siedlungen wurden beschädigt, einige davon schwer. Ein
einzigartiges Teakholz-Gebäude wurde komplett zerstört, ebenso wie ein
Lagerhaus für Mais. In einer Schule wurden alle 20 Computer zerstört.
Laut Phraes Vizegouverneur Somchai Hataytnti wurden viele Menschen
obdachlos. Sie sind dringend auf umgehende Hilfe angewiesen. Soldaten eines
lokalen Regiments und sogar Insassen des Gefängnisses von Phrae wurden
eingesetzt, um beschädigte Dächer zu reparieren. Es war bereits der zweite
Hagelsturm innerhalb eines Monats. Die Anwohner wurden zu erhöhter Vorsicht
aufgerufen, da weitere Hagelstürme befürchtet werden.
Nach dem heftigsten Sturm seit 50 Jahren entfernt
ein Mann einen entwurzelten Baum, der sein Haus beschädigt hat.
Bombe auf Stufen
von Tempel entdeckt
Straßen in der City wurden gesperrt – Verkehrschaos
Ein Mitglied des Bombenentschärfungsteams
untersucht das verdächtige Paket mit der Bombe. Für die selbst gebastelte
Bombe wurde eine Kaffeedose verwendet.
Saksit Meesubkwang
Chiang Mai Mail. Am 25. April wurde um 7.30 Uhr die Polizeistation in
Chiang Mai vom Besitzer des Ronrungsap Bekleidungsgeschäfts im Wararot Markt
darüber informiert, er habe auf den Stufen zum Wat Saenfang Tempel ein Paket
gefunden, von dem er annimmt, es beinhalte einen Sprengstoffkörper.
Nathee Ananpanyasuth, 46, hatte gerade sein Auto in der Soi Kad Laojo
geparkt, die zum Markt führt, als er das Paket bemerkte. Aus Sorge um die
Sicherheit seines Autos, falls es eine Bombe sein sollte, steckte er es in
eine nahe gelegene Mülltonne. Danach verständigte er die Polizei, die mit
einem bereits alarmierten Bombenentschärfungsteam anrückte, das zur 33.
Grenzpatrouille in Tambon Sansai gehört.
Die Bombenentschärfungseinheit entfernte mit einem Roboter das Paket aus der
Mülltonne. Beim Öffnen des Pakets wurde die Bombe entdeckt und sofort auf
das offene Gelände am Thapae Tor gebracht. Mit einem Hochdruck-Wassergewehr
wurde sie zur Explosion gebracht und richtete keinen Schaden an. Die Polizei
erklärte, die Bombe hatte eine Reichweite von etwa 30 Metern. Während der
Aktion waren die Straßen in der Stadtmitte gesperrt, und es kam für über
zwei Stunden zu Verkehrsstaus.
Der Kommandant der Provinzpolizei von Chiang Mai, Generalmajor Banthop
Sukhonthaman, hat eine vollständige Untersuchung der Herkunft der Bombe
angeordnet. Bisher hat sich keine Organisation für die Bombe verantwortlich
erklärt.
Internationale UNAIDS-Konferenz erregt Widerspruch und Protest
Der UNAIDS Exekutivdirektor
Dr. Peter Piot (Mitte), in Begleitung
von Dr. Mark Dybul (links), den amerikanischen Botschafter bei der UNAIDS
Konferenz, diskutiert mit den Protestierenden.
Saksit Meesubkwang
Chiang Mai Mail. Vor zwei Wochen fand im Holiday Inn Hotel in
Chiang Mai das 22. Treffen der gemeinsamen HIV- und AIDS- Programme der
Vereinten Nationen statt. Das jährliche Treffen, kürzlich in Chiang Mai und
New York abgehalten, konzentriert sich auf den Umgang mit der Krankheit
selber und den Medikamenten, die zur Behandlung vorhanden sind. 350
internationale Delegierte nahmen daran teil.
