Lebenshaltungskosten
steigen unaufhörlich
Vimolrat Singnikorn
Die explodierenden Lebenshaltungs- und Betriebskosten schlagen sich auf
das Gemüt der Bewohner und Unternehmer in Pattaya nieder. Wie in vielen anderen
Ländern auch, nahmen sie am 1. Mai, dem Tag der Arbeit, die Chance wahr und
verschafften ihrem Unmut Luft. Pattaya Blatt erzählten sie über ihre
Hoffnung, dass das Regierungskabinett etwas unternimmt, um ihre missliche Lage
zu lindern.
Od, 44, der als Zimmermann bei einem lokalen Bootsbauer beschäftigt ist,
arbeitet täglich, um seine Familie mit ausreichend Einkommen zu versorgen.
„Erfahrung und Geschick eines Zimmermanns spiegelt sich in dessen Einkommen
wieder“, so Od. „Ich bin mit meinem Lohn zufrieden, denn er ist höher als der
Landesdurchschnitt. Doch die aktuelle wirtschaftliche Situation erschwert es
uns, über die Runden zu kommen. Die Kosten für Lebensmittel und weitere
lebensnotwendige Bedarfsgüter steigen unaufhörlich.“
Einer von Ods Kollegen hatte einen Arbeitsunfall und muss, da er nicht
versichert ist, selbst für die Behandlung aufkommen. Sein Arbeitgeber trägt zwar
einen Teil dieser Kosten, dennoch verdeutlicht der Vorfall die prekäre
Situation, in welcher sich die meisten Tagelöhner befinden. Die Sozialhilfe für
Tagelöhner wurde seit zwei Jahren nicht mehr angehoben.
Wie
viele andere Menschen auch, bedrückt Jintana Ratsueb, Angestellte in einer
Wäscherei, die Angst, dass die Lebenshaltungskosten weiter steigen.
Auch Jintana Ratsueb, Angestellte in einer Wäscherei, beklagt sich. Wegen der
Wirtschaftsflaute sind die Menschen sparsamer geworden. Anstatt Haushaltsbedarf
in großen Mengen zu kaufen, warten sie nun auf Werbekampagnen, um die Ausgaben
niedriger zu halten.
Zahlte sie kürzlich noch 25 Baht für eine Mahlzeit, so sind es nun 35 Baht. Was
die Menschen bedrückt, ist die Angst, dass die Preise noch weiter steigen.
Die etwa 700 Bahttaxi-Fahrer in Pattaya leiden ebenfalls unter der Verteuerung.
Ihre Einnahmen bleiben konstant, während ihre Unkosten ständig wachsen.
Laut Chamlong Sukprom, Leiter von Pattayas Bahttaxi-Genossenschaft, dürfen die
Fahrpreise nicht proportional zu den Spritpreisen erhöht werden.
„Für kurze Strecken beträgt der Fahrpreis weiterhin fünf Baht. Manche Kunden
zeigen Verständnis und geben den Fahrern, die so sehr unter den Spritkosten
leiden, zehn Baht.“
Hotelvereinigung prangert
Überangebot bei Unterkünften an
Die Hotelvereinigung Region
Ost ist der Meinung,
es bestehe ein Überangebot an Hotelzimmern.
Ariyawat Nuamsawat
Der Vizepräsident der Hotelvereinigung rief die Regierung und die
Tourismusbehörde auf, die Anzahl der Hotelzimmer im gesamten Land zu
kontrollieren. Es bestehe ein Überangebot, was dazu führe, dass die
Einnahmen im Vergleich zu Vietnam und Malaysia deutlich geringer ausfallen.
Chatchawan Supachayanon, zugleich Präsident der Hotelvereinigung Region Ost,
bemängelte das Laisser-faire der Behörden bezüglich des kontinuierlichen
Ausbaus von Unterkünften für Touristen. Die Anzahl der zur Verfügung
stehenden Zimmer stehe in keinem Verhältnis mehr zu den Besucherzahlen, so
Chatchawan. Luxusunterkünfte in Thailand haben beispielsweise deutlich
niedrigere Preise und Einnahmen, als es in den genannten Nachbarländern der
Fall ist.
