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Investitionsgremium baut auf Öko-Autos

Expertin der Weltbank sieht Belastungen voraus

Zentralbank unterstützt Einkommensverbesserungen der öffentlichen Angestellten

Ausländische Investoren meiden Thailand wegen politischer Unsicherheit

Verbraucher-Index fiel zum ersten Mal seit sechs Monaten

Schweinefarm hilft gegen globale Erwärmung

 

Investitionsgremium baut auf Öko-Autos

Thailand bald das „Detroit Asiens“?

Pramote Channgam

Das Industriegebiet Eastern Seaboard, zu dem die Provinzen Chachoengsao, Chantaburi, Trat, Prachinburi, Samut Prakan, Chonburi und Rayong gehören, ist einer der wichtigsten Produktionsgebiete in Thailand. Um jedoch wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen die mehr als 5.000 Unternehmen zukunftsorientiert handeln und auf die Umweltverträglichkeit ihrer Produkte achten.
Aus diesem Grund fand am 15. Mai das „Produktionsforum 2008“ statt, das von Gouverneur Pracha Taerat an der Thammasat Universität in Chonburi eröffnet wurde. Organisiert wurde es vom Industrieförderzentrum (Region 9) und von Reed Tradex. 250 interessierte Teilnehmer fanden sich ein, um dem Seminar über Öko-Autos beizuwohnen. Das Ziel ist, Thailand zum „Detroit von Asien“ zu machen - allerdings mit deutlich mehr Rücksicht gegenüber Umwelt und Natur.

Das Modell des Öko-Wagens.

Ein zentrales Thema des Forums war erwartungsgemäß die Automobil- und Elektronikindustrie. Eine Expertengruppe, die sich aus ranghohen Repräsentanten verschiedener Bereiche zusammensetzte, besprach die „June Cluster“ - eine Technologieausstellung, die vom 19. bis 22. Juni im Bitec Bangna stattfinden wird.
Nichapa Yosawee, Direktorin von Reed Tradex, sieht noch lange kein Ende des Wachstumspotenzials in Thailand. Gestützt wird ihre Aussage von der Ankündigung des Investitionsgremiums (BOI), dass in den nächsten Jahren 6,8 Milliarden Baht in die Entwicklung und Herstellung von Öko-Autos fließen werden.
Acharin Pattanapanchai, assistierende Generalsekretärin des BOI, wird Unternehmen, die sich an dem großen Vorhaben beteiligen möchten, Steuervergünstigungen anbieten. Acht Jahre lang sollen sie keine Einfuhrzölle für Automobilmotoren entrichten müssen. Zudem stellte Acharin die Senkung der Gewerbesteuer von 30 auf 17 Prozent in Aussicht. Durch dieses lukrative Angebot hofft man, das Interesse namhafter Marken zu wecken. Schon bald soll Thailand bei der Produktion und beim Export von Öko-Autos ein ernstzunehmender Mitbewerber auf dem Weltmarkt sein.
Ein Fahrzeug darf höchstens fünf Liter Treibstoff auf 100 km verbrauchen, der Motor darf nicht mehr als 1,3 Liter (Benziner) bzw. 1,4 Liter (Diesel) Hubraum haben und muss abgastechnisch der Euro 4 Norm entsprechen, um als Öko-Auto bezeichnet zu werden. Natürlich ist die Sicherheit ebenfalls wichtig. Die Produktion muss den Sicherheitsvorschriften der Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen (UN/ECE) entsprechen, um bei den Crash-Tests nicht durchzufallen.


