Universitäten
unterzeichnen Verträge
Ein Gruppenfoto der rumänischen und
thailändischen Delegation.
Wolfram Reda
Am 25. Juni 2008 fand in der Srinikharinwirot Universität in Bangkok
die feierliche Unterzeichnung eines Vertrages zwischen dieser Universität
und der Lucian Blaga Universität, Sibiu (Rumänien), statt. Gleichzeitig
wurde eine kleine Ausstellung eröffnet, die die Tradition der Beziehungen
zwischen Thailand und Rumänien betont.
Zunächst begrüßten Professor Dr. Somchai Chuchat, Vizepräsident für
internationale Beziehungen der Srinikharinwirot Universität Bangkok, und
Professor Dr. Wiroon Tungcharoen, Präsident der Srinikharinwirot Universität
Bangkok, die Gäste in ihrer Universität.
Professorin Dr. Rodica Miclea, Vize-Präsidentin für internationale
Beziehungen der Lucian Blaga Universität, Sibiu, stellte in ihrer Rede ihre
Universität vor und würdigte den Vertrag zwischen den beiden Universitäten.
Sibiu ist eine kleine Stadt in Rumänien, deren Vielzahl von historischen
Gebäuden und malerischen Plätzen und Winkeln beweist: es handelt sich um
einen Ort, der schon seit Hunderten von Jahren ein kulturelles Zentrum
darstellt. Für das Jahr 2007 wurde Sibiu zur Europäischen Kultur-Hauptstadt
ernannt. Die Universität Sibiu bekennt sich zu den Werten Freiheit des
Denkens, Freiheit für insbesondere innovative Gedanken und
Verantwortlichkeit für Kultur und Wissenschaft. Die neue Partner-Universität
in Bangkok arbeitet unter dem Motto „Erziehung ist Wachstum“. Professorin
Miclea unterstrich: Erziehung ist das Wertvollste, das wir der jungen
Generation mitgeben können, die schließlich die Zukunft gestalten wird.
Ebenso wie eine Globalisierung der wirtschaftlichen Beziehungen gibt es auch
eine Globalisierung des Erziehung und der Wissenschaft. Es ist eine neue
Herausforderung. Es entspricht dem Wesen des Menschen, sich neue
Herausforderungen zu schaffen und sich ihnen zu stellen. Die Universität in
Sibiu hat es sich zum Ziel gesetzt, in der globalisierten Forschung und
Lehre eine Rolle zu spielen und in der internationalen Konkurrenz bestehen
zu können. Von der rumänischen Regierung ist sie für ihre Erfolge auf diesem
Gebiet ausgezeichnet worden. In diesem Zusammenhang bildet der heute
unterzeichnete Vertrag einen Rahmen für eine Zusammenarbeit auf allen
universitären Ebenen, durch die beide Universitäten und beide Nationen nur
gewinnen können.
Professor
Dr. Wiroon Tungcharoen und Professorin Dr. Rodica Miclea bei der Unterzeichnung.
Der Botschafter Rumäniens in Thailand, Seine Exzellenz Radu Gabriel
Mateescu, sah in seiner Rede den Vertrag der beiden Universitäten auf dem
Hintergrund der langjährigen freundschaftlichen Beziehungen zwischen den
beiden Ländern. Mit Ernst und Nachdruck stellte er dar, dass die
Unabhängigkeit für beide Länder wichtig sei. Freundschaft bestehe daraus,
dass man zusammen etwas unternimmt. Er hoffe auf ein langes Weiterbestehen
und auf den Ausbau dieser bedeutsamen Freundschaft zwischen den beiden
Ländern und ihren beiden Universitäten.
Eine Vorführung thailändischer Tänze und rumänischer Volksmusik unterbrach
den ernsten Charakter der Veranstaltung. Der vielfach ausgezeichnete
rumänische Professor Vasile Bebeselea spielte auf verschiedenen nationalen
Blasinstrumenten temperamentvolle rumänische Lieder. Das gleichzeitige Spiel
auf zwei Flöten und die beschwingt ausdrucksvoll auf einer rumänischen
Schalmei vorgetragenen Volkslieder waren die Höhepunkte seiner Darbietung.
Zum Schluss spielte er international, und zwar ein rumänisches Volkslied auf
einer thailändischen Flöte.
Schließlich eröffneten Botschafter Mateescu und Professor Tungcharoen eine
kleine Ausstellung, die die langjährigen Beziehungen zwischen Thailand und
Rumänien unterstreicht.
