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Alles Wissenswerte über Wechselstuben für Reisende

Singen als Freizeitbeschäftigung: Händels Samson unter deutscher Leitung

 

Alles Wissenswerte über Wechselstuben für Reisende

Allan Sherratt

Der Hauptredner beim Treffen des Pattaya City Expats Club (PCEC) am 25. Mai bei Henry J. Bean’s war die kluge Jao von Yenjit Money Exchange. Wie immer, wenn es um das Thema Geld geht, zog es zahlreiche Interessenten an, die sich informieren wollten, wie und wo sie ihre Pensionen anlegen sollen, um ihr Kapital zu vermehren.
Yenjit Money Exchange wurde von Jaos Mutter gegründet und war damals die erste Wechselstube in einem Abschnitt, der später einmal zur Walking Street werden sollte.
Jao hob hervor, dass die Kurse in ihrer Wechselstube damals unschlagbar waren in Pattaya. Neben dem Geschäft an der Walking Street (gegenüber Tony’s) hat sie weitere Filialen nahe der Immigration in der Jomtien Soi 5 sowie im zweiten Stock von Tops Supermarket in Pattaya-Klang.
Ob Touristen oder langjährige Einwohner - alle achten beim Wechselkurs bis auf die letzte Ziffer nach dem Komma, um für ihre harte ausländische Währung möglichst viele Baht zu bekommen. Für manche ist da schon ein einzelner Baht pro tausend Euro entscheidend.

David Meador, Sekretär des PCEC, und Jao.

Die gesetzlichen Bestimmungen bezüglich der Geldmenge, die man auf einmal umtauschen darf, scheinen nicht eindeutig zu sein. Der beste Rat ist, größere Summen auf jeden Fall über ein Konto überweisen zu lassen und sich die Transaktion mit einem „tor tor sam“ bestätigen zu lassen. Alles Geld, das in einer Wechselstube getauscht wird, gilt nicht mehr als „aus dem Ausland mitgebracht“.
So viel Neues gab es über Wechselstuben allerdings nicht zu erzählen, da sie ohnehin überall zu finden sind. Zudem unterscheiden sie sich in ihren Angeboten kaum. Der Vorteil von Jao ist, dass es eine private Wechselstube ist. Sie kann daher die Zinsen zu Gunsten des Kunden leicht anheben. Wer also Sorten benötigt oder seine Euros loswerden möchte, ist bei Jao genau richtig.
Jao wusste auch die Entscheidung der Regierung zur Finanzpolitik zu verteidigen. Damit wurde der Baht gestärkt. Während sich der US-Dollar allmählich verabschiedet, geht es dem Yen, dem britischen Pfund, dem australischen Dollar und dem Euro wesentlich besser.
Wer ein Fremdwährungskonto haben möchte, kann dieses bekommen - vorausgesetzt, man hat triftige Gründe, und selbst dann ist es nicht einfach. Die Gewinner sind jedoch immer die Banken!
Zuletzt erwähnte Jao noch ihr Reisebüro. Sie möchte alle reise- und finanztechnischen Angelegenheiten zur vollsten Zufriedenheit ihrer Kunden ausführen. Mit ihren unschlagbaren Angeboten ist es für sie eine Kleinigkeit.
Anschließend wies Barry Kenyon, britischer Ehrenkonsul, auf ein paar Neuerungen bei der Visumvergabe hin. In einigen bestimmten Diskussionsforen wird ständig über die strengeren Auflagen geschimpft. Dabei ist es in Wirklichkeit sogar noch einfacher geworden. Es müssen keine Angaben mehr über die eigene Kreditkarten-Vergangenheit gemacht werden, und auch die medizinischen Zertifikate fielen weg. Einzige Ausnahme bleibt hierbei die zwangsläufige Verlängerung eines Aufenthalts wegen Krankheit, wobei ein Arzt die voraussichtliche Genesungszeit dokumentieren muss. Wer unheilbar krank ist, braucht sich keine Sorgen zu machen! Offiziell ist es aber weiterhin so, dass die maximale Aufenthaltsdauer 90 Tage innerhalb eines Zeitraums von sechs Monaten beträgt. Wer länger bleiben möchte, sollte sich also am besten vorher ein entsprechendes Visum holen.
Für Personen ab 50 Jahren ist es relativ einfach, ein Rentenvisum zu bekommen. Für jüngere Personen zwar weniger, aber sie haben die Möglichkeit für eine Arbeitserlaubnis. Und natürlich gibt es noch die „Hintertüre“ Heirat mit einer/einem Thai. Gleichgeschlechtliche Ehen finden in Thailand noch keine Anerkennung. Es wird allgemein davon abgeraten, ein Visum zu überschreiten. Bei der Ausreise kann der überschrittene Aufenthalt mit der Bezahlung einer Geldstrafe in Höhe von maximal 20.000 Baht ausgeglichen werden
Wer sich für den PCEC interessiert, kann sich unter www.pattayacityexpatsclub. com informieren und auch das wöchentliche Rundschreiben abonnieren. Am besten aber gleich persönlich beim nächsten Treffen vorbeischauen: Jeden Sonntag um 10.30 Uhr (Frühstück ab 9.30 Uhr) im Henry J. Bean’s Bar & Grill beim Amari Orchid Resort & Tower an der North Pattaya Road.