„Die Regierung sollte eine Aufstellung über den aktuellen Stand der Dinge
anfertigen. Anstatt dauernd zu investieren, sollten sie einen Blick über die
Grenzen werfen. Malaysia und Vietnam schaffen es, die Anzahl der Zimmer
unter Kontrolle zu halten. Die Zimmerpreise dort unterscheiden sich deutlich
von unseren?“
Verschärft wird die Situation dadurch, dass auch Apartments, Wohnungen und
Gasthäuser wie Pilze aus dem Boden sprießen und mit ihren Sonderpreisen
zusätzlich auf den Markt drücken. Chatchawan fordert, im Tourismus wieder
mehr Wert auf Qualität statt Quantität zu legen.
Neue Verbrennungstechnologie reduziert Kraftstoffverbrauch
James Bauernschmitt
Die weltweite Klimaerwärmung und die Energie-Abhängigkeit sind
zwei Fliegen, die mit derselben Klappe geschlagen werden können. Eine
neu entwickelte Technologie kann den Ausstoß giftiger Gase aus
Verbrennungsmaschinen um über 80 Prozent senken, während gleichzeitig
der Kraftstoffverbrauch um über 25 Prozent zurückgeht. Darüber hinaus
kann ein Motor mit geringer Kompression, zum Beispiel ein normaler
Benzinmotor, mit schwererem Treibstoff wie Biodiesel betrieben werden.
Die Technologie setzt eine kleine Veränderung an den Kolben und eine
computergesteuerte Direkteinspritzung voraus. Mit der Zeit wird eine
Massenfertigung des Motors auf vorhandenen Fabrikanlagen möglich sein.
Diese Technologie wurde in über dreißig Jahren von Dr. Andrew Pouring
entwickelt, der früher Professor und Vorsitzender des Aerospace
Engineering Department an der US Naval Academy war. Im Jahr 1980 gab er
seinen gemütlichen und sicheren Arbeitsplatz auf, um sich ganz der
Entwicklung der sauberen Verbrennungs-Technologie zu widmen. Dazu
gründete er ein eigenes Unternehmen, die Sonex Research, Inc. in
Annapolis, Maryland. Wie eine Frucht, die zum Pflücken reif wird,
erreichte die Technologie ihren Reifezustand im „Sonex Controlled Auto
Ignition System” (SCAI), das patentiert und in der technischen Literatur
gut dokumentiert ist.
Im SCAI-System wird der Kopf des Kolbens mit Mikro-Kammern ausgestattet,
die durch kleine Löcher mit dem Verbrennungsraum verbunden sind. Nachdem
die normale Verbrennung beendet ist, reagiert eine winzige Menge des
Treibstoffes in den Mikro-Kammern weiter und stellt den „Chemischen
Funken” für den nächsten Verbrennungstakt dar. In einem
Niederdruck-Motor wird so eine vollständigere Verbrennung des
Treibstoffs bei niedrigeren Temperaturen erreicht. Der Erfolg ist eine
Verminderung des Ausstoßes von Ruß und giftigen Abgasen um über 80
Prozent. Bei dieser Technologie ist eine teure Nachbehandlung der
Verbrennungsrückstände, wie zum Beispiel im Mercedes Bluetec System,
nicht nötig. Das SCAI-System kommt ohne Zündkerzen aus und arbeitet bei
einem niedrigen Kompressionsdruck von 10:1 bis 12:1, wie er in leichten
Benzinmotoren gegeben ist. Das System braucht nicht den hohen
Kompressionsdruck von 18:1 in schweren Dieselmotoren. Mit dem
SCAI-System kann ein energiereicher schwerer Treibstoff in einem
leichten Motor effizient und mit vergleichsweise sauberen Abgasen
verwendet werden. Mit entsprechend gestalteten Kolben können auch
Benzin, Ethanol, Methanol oder erneuerbare Energieträger verbrannt
werden. Im Internet findet man eine genauere Darstellung des Systems.
