Heinz Thielemann

Peter Nordhues
Der 69-jährige Heinz Thielemann lebt seit drei Jahren als Ruheständler in Pattaya. Er wurde in Hamburg geboren und ist dort aufgewachsen. Seit seiner Jugend war er leidenschaftlicher Fußballspieler, hat sogar beim HSV mitgespielt.
Bald wechselte er ins Saarland und spielte in Trier in der 2. Bundesliga. Mit 28 Jahren musste er jedoch seine Fußballkarriere beenden, da Verletzungen ihn an der Ausübung des Sports verhinderten. Aber er blieb dem Sport treu. Er sattelte um und wurde in einem siebenjährigen Studium Sporttherapeut. Neun Jahre lang war er dann in der Regionalliga Elbersberg tätig und sporadisch auch bei anderen Vereinen.
Sein Leben lang hat Heinz Thielemann gesund gelebt. Bevor er nach Thailand kam, hat er sich einem umfassenden Gesundheitscheck unterzogen, und es wurde ihm völlige Gesundheit bestätigt.
Thailand kannte er aus vielen Urlauben, er hat 15 Jahre lang das Land bereist und kennt sich bestens aus. Besonders haben ihn das sonnige Wetter, die beeindruckenden Landschaften, die freundlichen Menschen und die vielen Sehenswürdigkeiten beeindruckt. Daher war es für ihn keine Frage, seinen Ruhestand in Thailand zu genießen. Ein wenig Hilfestellung bei seiner Ankunft hat ihm ein Freund in Sakhon Nakhon geleistet. Ansonsten kannte er niemanden in Thailand, geschweige denn in Pattaya.
Auch hier führte er sein gesundes und sportliches Leben weiter. Im September letzten Jahres jedoch machte sich beim Joggen starker Atemmangel bemerkbar, der in der Folgezeit immer stärker wurde. Er begab sich in ein großes privates Krankenhaus in Pattaya und verbrachte dort zwei Wochen auf der Intensivstation. Es wurde ihm erklärt, dass er einen Bypass benötigte.
Heinz Thielemann war verzweifelt. Die dazu benötigte Summe konnte er nicht auf einen Schlag aufbringen. Zum Glück kannte er Alexandra Müller, die vielen noch als Gästeservice-Managerin des Thai Garden Resort in Erinnerung ist. Diese wiederum vermittelte ihm ein Gespräch mit Franziska Chawla, die in der Sozialstation des Deutschen Hilfsvereins Thailand e. V. arbeitet. Der Hilfsverein bemühte sich nun um die Lösung des Problems. Heinz Thielemann wurde in das Ramathibodi Krankenhaus verlegt, welches zur Mahidol Universität gehört. Dr. Suchard, der auch die Operation ausführte, erkannte die Dringlichkeit des Falles. Sein Patient verbrachte drei Wochen im Krankenhaus.
Dem voraus gegangen waren mühselige Verhandlungen. Zwar sind die Arztkosten nicht so hoch wie bei einem privaten Krankenhaus, jedoch überstiegen sie bei weitem die finanziellen Möglichkeiten von Heinz Thielemann. Schließlich ließ das Krankenhaus seine Risikobereitschaft erkennen und ging auf eine monatliche Abzahlung der Behandlungskosten ein. Heinz Thielemann hat inzwischen vier Bypässe und vermutet, dass es noch mehr werden könnten. In Pattaya hat ihn seit dieser Zeit Herbert Schön mit großem Zeitaufwand und tätiger Nächstenliebe betreut.
Heinz Thielemann ist ein Beispiel dafür, dass unschuldig in Not geratene Deutsche in Thailand keineswegs hilflos und verlassen sind, denn der Deutsche Hilfsverein konnte seit seiner Gründung im Jahre 2006 schon vielen Menschen helfen.
Wie stellt sich Heinz Thielemann die Zukunft vor? „Ich werde alles auf mich zukommen lassen. Ich muss auch warten, bis alles ausgeheilt ist. Dann kann ich vielleicht wieder in kleinem Rahmen Sport betreiben.“
Pattaya Blatt wünscht Heinz Thielemann eine baldige Genesung und noch viele, viele Jahre als rüstiger Rentner in Pattaya.