Singen als Freizeitbeschäftigung: Händels Samson unter deutscher Leitung

Michael Rassinger dirigiert seinen Chor bei der Gesangsprobe.

Wolfram Reda
Was tun Deutsche, die in Thailand leben, in ihrer Freizeit? Manche singen im Chor. Gerd (55): „Ich singe im Chor, seit ich im Ausland bin. Meine Frau hat mich dazu gebracht. Ich wollte nicht allein zu Hause sitzen, wenn sie singen ging.“ Jetzt gefällt ihm die Gemeinschaft, die er im Chor der Bangkok Music Society gefunden hat. „Es ist eine entspannte Atmosphäre“, urteilt er. „Und es ist schön, einmal pro Woche aus sich herausgehen“, setzt seine Frau Betsy hinzu.
Der Chor besteht aus etwa vierzig Mitgliedern verschiedener Nationalitäten. Zurzeit bereitet er „Samson“ vor, ein großes und dramatisches Oratorium von G. F. Händel. Das Werk soll am Samstag, den 7. Juni 2008, in der Shrewsbury International School in Bangkok aufgeführt werden. Es enthält große Rollen für die Solisten, effektvolle Partien für den Chor und brillante Stücke für das Orchester. So ist es kein Wunder, dass „Samson“ zu Lebzeiten des Komponisten zu dessen populärsten Werken gehörte.
„Wir singen aber nicht nur Barockmusik“, sagt Gerd. Ihm gefällt die Vielfalt des Repertoires, das von der Renaissance bis hin zur Moderne reicht. „Jeder hat seine Schwerpunkte“, meint die Sportlehrerin Julia (30). Sie singt am liebsten Musik der Romantik. „Modernes berührt mich nicht so. Aber auf jeden Fall ist Chorsingen eine aktive Entspannung. Es ist eine Herausforderung, und man bringt zusammen etwas zustande, was man als einzelner nicht kann.“
Simon (67) wohnt seit seiner Pensionierung in Thailand. „In meiner Jugend habe ich mal im Kirchenchor gesungen, aber das ist schon lange her. Anfangs war das hier etwas ungewohnt für mich, aber die Leute sind nett und haben mich gut aufgenommen. Man muss was tun, sonst verblödet man.“ „Durch das Singen kann ich Musik viel intensiver erleben als wenn ich nur zuhöre“, setzt Julia hinzu.
Der Musiklehrer und Kirchenmusiker Michael Rassinger leitet den Chor seit einem Jahr. „Als Organist bin ich immer allein, hier kann ich mit Menschen arbeiten“, freut er sich. Für ihn ist es eine Herausforderung, aus absolut unterschiedlichen Menschen ein Ganzes zusammenfügen. „Wir haben hier eine sehr inhomogene Mitgliederstruktur. Es sind Professionelle darunter, aber auch Sänger und Sängerinnen, die keine Noten lesen können. Jedes Stück, das wir aufführen, formt sich erst mit dem Proben; nach und nach entwickele ich eine genaue Vorstellung davon, wie dieser Chor dieses Stück singen kann. Ist der Chorleiter Michael Rassinger zufrieden mit der Leistung seiner „Mannschaft“? Manchmal ja. Oft nicht ganz, denn hohe Ansprüche sind selten einzulösen. Jedes Konzert ist ein Schritt zu einem besseren Konzert. Es geht ihm aber nicht nur darum, gute Konzerte zu singen. Sein wesentliches Ziel ist es, den Chor weiterzubringen und das stimmliche Niveau zu steigern. „Es hat sich wirklich etwas entwickelt im letzten Jahr“, sagt er rückblickend. „Der Chor ist klanglich homogener geworden, die Sängerinnen und Sänger setzen ihre Stimmen sinnvoller ein.“
Viele Chormitglieder empfinden „Samson“ als ein großartiges Stück. Es wurde von Händel gleich nach dem Oratorium „Messias“ komponiert, das in jedem Jahr mehrere Aufführungen in Bangkok erlebt. Das Libretto des damals berühmten Dichters Milton erzählt eine Tragödie mit den großen biblischen Proportionen des Alten Testaments. Samson, der Führer der Israeliten im Kampf gegen die Philister, war bekannt wegen seiner außergewöhnlichen Kraft, die durch sein langes Haar symbolisiert wird. Wegen seiner Liebe zu der schönen Philisterin Delilah gerät er in die Hände seiner Feinde. Während einer religiösen Zeremonie der Philister bringt er deren Tempel zum Einsturz. Dadurch vernichtet er seine Feinde und opferte sich selbst.
Das Oratorium „Samson“ von Georg Friedrich Händel wird am Samstag, den 7. Juli, in der Shrewsbury International School aufgeführt. Es wirken mit: Eugene Eustaquio (Tenor) als Samson, Catherine Sam Harsono (Sopran) als Delilah, ferner Saran Suebsantiwongse, Pornvarin Kansirisin, Jonathan Truslow, Monique Klongtruadroke, Zion Daoratanahong und Derek Kwan, der Chor der Bangkok Music Society, Mitglieder des Orpheus Choir der Bangkok Opera und ein Barock-Orchester. Die Leitung hat Michael Rassinger. Von der BTS-Station Sapan Taksin besteht ein Shuttle-Boat-Service zur Shrewsbury International School.