Aber auch Menschenrechts-Protestler waren vor dem Hotel anwesend, ebenso
AIDS- und HIV-Infizierte und Gruppen, die sich mit der Behandlung der
Krankheit beschäftigen. Sie hielten eine Protestversammlung ab wegen
Bedenken über den derzeitigen „Krieg gegen Drogen“ der thailändischen
Regierung. Dieser hätte katastrophale Folgen für die Anstrengungen der
hilfsbereiten medizinischen Arbeiter, AIDS-HIV-infizierte Drogenabhängige zu
behandeln und die Krankheit unter Kontrolle zu bringen.
Die Bedenken der 200 Aktivisten haben ihre Ursache in den Erfahrungen
während des Kriegs gegen Drogen unter dem ehemaligen Premierminister Thaksin
Shinawatra, der als Muster für die derzeitige Initiative genommen wurde.
Karyn Kaplan, Direktor für Politik und Entwicklung der „Thai AIDS Treatment
Action Group“, erklärte: „Der Krieg gegen Drogen im Jahre 2003 war
berüchtigt für seine Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die von den
thailändischen Behörden begangen wurden.
Während dieser Kampagne wurden fast 3.000 Menschen getötet. Viele von ihnen
gehörten zu Minderheiten und fast die Hälfte davon hatte keine Verbindung zu
Drogen, heißt es in einer Presseerklärung, die von den Gruppen herausgegeben
wurde. Erwähnt wurden auch Schwarze Listen von mutmaßlichen Drogenbenutzern
und -händlern, erzwungene „Drogenbehandlung“ in militärähnlichen
Einrichtungen sowie außergerichtliche Tötungen.
Derzeit werden AIDS-HIV-Patienten aus Todesangst in den Untergrund
getrieben. Sie verlieren den Zugang zu Unterstützung und der notwendigen
medizinischen Versorgung. Daher wird der Kampf um eine Begrenzung der
Ausbreitung von AIDS in Thailand ernstlich untergraben. Die Gruppen bitten
die thailändische Regierung, ihre umstrittene Kampagne zu überdenken.
Weiter gibt es Bedenken, besonders in Chiang Mai, dass HIV-Positive, die
bereits Widerstandskräfte gegen Medikamente 1. Grades entwickelt haben,
Schwierigkeiten haben, eine generische Version des Medikamentes 2. Grades
(Kaletra) zu finden, ungeachtet einer Entscheidung der thailändischen
Regierung aus dem Jahre 2007, diese Version für den Import freizugeben.
Derzeit gibt es etwa 100.000 HIV-positive Patienten in Thailand, deren Leben
an Medikamenten hängt. Jedes Jahr gibt es 14.000 neue Fälle. 12 Prozent der
Patienten sind gegen Medikamente 1. Grades widerstandsfähig. Ein großer
Anteil neuer Fälle sind Frauen, die von ihren Männern bei ungeschütztem Sex
infiziert wurden.
Eine Zwangslizenzierung für Kaletra ist in Vorbereitung, aber die große
Masse der Patienten, die zum allgemeinen Gesundheitssystem gehören, hat es
nicht erhalten.
Der Vorsitzende des nördlichen thailändischen Netzwerks der
AIDS/HIV-Kranken, Anant Muangboonchai, der Koordinator des
AIDS-HIV-Netzwerkes von Thailand, Praisarn Suwannawong, sowie 100
HIV-positive Mitglieder der Netzwerke, leiteten einen Brief an das
AIDS-Komitee der UN, um für eine Anerkennung der Menschenrechte von
AIDS-HIV-Patienten und Drogenbenutzern zu werben.
In dem Brief wird darum gebeten, dass die Menschenrechte während des Krieges
gegen Drogen beachtet werden, eine Regierungspolitik formuliert wird, mit
dem Thema korrekt umzugehen, Entwicklungsprojekte in den Gemeinden
eingerichtet werden mit Schwerpunkt auf medizinische Versorgung sowie eine
Arbeitsgruppe gebildet wird, um den Drogengebrauch und die Entwicklung
unterstützender Maßnahmen im Gesundheitssystem zu untersuchen. Vertreter des
UN-Komitees erhielten den Brief von Anant und versicherten, die Forderungen
würden an eine höhere Stelle zur Berücksichtigung weitergegeben werden.
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