Wolfram Reda
Am 6. Mai 2008 fand rund um den Globus der Weltkindermaltag statt. Die
Nürnberger Firma Staedtler, bekannt durch ihre Bleistifte, Buntstifte,
Fasermaler und andere Erzeugnisse, hatte in allen Ländern, in denen sie
vertreten ist, zu einem Aktionstag für Kinder und Erwachsene aufgerufen. In
Bangkok fand der Weltkindermaltag sogar an drei aufeinander folgenden Tagen
statt: vom 4. bis zum 6. Mai.
Um elf Uhr füllte sich der Veranstaltungssaal des Kindermuseums in Bangkok
am Chatuchak-Park. Mit Bussen kamen Kinder dreier thailändischer
Kinder-Hilfsorganisationen: der Foundation for Slum Child Care, der Ban Kru
Noi Foundation und des Thai Red Cross Children Home. Dazu gesellten sich
Mütter aus Bangkok mit ihren Kindern, die von Hinweisen in der Presse auf
das Ereignis aufmerksam geworden waren.
Rolf
Dieter Daniel.
An den Vormittagen wurde den Kindern, den Eltern und den Erzieherinnen ein
Programm geboten, das Pantomimen, Zauberei und viele verschiedene
Wettbewerbe enthielt. Besonders das Duo „Baby Mind“, zwei junge Männer,
wusste die Kinder in Spannung zu versetzen. Mit einfachen Mitteln, die der
Vorstellungswelt der Kinder entnommen waren, zogen sie die Konzentration der
Kinder auf sich. Welches Kind hätte sich nicht auch einmal gewünscht, ganz
lange Arme zu haben, um entlegene Sachen erreichen zu können? Welches Kind
würde nicht von Zeit zu Zeit einmal gern zaubern können? Hier wurden solche
Wünsche wahr. Auch auf der Bühne wurden Kinder in die Show einbezogen, doch
nie so, dass das Publikum sie ausgelacht hätte. Das war hochrangige
Unterhaltung, der die Kinder mit großen Augen folgten. Da waren die
„benachteiligten Kinder“ im Publikum auf einmal zu „bevorteilten“ Kindern
geworden.
Die
Kleinen sind ganz schön talentiert.
Aber im Mittelpunkt der Veranstaltung stand selbstverständlich das Malen der
Kinder. „Kinder sind geborene Künstler“, erläuterte Rolf-Dieter Daniel,
Managing Director von Staedtler (Thailand) Ltd. Solange sie vorm Fernseher
oder vor Computerspielen sitzen, kann das nicht zum Ausdruck kommen. Der
Weltkindermaltag zielt darauf ab, die Kinder vom passiven Konsum zum aktiven
Ausdruck dessen zu führen, was sie erlebt haben, was sie fühlen und denken.
Viele Eltern denken immer noch, es sei ganz überflüssig, dass ihre Kinder
malen, denn sie sollen ja schließlich keine Künstler werden. „Aber das ist
ganz falsch“, sagt Direktor Daniel, „das Malen fördert die Intelligenz der
Kinder, belebt ihre Phantasie, steigert ihr Selbstwertgefühl und stärkt ihre
Konzentrationsfähigkeit, um nur einige positive Wirkungen zu nennen.“
Bodypaint.
Beim Weltkindermaltag wurden die Kinder auf vielfältige Weise zum Malen
angeregt: sie konnten vorgefertigte Schablonen ausmalen, sie erhielten
Unterricht in verschiedenen Maltechniken, Body-Painting wurde angeboten,
Buttons standen zum eigenen Gestalten bereit, und viele Kinder malten auch
frei für sich. Es war festzustellen, dass sie bei ihren Aktivitäten mit den
Stiften ebenso aufmerksam und konzentriert waren wie vorher als Zuschauer
bei den Shows.
Am Ende der Veranstaltung überreichte Direktor Daniel den drei genannten
Kinderhilfsorganisationen je einen Scheck über 100.000 Baht. Das Geld kommt
unter anderem aus dem Erlös eines speziell für den Kindermaltag
zusammengestellten „Back to school“ Sets zusammen, das in Thailand
produziert wird. Obwohl es sehr reichhaltig ist und einige Neuentwicklungen
der Firma enthält, wird es außerordentlich preiswert angeboten.
„Das soziale Engagement ist in unserer Firma von Anfang an mitgegeben“,
erläutert Daniel. „Die Firma ist keine Kapitalgesellschaft, sondern eine
Stiftung. Alle Gewinne fließen in die Stiftung und werden zum großen Teil
für karitative Zwecke verwendet.“
…und die kleinen Zuschauer sind begeistert.
Schallende Ohrfeige für das Kabinett bei Meinungsumfrage
Drei Monate nach Regierungsantritt hat das Ansehen von Premierminister Samak
Sundaravej und seinem 36-köpfigen Team einen neuen Tiefpunkt erreicht. In
einer von der Bangkok Universität durchgeführten Meinungsumfrage über die
Zufriedenheit mit dem Kabinett blieben alle Mitglieder unter der
50-Prozent-Marke.
1.228 Personen wurden in Bangkok befragt. Am besten schnitt Vizepremier- und
Handelsminister Mingkwan Saengsuwan ab, der auf 4,96 Punkte von maximal 10
Punkten kam. Es folgen Weerasak Kohsurat, Minister für Tourismus und Sport,
mit 4,93 und Somsak Prissananantakul, Landwirtschaftsminister, mit 4,91
Punkten.
Premier- und Verteidigungsminister Samak landete mit 4,04 Punkten auf dem
vorletzten Platz. Noch schlechter schnitt lediglich Innenminister Chalerm
Yoobamrung ab, der 3,39 Punkte erhielt. Auch vom zweiten Vizepremier, Sanan
Kajornprasart, scheint Thailand enttäuscht zu sein. Er kam nur auf 4,05
Punkte.
77,7 Prozent aller Befragten halten die wirtschaftliche Situation und die
steigenden Lebenshaltungskosten für die größte Bedrohung, gefolgt von den
Unruhen im Süden mit 75,2 Prozent und Korruption mit 71,8 Prozent.
Seit Amtsantritt am 6. Februar schwindet das Vertrauen des Volkes in die
Regierung immer weiter. (TNA)