Expertin der Weltbank sieht Belastungen voraus

Kirida Bhaopichitr, als Wirtschaftsspezialistin in der Weltbank für Thailand zuständig, äußerte sich besorgt über den Anstieg des Ölpreises auf ein Rekordhoch von 127 US-Dollar pro Fass.
Die Steigerung der Produktionskosten und der Transportpreise kann dadurch in vielen Ländern einschließlich Thailands deutlich höher ausfallen. Bisher haben die Ausgaben für den Ölimport Thailands Außenhandelsbilanz zwar noch nicht ins Minus geführt, sagte Frau Bhaopichitr, trotzdem sei die Belastung des Landes durch die steigenden Ölpreise besorgniserregend.
Sollten die Kosten für Produzenten und Exporteure weiter steigen, werde dies dem Export Thailands und seiner Außenhandelsbilanz ganz sicher schaden. Ein steigender Ölpreis werde den Anstieg der Inflationsrate in Thailand beschleunigen.
Zurzeit hat die Inflation weltweit, auch in Thailand, noch nicht ihren Höhepunkt erreicht; dies wird aber noch im Laufe dieses Jahres geschehen. Weil die Preise für Öl und für Nahrungsmittel auf hohem Niveau bleiben werden, sehen Experten für Thailand eine allgemeine Inflationsrate von mehr als 5 Prozent für dieses Jahr voraus.
Die hohe Inflationsrate werde besonders die Lebenshaltungskosten der Menschen mit niedrigem Einkommen treffen, sagte Frau Bhaopichitr. Daher müsse die thailändische Regierung rechtzeitig geeignete Maßnahmen ergreifen, um den Menschen mit geringen Einkünften in gleicher Weise zu helfen, wie Indonesien und China dies bereits getan haben.
Die Expertin der Weltbank sagte, sie vertraue der Bank of Thailand, dass sie beurteilen könne, ob sie mit ihrer Geldpolitik eher das Wirtschaftswachstums oder die Eindämmung der Inflation als Ziel habe.
Obwohl die derzeit genannte Inflationsrate immer noch unter 3,5 Prozent liegt, müsse die Zentralbank die herannahende Woge der Inflation berücksichtigen, denn diese verursache steigende Lebenshaltungskosten für die Menschen im Lande. (TNA)


Zentralbank unterstützt Einkommensverbesserungen der öffentlichen Angestellten

Amara Sripayak, die Direktorin der Thailändischen Zentralbank, sieht voraus, dass der Anstieg der Inflationsrate, der durch steigende Preise für Öl und Nahrungsmittel zustande kommt, in absehbarer Zeit nicht gebremst werden kann.
„Alles, was wir tun können, ist zu versuchen, den Bürgern die Belastungen durch die Inflation zu erleichtern“, sagte die Wirtschaftsexpertin. Die derzeitige Inflation wird nicht durch eine steigende Nachfrage verursacht. Grund dafür ist viel mehr ein Versorgungsengpass, der durch eine Steigerung der Produktion behoben werden kann. Dadurch werde es zu einem ausgeglichenen Verhältnis von Angebot und Nachfrage kommen.
Um das Problem langfristig zu lösen, müsse die Regierung Investitionen in den Ausbau des Massentransportsystems unterstützen oder Investitionen in die Erzeugung alternativer Energien. Solche Investitionen könnten zu einer Senkung der Transport- und Produktionskosten für die Unternehmer führen.
Gleichzeitig müssen alle Bürger versuchen, Energie zu sparen. Auch die Ausgaben für Luxusgüter müssten gesenkt werden. Eine solche Strategie würde langfristig ein Gleichgewicht auf den Märkten herbeiführen.
Amara Sripayak sagte, die Entscheidung des Finanzministeriums, die Gehälter für die Angestellten im einfachen und mittleren öffentlichen Dienst um 6 Prozent oder 500 bis 700 Baht anzuheben, sei vernünftig. Die Angestellten hätten diese Hilfe zu den gestiegenen Lebenshaltungskosten verdient.
Allerdings müssen solche Unterstützungsmaßnahmen mit Vorsicht angewandt werden, damit keine künstliche Erhöhung der Nachfrage zustande kommt, die die Produktionspreise und die Inflation weiter erhöht. (TNA)


Ausländische Investoren meiden Thailand wegen politischer Unsicherheit

Politische Unsicherheiten, hohe Ölpreise und wirtschaftliche Probleme sind die Gründe aus denen ausländische Investoren zögern, ihr Geld in Thailand anzulegen. Dies brachte eine neue Studie der Thailändischen Handelskammer zutage.
Der Vizepräsident der Handelskammer, Dusit Nontanakorn, führte aus, man habe zwischen dem 12. und dem 14. Mai 2008 insgesamt 156 ausländische Investoren befragt. 13,6 Prozent von ihnen wünsche sich, dass die thailändische Regierung die politischen Probleme des Landes löst. 10,7 Prozent machten die hohen Ölpreise für ihre Zurückhaltung verantwortlich. Für 10,3 Prozent trägt die wirtschaftliche Krise die Schuld dafür.
Im Durchschnitt bewerteten die befragten Investoren die politische Stabilität in Thailand nur mit 5,4 Punkten von 10 Punkten maximal. Damit blieb das Land hinter Singapur (7,3 Punkte), Vietnam (6,6 Punkte) und Malaysia (6,3 Punkte) zurück.
Ein Drittel oder 33,3 Prozent der Befragten haben sich dazu entschlossen, ihre Investitionen in Thailand weiterhin zurückzustellen, bis das politische Klima sich verbessert habe. 27,8 Prozent der Befragten versprachen Investitionen für das vierte Quartal des Jahres.
Immerhin waren 52,9 Prozent der Befragten optimistisch, dass die thailändische Wirtschaft in den nächsten sechs Monaten auf einem angemessenen Niveau bleiben werde. Fukujiro Yamabe, der Präsident der Japanischen Handelskammer in Bangkok, sagte unterdessen, dass kleinere und mittlere japanische Betriebe an Investitionen in Thailand interessiert seien.
Yamabe sagte, 1291 Firmen, die Mitglieder der Japanischen Handelskammer in Bangkok seien, wünschen sich von der thailändischen Regierung, dass sie ihre Politik für ausländische Investoren fortsetzt. Sie sollte aber die gesetzlichen Auflagen für ausländische Unternehmer lockern oder ganz darauf verzichten. Und sie sollte das Abkommen über die japanisch-thailändische Wirtschafts-Partnerschaft möglichst bald effektiver nutzen. (TNA)