Eine modifizierte Form des SCAI-Systems wird in den Zweitaktmotoren
eingesetzt, die die unbemannten Flugkörper antreiben, welche von der
US-Armee im Mittleren Osten eingesetzt werden. Diese Flugkörper, in
Kooperation mit Insitu, Inc. hergestellt, verwenden nun schweren
Treibstoff und können dadurch um 28 Prozent weiter fliegen. Dieselben
Zweitaktmotoren können möglicherweise in Generatoren, Rasenmähern,
Kettensägen und ähnlichen Geräten eingesetzt werden. Sie würden diese
Geräte sicherer und umweltfreundlicher machen.
In Zusammenarbeit mit der Defense Advanced Research Projects Agency
führte Sonex im September 2007 einen Motor mit SCAI-System vor, der 250
PS leistete, mit schwerem Treibstoff lief und dabei weitaus weniger
Treibstoff brauchte und weniger Schadstoffe ausstieß als ein Gas-Motor.
Obwohl die Umrüstung der meisten Auto-Motoren theoretisch möglich wäre,
ist dies sehr kostenintensiv, da für jeden Motorentyp entsprechende
Kolbengrößen und Kraftstoff-Einspritz-Systeme entwickelt werden müssten.
Nach den neuesten Entwicklungen der Firma Sonex scheint das SCAI-System
die größere Effizienz bei der Verbrennung von Treibstoffen zu erreichen,
die von den Regierungen vorgeschrieben wird. Sonex Research, Inc. würde
gern mit einem Partner zusammen die Massenproduktion eines
benzinbetriebenen SCAI-Systems entwickeln. Auch militärische Anwendungen
sind erwünscht. Das SCAI-System kann der Erde große Vorteile bringen,
indem es Treibhausgase und Kraftstoffverbrauch reduziert.
Reis – Grundnahrungsmittel der Menschheit
Kurt Krieger
In Thailand lebt auch heute noch, seit 7.000 Jahren, mehr als die Hälfte
der Bevölkerung von der Landwirtschaft, der Großteil des Anbaues ist
Reis, das Grundnahrungsmittel der Menschen hier.
Die Forscher arbeiten seit vielen Jahren an immer verbesserten
Hochleistungs-Sorten, die krankheitsresistenter und ertragreicher sind.
Noch vor wenigen Jahren wurden Reispflanzen meterhoch, heute messen die
Halme noch etwa 50 cm, dafür sind sie aber wesentlich kräftiger und
widerstehen so auch ungünstigen Witterungsbedingungen. Mittlerweile
werden weltweit pro Jahr 600 Millionen Tonnen Reis geerntet.
Reisfelder
im Isan.
China ist weltweit mit Abstand der größte Reisproduzent der Welt,
gefolgt von Indien. Thailand hingegen ist der größte Reisexporteur der
Erde.
Man kennt etwa 120.000 verschiedene Reis-Sorten. Aber nur etwa 25 Arten
spielen in der Ernährung der Bevölkerung eine Rolle. Die für uns
bekanntesten sind: Die Indica-Sorten auch tropischer Nassreis genannt.
Dazu gehört der in Thailand so beliebte Jasminreis, der weltweit am
meisten verbreitete Patna-Reis, sowie der duftende Basmati. Diese Sorten
benötigen allesamt überschwemmte Böden und vertragen keine Trockenheit.
Zu den Japonika-Sorten zählt man den Trockenreis. Er erträgt kühlere
Temperaturen und muss nicht im Wasser stehen. Auch der im Isaan
angebaute Klebe-Reis zählt zu dieser Gruppe, obwohl er wie der Nass-Reis
während des Wachstums Wasser braucht. Die Körner besitzen ein stark
quellfähiges Pektin, das viel Wasser aufsaugt und dann klebt. Dazu
gehören auch verschiedene Sorten, die man als Milchreis verwendet. Der
teuerste Reis ist der Wildreis. Er stammt aus den USA und wird an den
Ufern von Flussläufen und in flachen Gewässern geerntet.
