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Neue Serie auf History Channel über „Menschenwaffen“

…und wieder geht es in den Isan

 

Neue Serie auf History Channel über „Menschenwaffen“

Eine Folge auch über Thaiboxen

Saksiri Uraiworn

Der History Channel kündigte an, eine Serie über „Menschenwaffen“ auszustrahlen. Davon soll eine der Folgen den Ursprung und die Entwicklung des Muay Thai behandeln, das in aller Welt als Thaiboxen bekannt ist.
Am 23. April luden Ric Lawes, Produzent beim History Channel, Richard Wilson, Direktor von Biz-Art Modern Media Alchemy, und Benchaporn Thongsansra, Marketingdirektorin, zu einer Konferenz in den Fairtex Sports Club ein, um die Serie den Medien zu präsentieren.
In dem Mehrteiler bereisen Profikämpfer Jason Schamber und der ehemalige Footballspieler und Wrestler Bill Duff den Osten. Ihre Mission ist, die Geschichte und Kultur der verschiedenen Künste der Selbstverteidigung, deren Entstehung in Asien über tausend Jahre zurückreicht, zu erforschen. Die beiden Amerikaner suchen nach Fakten über die Anfänge der Kampfkunst, die entstand, als die Notwendigkeit der Selbstverteidigung in der Zivilisation immer größer wurde. Dabei treffen sie echte Kämpfer aus unterschiedlichen Kulturen, unterhalten sich über deren Erfahrungen und stellen sich einer riesigen Herausforderung. Zum Ende jeder Episode tritt einer der beiden gegen einen dieser ultimativen „Menschenwaffen“ an.

(Von links) Benchaporn Thongsansra, Marketingdirektorin, Produzent Ric Lawes, und Richard Wilson, der Direktor der Biz-Art Modern Media Alchemy Co., Ltd.

Eine der Folgen bringt Schamber und Duff ins Königreich, wo sie in einem historischen buddhistischen Tempel auf die Ursprünge von Muay Thai stoßen. In einem verschwiegenen Dschungelcamp lassen sie sich in die Techniken einweisen, bis sie jeden einzelnen Knochen ihres Körpers spüren. Zum Schluss muss einer das Erlernte im Kampf gegen einen internationalen Thaibox-Champion beweisen.
Besonders interessant ist, wie sich in den verschiedenen Regionen die Techniken der jeweiligen Kampfkünste aus den gegebenen Lebensumständen entwickelten. Trotz mancher Ähnlichkeiten unter den Kampfarten fällt dem Zuschauer auf, dass jede ihren eigenen, unverwechselbaren Stil hat.
„Muay Thai ist eine elegante Kunst der Selbstverteidigung“, sagte Lawes, „die auch schmerzhaft und gefährlich sein kann.“ Der Produzent möchte hervorheben, dass Thaiboxen nicht nur die Geschichte und Kultur von Thailand geprägt hat, sondern zudem mehr Einfluss auf die Zivilisation genommen hat, als heute viele vermuten.
Die Produktionskosten für „Human Weapon: Muay Thai - Ultimate Striking“ beliefen sich auf 200.000 US-Dollar. Während die Vorbereitungen vier Monate in Anspruch nahmen, war der Dreh selbst nach nur etwa zwei Monaten im Kasten. In den USA lief die Serie bereits und erhielt dort gute Kritiken.
Nach der Pressekonferenz fand eine Dankesparty statt, mit welcher sich der die Leiter des Fairtex Sports Club bei den Medien für die gute Zusammenarbeit im Marketingbereich erkenntlich zeigte.
Die erste Folge der „Human Weapon“ Serie auf dem History Channel (True Vision A23 und D44) wird am Donnerstag, 5. Juni, um 20 Uhr ausgestrahlt.


…und wieder geht es in den Isan

Kurt Krieger
1. Teil
Meine Familie und ich wollten wieder einmal mit dem Auto gegen Nordosten fahren. Von Pattaya aus fuhr deshalb meine Frau Nuan fast 100 km bis in die Khao Pak Berge zu unserem wunderschönen Rastplatz Taplan. Dort frühstückten wir gemütlich in klarer Luft in einem hübsch angelegten Park. Ich verzehrte meine Salamisemmeln und Marmeladebrot mit Tee, Nuan und die Kinder aßen Nudelsuppe.

