Viel Glück beim neuen Anfang

Franz Schmid

Die neue Stadtregierung hat sich nun in ihrer ersten Sitzung Anfang Juni konstituiert. An der Sitzung nahm auch der Gouverneur von Chonburi teil. Er wies auf die dringendsten Probleme der Stadt hin. Diese Probleme sind seit langem bekannt, unternommen wurde aber in der Vergangenheit recht wenig, um sie zu lösen.
Verkehrsprobleme stehen in Pattaya an erster Stelle. Der Ausbau bzw. die Instandsetzung vieler Straßen ist ins Stocken geraten, ein Beispiel ist die Verbreiterung der Jomtien Beach Road. Um einen in etwa annehmbaren Verkehrsfluss in der Stadt zu erreichen, sollen Reise- und Tourenbusse erst gar nicht in die Stadt fahren, sondern auf Parkplätzen außerhalb Halt machen. Die Fahrgäste sollen dann mit kleineren Fahrzeugen weiter transportiert werden. Gemeint sind hier wohl in erster Linie die Bahttaxis, von denen es in der Stadt eigentlich sowie schon zu viele gibt. Inwieweit dieser Plan, wenn er je umgesetzt wird, tatsächlich zur Entlastung beiträgt, bleibt abzuwarten.
Kaputte oder nicht ordnungsgemäß funktionierende Verkehrsampeln sollen instand gesetzt werden. Einige von ihnen sind schon seit Monaten, manche kurz nach der Installation, außer Betrieb. Dem Gouverneur ist dies aufgefallen; die vorherige Verwaltung scheint dies nicht bemerkt zu haben. Eigentlich sollen Verkehrsampeln zur Verkehrssicherheit beitragen, in Pattaya ist an vielen Stellen das Gegenteil der Fall. Viele Fahrtziele in Pattaya sind schwer zu erreichen, Einbahnstraßen sind im Zentrum die Regel. Um von einem Ort zum anderen zu gelangen, müssen riesige Umwege gemacht werden. Das ist im Zeitalter hoher Treibstoffkosten Verschwendung von Ressourcen und Zeit.
Die Schließzeiten von Unterhaltungsbetrieben sollen strenger überwacht werden. Das ist zwar begrüßenswert, aber in einer Touristenstadt sollte man die Öffnungszeiten flexibler gestalten, das gilt auch für den Ausschank von Alkohol an Wahltagen. Gründe für ein Verbot des Ausschanks sind schwer nachzuvollziehen, insbesondere für die meisten Touristen, denen solche Regelungen in ihren Heimatländern völlig unbekannt sind.
Mülleinsammlung und -entsorgung sowie die Wasserversorgung müssen verbessert werden, wilde Müllkippen sollten aus der Stadt verschwinden. Eine gewaltige Aufgabenstellung liegt vor dem Bürgermeister und der neuen Verwaltung. Es bleibt zu hoffen, dass diesmal die Verwaltung alles richtig anpackt und die auf den Weg zu bringenden Projekte nicht in den Mühlen der Bürokratie zerfleddert werden. Dabei wünschen wir viel Glück.