Liebe Leser,
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mich. Ich helfe Ihnen. Ihre Tante Frieda |
Liebe Tante Frieda,
Bezüglich des Leserbriefes von „Giftzwerg Peter“ in Ausgabe 27 muss ich mich
noch mal melden. Wir hatten das Thema ja schon einmal.
Ich denke weiterhin, dass es einem hier lebenden Farang nicht schwer fallen
dürfte, nach Beendigung und zufrieden stellender Ausführung einer Arbeit durch
einen thailändischen Handwerker den geforderten Preis plus Trinkgeld zu
bezahlen.
Gerade wurde bei mir eine Betonplatte gegossen. Das war acht Stunden harte
Arbeit und gefordert wurden 400 Baht für die professionelle Ausführung. Der
Ausführende bekam dabei für vier Stunden einen Helfer von mir gestellt, welcher
ohnehin für mich arbeitet. Von Arbeitsstunden wurde seitens des Ausführenden gar
nicht geredet, und das interessiert mich auch nicht. Ich habe eine Arbeit, die
muss ausgeführt werden, und dafür lasse ich mir den Preis nennen. Wenn der
Ausführende dann drei Tage oder eine Woche braucht, ist mir das egal, das ist
dann sein Problem. Geld gibt es nach Fertigstellung.
Des Weiteren gebe ich auch Trinkgelder nach Erledigung von Reparaturen an alten,
aber hochwertigen Teilen einer Stereo-Anlage. Diese enorm zeitaufwändigen
Reparaturen werden hier im Dorf professionell erledigt und die geforderten
Summen sind absolut lächerlich. Schon in den 90er Jahren habe ich in der BRD
dafür Stundenlöhne von bis zu DM 100 bezahlt. Hier im Dorf nimmt man nun auch
mein Trinkgeld dafür an, denn weil ich Stammkunde bin, bekam ich auch noch
Ermäßigung auf meine Aufträge.
Im PC-Center von Rayong-City wurden mir sofort und ohne Wartezeit in meinen PC
Rechner zwei neue Teile eingebaut. Das in unglaublich kurzer Zeit, mit
Überprüfung und mit einem Jahr Garantie auf die Teile. Berechnet wurde mir aber
nur der Preis für die beiden Neuteile, worauf ich dem jungen Monteur spontan 200
Baht gegeben habe. Ich möchte Ihnen nicht schildern, wie ein identischer Auftrag
in der BRD abgewickelt wird und zu welchen Kosten.
Gerade in der Pattaya Mail lese ich immer wieder von großartigen Spendenaktionen
für diverse Hilfsprojekte, welche von ansässigen Farangs initiiert werden. Ich
persönlich leiste meinen Beitrag auf andere Art. Gute Arbeit muss sich wieder
lohnen! Dieser Ausspruch eines deutschen Politikers sollte auch gerade hier
angewendet werden, da es hier die berühmte „Soziale Hängematte“ nicht gibt. Wäre
ich Biertrinker, würde ich dafür auch auf ein bis zwei Bierchen abends in der
Rotlicht-Bar verzichten. Ich bin mein ganzes Berufsleben hindurch für gute
Arbeit immer sehr gut bezahlt worden. Leben und Leben lassen, so muss es sein.
Da man hier für Langzeit-Visum ja (für thailändische Verhältnisse) recht hohe
Einkünfte nachweisen muss, stößt Geiz wohl bei Thailändern auf Unverständnis.
Zum pöbelnden und nörgelnden deutschen Farang lasse ich mich in meiner Umgebung
nicht stempeln, nur weil ich 100 Baht sparen möchte. Wem es hier nicht passt,
der soll sich vom Acker machen.
Ronald von Pirch
Lieber Ronald von Pirch,
Vielen Dank für diesen Brief, zu dem ich eigentlich keinen Kommentar mehr
abgeben muss.
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