Franziska Chawla
Leiterin der Sozialstation des Deutschen Hilfsvereins Thailand e. V.
Peter
Nordhues
Franziska Chawla ist in der deutschsprachigen Gemeinde keine
Unbekannte, denn schließlich lebt sie seit 28 Jahren in Thailand.
Geboren wurde sie in Stuttgart, wo sie auch zur Schule ging und das
Abitur machte. Nach dem Abitur leistete sie ein soziales Jahr in
Hegenberg in Baden-Württemberg und kümmerte sich um geistig behinderte
Kinder.
Auch danach blieb sie sozial engagiert. Es folgte ein Studium der
Sozialarbeit an der Evangelischen Hochschule für Sozialwesen und
Religionspädagogik in Freiburg. Wie sich erst viel später herausstellte,
hatte auch Isolde Bartel, die Frau des Pfarrers der deutschsprachigen
evangelischen Gemeinde in Bangkok, an diesem Institut studiert.
Das Studium bestand aus sechs Semestern Theorie und zwei Semestern
Praxis. Ein Praxissemester verbrachte sie beim Jugendamt in
Berlin-Wedding und das zweite in Bangkok. Sie schloss ihr Studium 1981
als Diplomsozialarbeiterin ab, wobei sie ihre Diplomarbeit in Bangkok
geschrieben hatte. Ihren Mann, einen thailändischen Geschäftsmann
indischer Abstammung, lernte sie in Deutschland kennen, daher ihr
Entschluss, sich in Thailand niederzulassen. So arbeitete sie in
verschiedenen Branchen, hauptsächlich im Reisebüro.
In Thailand setzte sie ihr Studium fort, und zwar in Psychologie und
ABAC Counselling, das jedoch noch nicht abgeschlossen ist. In Bangkok
war sie auch bei einer psychologischen Beratungsagentur tätig. In der
deutschsprachigen evangelischen Gemeinde ist sie seit langem präsent;
sie war sogar einmal Gemeindekirchenratsvorsitzende.
Heute, nach der Trennung von ihrem Mann, arbeitet Franziska Chawla als
Leiterin der Sozialstation des Deutschen Hilfsvereins Thailand e. V.,
bei dem sie seit Mai 2007 mit dabei ist. Ihre langjährigen Erfahrungen
auf dem sozialen Sektor und ihre Sprachkenntnisse, sie spricht auch
Englisch und Thai, kommen ihr dabei zugute. Unterstützt wird sie im Büro
von Susanne Suvanasuthi, einer Deutsch-Thailänderin.
Über ihr jetziges Tätigkeitsfeld sagt Franziska Chawla: „Der Verein, der
vor über einem Jahr vom damaligen deutschen Botschafter Dr. Christoph
Brümmer gegründet wurde, hat schon vielfältige Hilfen leisten können.
Wir beraten Deutsche, dazu zählen auch deutschsprachige Staatenlose, bei
Problemen mit thailändischen Behörden. Aber wir versuchen auch denen
Hilfestellung zu geben, die unschuldig in Not geraten sind.“
Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, vorwiegend deutsche
Staatsbürger, zeitlich begrenzt zu unterstützen. Die Arbeit geht von der
Alten- und Krankenpflege über Jugendarbeit bis hin zur
Häftlingsbetreuung. Vor allem ältere Deutsche, die sich in ihrem
Ruhestand in Thailand niederlassen, haben oft alle Brücken hinter sich
abgebrochen und leben hier ohne Krankenversicherung. Oft ist es besser,
sie in Notfällen nach Deutschland zurück zu schaffen, weil das soziale
Netz dort leichter organisiert werden kann.
Sie betont jedoch, dass Verantwortungslosigkeit und Leichtsinn vom
Verein nicht unterstützt werden. „Immer geht es darum, in einer Beratung
tragbare Lösungen finden, das Machbare aufzuzeigen und zu erweitern,
Hilfe zur Selbsthilfe zu geben.“
Sie finden die neu errichtete Sozialstation des Vereins in Bangkok in
der Soi Suan Plu, gleich gegenüber dem Immigrations-Amt im Eckhaus an
der Soi 7. Telefonisch ist Frau Chawla unter den Nummern 02-287 3761 und
083-233 3622 zu erreichen.
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