Das Reisstroh dient als Grundlage für die Herstellung von feinem Papier,
als Material für Bau- und Verpackungsmaterial, als Basis für Besen und
zur Herstellung von Flechtwerk, sowie als Viehfutter. Auch die Spelzen
sind ein wertvolles Viehfutter.
Die südostasiatischen Biere werden aus Reis statt Gerste gebraut. Die
Japaner stellen aus Reis ihren Sake, den Reiswein her. Arrak, Mekong
etc. werden aus Reis gebrannt. Reisstärke dient zur Herstellung von
Mondamin und Bügelstärke.
In manchen Dörfern eignet sich der Boden nicht zum Anbau von
Jasmin-Reis, dafür gedeiht dort besser der Japonica Klebereis. Letzterer
bringt einen höheren Ertrag, aber einen geringeren Erlös pro Kilo.
Während in den USA die Reis-Saat schon per Flugzeug ausgebracht wird,
wird hier noch mit krummen Rücken wie vor hundert Jahren jede einzelne
Pflanze per Hand ins nasse Erdreich gesteckt. Zum Beginn der Regenzeit,
etwa im Mai, wird das Unkraut untergepflügt. Nach etwa 1 Monat erfolgt
ein weiteres Umpflügen und Einebnen der Schollen. Anschließend erfolgt
das Ausbringen der Saat in ein Saatfeld. Nach einem Monat werden die
Pflänzchen pikiert und auf die Gesamtanbaufläche verteilt.
Nun muss noch gedüngt werden und dann muss Buddha für dauerhaften Regen
sorgen, damit immer genügend Wasser die Pflanzen bedeckt. Nach weiteren
drei bis vier Monaten erfolgt die Ernte. Der geschnittene Reis wird
knapp eine Woche an der Sonne getrocknet und anschließend auf dem Feld
gedroschen. Der Paddyreis, so heißt er, solange er noch nicht entspelzt
ist, wird nach Hause gebracht und im Reisspeicher aufbewahrt. Von einem
Rai, ca. 1.600 qm, kann ein Reisbauer aus dem Isan etwa 300 kg Reis
ernten.
Im thailändischen Mittelland werden jährlich zwei Ernten eingefahren –
im Isan nur eine. So reicht dort die erzeugte Menge oft nur für den
Eigenverbrauch. Besitzer von größeren Flächen oder in Gegenden mit zwei
Ernten pro Jahr, lagern ebenfalls die gesamte Ernte zu Hause ein und
spekulieren auf einen guten Preis, um den sie dann an Händler verkaufen.
Der Erlös (inkl. Spelzen) pendelt zwischen fünf und 20 Baht pro Kilo.
Je nach Eigenbedarf wird der Reis säckeweise nach und nach in die
dörflichen Reismühlen zum Entspelzen gebracht. Dadurch verringert sich
das Gewicht um etwa ein Drittel. Die Reiskörner sind danach noch von
einem bräunlichen Silberhäutchen umgeben und kommen so zum Teil als
Naturreis (Cargoreis) direkt in den Handel.
Auch die Händler bringen den Reis zu großen Entspelzungs-Anlagen, und da
die Kundschaft nach dem polierten, schneeweißen „Parboling-Reis“
verlangt, wird in einem weiteren Verfahren auch noch das Silberhäutchen
um das Reiskorn entfernt. Danach wird dieser Reis noch mit Glucose und
Talkum poliert. Durch diesen Vorgang verliert der Reis seine wertvollen
Vitalstoffe: Proteine und Vitamine vor allem aus dem B-Komplex. Er ist
nach diesem Schälvorgang nur noch von geringwertiger Nahrstoff-Güte. Bei
einseitiger Ernährung drohen dem Konsumenten gar Mangelerkrankungen.
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