Verbraucher-Index fiel zum ersten Mal seit sechs Monaten

Nach einer Studie, die von der renommierten Universität der Thailändischen Wirtschaftskammer unternommen wurde, fiel der Index für die Zuversicht der Verbraucher im April 2008 auf 79,9 Punkte, nachdem er im März noch 80,7 Punkte betragen hatte. Das war der erste Rückgang seit November letzten Jahres.
Der stellvertretende Rektor der Universität, Saowanee Thairungroj, sagte, dass der Rückgang des Indexes, der das Vertrauen der Verbraucher in die Wirtschaft widerspiegele, um 0,8 Prozent eine Antwort auf den steigenden Ölpreis sei. Die Verbraucher seien besorgt über steigende Lebenshaltungskosten.
Die Verbraucher zweifeln zudem an der politischen Stabilität in Thailands Zukunft, sagte Thairungroj.
Thanawat Palavichai, der Direktor des Institutes für Wirtschaftsprognosen der Universität, versprach, dass er den Index für die Zuversicht der Verbraucher in den nächsten Monaten genau beobachten werde. Es gebe Anzeichen dafür, dass der Ölpreis weiter steigen werde und der Preis für Dieselkraftstoff möglicherweise bis auf 35 Baht pro Liter springe. Das wäre ein Anstieg um 5 Baht seit Jahresanfang.
Wenn die Ölpreise, wie erwartet, weiter stiegen, so kämen auf die thailändischen Verbraucher insgesamt Ausgaben von 350 Millionen Baht zu.
Wenn die Situation sich nicht grundlegend ändert, wird der Verbraucher-Vertrauens-Index in den kommenden Monaten weiter fallen, sagte Direktor Dr. Palavichai.
Er bat die Regierung dringlich, den Beitrag zum Oil-Fund zu senken, damit der Preis für das Öl, speziell für Dieselkraftstoff, nicht zu stark ansteige.
Das Energieministerium sollte den Preis für Flüssiggas allmählich anheben, riet der Experte. Gleichzeitig sollten die Banken, deren Eigentümer der Staat ist, kleinen, mittleren und großen Unternehmen Kredite anbieten. Der Staat sollte möglichst schnell in die geplanten Mega-Projekte investieren, damit das thailändische Wirtschaftswachstum auf ein Niveau von etwa 5 bis 6 angehoben werde, so wie es vor kurzem noch projektiert wurde. (TNA)


Schweinefarm hilft gegen globale Erwärmung

Die Nongbua Farm and Country Home Village Co., Ltd. in Ratchburi, 80 Kilometer westlich von Bangkok, unterhält eine Schweinezucht mit einer 1.4 Megawatt Biogas Stromanlage.
Biogas wird benützt, um Elektrizität aus den Exkrementen und dem Abfallwasser der mehr als 50.000 Schweine zu gewinnen. Diese Bio-Poweranlage versorgt die Farm mit Elektrizität.
Das geschlossene Abfallwasser-Reinigungssystem kann Methan aufbewahren, damit es nicht evaporiert und sich in Karbondioxid wandelt, eines der Treibhaus-Gase. Die Farm kann nun den Ausstoß von Karbondioxid pro Jahr um 16.000 Tonnen reduzieren.
Die Nongbua Schweinefarm, die von der dänischen Regierung unterstützt wird, wurde von der United Nations Framework Convention für Klimaänderungen als „Sauberer Entwicklungsmechanismus“ oder CDM Projekt verifiziert. (TNA)