Baht für ein besseres Leben
Die Amari Hotel und Resort
Gruppe eröffnete kürzlich ein neues Schulgebäude in Baan Klong Waai in der
Surat Thani Provinz, das sie aus den Einnahmen des Wohltätigkeitprojekts
„Baht für ein besseres Leben“, gespendet von Angestellten und Touristen,
gebaut hatte. 120 Schüler im Alter zwischen 5 und 13 Jahren aus dem Dorf und
zwei anderen Nachbardörfern werden diese Schule besuchen.
Bravouröse Aufführung der Fledermaus
Wolfram Reda
Vergnügen, reines ungetrübtes Vergnügen – das ist das Motto der
Operette „Die Fledermaus“ des österreichischen Komponisten Johann Strauss,
Sohn. Jeder trägt die Maske des wohlanständigen Bürgers, doch unter den
Fracks und unter den Abendkleidern der Damen brodelt die Sinnlichkeit.
Die
Sänger der „Fledermaus“.
Die Inszenierung der „Fledermaus“ durch die Metropolitan Opera in Bangkok
schwächt das Motto der Operette nicht ab. Der Regisseur, Professor Charles
Henn, hat in Bühnenbild, Ausstattung, Kostümen und Schauspieler-Führung die
Lebensformen der Zeit um 1874, dem Jahr der Uraufführung der Operette,
abgebildet. Dadurch kommt die Ambivalenz der damaligen Gesellschaft – die
Sinnlichkeit im Frack – besonders gut zum Ausdruck.
In vier Aufführungen hat die Metropolitan Opera Bangkok in der letzten
Juni-Woche die Fledermaus dem Publikum zum ungetrübten Vergnügen
vorgestellt. Sophie Tanapura, die treibende Kraft der Metropolitan Opera,
die Sängerinnen und Sänger ausbildet und das Kammermädchen Adele spielt,
leistet schon in der Briefszene am Beginn Großes: Gekonnt gestaltet sie das
selbstbewußte Dienstmädchen, das sich zu Höherem berufen fühlt. Die anderen
Sängerinnen und Sänger des Teams standen ihr an Leistung nicht nach:
Sirichai Charoenkitthanakul als Gabriel von Eisenstein, Siriwaranya Supranee
als Rosalinde, Chayakorn Damrongtrongsiri als Rosalindes Liebhaber, Piyawat
Panthana als Notar Dr. Falke, Mattasutha Tantasanee als Prinz Orlowsky (eine
Hosenrolle) und Ittinat Seeboonruang als Dr. Blind und als
Gefängnisdirektor.
Von den vielen Höhepunkten der Darbietung sollen zwei herausgegriffen
werden: Die Abschiedsszene des Ehepaares von Eisenstein offenbart aufs
Genaueste die Ambivalent der Handlung: Er behauptet, sich geraden Wegs ins
Gefängnis zu begeben, wo er eine kleine Haftstrafe abzubüßen hat, plant
aber, sich vorher noch auf dem Ball des Prinzen Orlowsky zu amüsieren. Sie
fühlt sich verpflichtet, die gramvolle Ehefrau zu spielen, aber ihr
Liebhaber wartet schon draußen. Die Szene lebt durch die jähen
Stimmungsumschwünge zwischen vorgegebenem Schmerz und nicht mehr geheim zu
haltender Freude, die von Sängern und Orchester meisterlich dargeboten
wurden.
Zu Beginn des dritten Aktes kehrt der Gefängnisdirektor, voller Erinnerungen
seiner Erlebnisse vom Ball des Prinzen Orlofsky in sein Dienstzimmer, ein
finsteres Loch, zurück. Ein Höhepunkt auch für das Orchester, das eine
seltsam fahle Stimmung verbreitet, als wenn die heitere Musik des Balles
sich in einem blinden Spiegel reflektierte.
Das Orchester wurde von Nora-ath Chanklum geleitet, der für den erkrankten
Christoph Kiene einsprang. Wir hörten ein präzises Zusammenspiel der Bläser
untereinander und mit den Streichern, es gab differenziert gestaltete
Übergänge, zum Beispiel zwischen den verschiedenen Themen der Ouvertüre, das
Orchester arbeitete Steigerungen heraus, wie in der Szene, in der das
Ehepaar von Eisenstein den untauglichen Advokaten hinauswirft. Immer war die
Übereinstimmung zwischen den Sängern und dem Orchester zu bewundern.
„Glücklich ist, wer vergißt, was nun nicht zu ändern ist“, ist einer der
großen Chöre der Operette. Die Fledermaus ist weggeflogen – wir warten mit
Spannung auf die nächste Produktion der Metropolitan Opera Bangkok.
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