Dieses typische Thaihaus könnte man für nur 80.000 Baht erstehen.
Danach ging es weiter über Nakhon Ratchasima und Khon Kaen, bis wir endlich in Udon ankommen. Von dort sind es nur noch 30 Kilometer bis ins elterliche Dorf Ban Na Si von Nuan. Nach der herzlichen Begrüßung bin ich aber bald vergessen, denn die Familie hat sich wieder sehr viel zu erzählen. Dazu zählen die Eltern, die Schwester und die anderen Verwandten, die unser Auto gehört hatten und heraneilten.
Bis zum Abendessen vertreibe ich mir die Zeit mit Lesen. Beim Mahl saß ich dann alleine am einzigen Tisch mit meinem Salamibrot und Tee, während alle anderen, etwa 12 Leute, am Boden sitzen und das mitgebrachte Festmahl, Tintenfisch und Shrimps frisch vom Fisch-Markt in Pattaya, verzehren.

Die „Geisterpuppen“.
Als um 20 Uhr Bettruhe angesagt ist, darf ich mit meiner Frau in einem vorher für 4.000 Baht gekauften Bett mit harter Matratze schlafen, denn auf den Boden lege ich mich keinesfalls.
Am nächsten Morgen sehe ich mich wieder einmal im Haus um. Althergebracht steht so ein Haus auf Holzpfeilern. Im oberen Stockwerk gibt es ein einziges Zimmer – etwa 80 Quadratmeter groß. In einer Ecke, abgetrennt durch den Vorhang, befindet sich das Schlafgemach der Eltern. Die Kinder schlafen davor auf dem Boden. In der Raummitte steht als einziges Möbel der Fernseher. Gekocht wird immer außerhalb des Hauses und gegessen auf einer Strohmatte im unteren Raum. Die meisten Häuser haben bereits seit längerer Zeit eine Toilette, wenn auch nicht direkt im Haus. Als meine Frau heranwuchs, hat man nachts Pipi durch die Ritzen des Bodens gemacht. Für größere Aktionen hing neben der Treppe eine Schaufel, man grub wie eine Katze ein Loch in die Erde und bedeckte es anschließend wieder.
Das Haus von Nuans Eltern und das gleich daneben liegende Haus der Schwester sind modern gebaut, das heißt, unten auch zugebaut. Darin sind der Fernseher und eine Holzbank sowie eine Holzliege die einzigen Möbelstücke. Nebenan ist der Reisspeicher auf Pfählen, in dem der Jahresbedarf an Reis gelagert wird.
Aber nicht nur das Haus interessierte mich, ich ging auch im Dorf alleine spazieren. Und da fiel mir auf, dass vor jedem Haus eine lebensgroße Puppe sitzt, die ein Schild trägt auf dem in Thailändisch etwas geschrieben steht. Sie sehen aus wie bei uns die Vogelscheuchen, und viele tragen einen Motorradhelm. Nuan klärte mich darüber auf, dass es etwas mit den bösen Geistern im Dorf zu tun hat. Darum steht auf den Schildern: „Ich bin am Dienstag geboren“, da die bösen Geister alle Häuser von Menschen meiden, die eben an einem Dienstag geboren sind. Und deshalb müssen sie sich ein Haus suchen, in dem niemand an einem Dienstag geboren ist. So einfach ist das.
Bei meinem Spaziergang durch das Dorf kam ich auch am Haus der Cousine meiner Frau vorbei. Im Übrigen sind fast alle im Dorf miteinander verwandt. Es ist ein typisches Thai-Holzhaus auf Stelzen, unten nur ein offener Raum, oben ein Raum mit etwa 80 qm. Das Haus will sie für 80.000 Baht, das sind 1.600 Euro verkaufen, um ihre Schulden zu tilgen. Ich überlege, tatsächlich das Haus zu kaufen, aber es ist natürlich Unsinn. Was will ich mit einem Haus im Isan, zumal das natürlich noch eine zusätzliche Stange Geld kosten würde, um es Farang-bewohnbar zu machen? Fortsetzung folgt.

Das Wohnzimmer der Eltern.