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Liebe Landsleute und Leser dieses Blattes!

Es könnte viel einfacher sein

Thema Witwerrente zum Leserbrief in Pattaya-Blatt Nr. 29

 

Liebe Landsleute und Leser dieses Blattes!

BDas Haus ist leer, und das Abschiednehmen hat nun doch ein Ende gefunden. Nach fast drei Jahren haben meine Frau und ich Thailand und gleichzeitig den Auswärtigen Dienst verlassen. Das ist ein Einschnitt. Blicken wir zurück, so kommt uns die Zeit in Thailand kürzer vor als jeder frühere Posten.

Für uns war es eine politisch spannende und untypische Zeit. Das normale bilaterale Geschäft einer Botschaft, die Pflege der Beziehungen zwischen beiden Ländern, der Besucheraustausch, der meinen Vorgänger noch in Atem gehalten hatte – alles das fand kaum statt.
Bundeswirtschaftsminister Glos, der jetzt im Mai Bangkok und Chiang Mai besuchte, war der erste und einzige deutsche Minister, den ich in Thailand betreuen durfte. Mein Nachfolger wird wieder mehr tun können für die traditionell guten und engen deutsch-thailändischen Beziehungen.
Die Rückkehr zu demokratischen Regeln ist ein großer Schritt nach vorn. Jetzt wünsche ich diesem Land, dass es bald die internen Auseinandersetzungen überwinden und wieder die Rolle des stabilen, handlungsfähigen und wirtschaftlich erfolgreichen Partners einnehmen kann, die ihm in Südostasien gebührt.
Wir Deutschen stellen von Jahr zu Jahr größere Kontingente an Touristen und Langzeit-Residenten in Thailand. Kein Zweifel, dass wir diesem Land Sympathien entgegenbringen und uns hier wohl fühlen. Aber es gibt auch kulturelle Missverständnisse und Fehlentwicklungen, die sowohl die deutschen als auch die thailändischen sozialen Systeme und natürlich vor allem die betroffenen Menschen selbst belasten.

Ich hinterlasse den Deutschen Hilfsverein Thailand e.V. als ein noch zartes Pflänzchen. Nun soll ein Baum daraus werden. Allen, die dabei mitgeholfen haben und mithelfen, gilt mein herzlicher Dank. Der Hilfsverein – ich erinnere noch einmal daran – soll helfen, wo Hilfe Not tut. Unsoziales und verantwortungsloses Verhalten soll er nicht honorieren. Ich hoffe, dass diese Gratwanderung immer gelingt.
Die Botschaft hat sich in den letzten Jahren in besonderem Maße um Verständnis und auch um Aufklärung unter den deutschen Landsleuten bemüht. Es würde mich freuen, wenn wir dabei ein Stück vorangekommen wären. Eine Botschaft ist keine Verhinderungsanstalt sondern genau das Gegenteil. Allerdings ist sie auch an Gesetze und Vorschriften gebunden. Das geht nicht ohne Konflikte ab.
Besondere Freude hat mir die Arbeit für unsere wirtschaftlichen Interessen gemacht. Die deutsche Wirtschaft ist in Thailand gut aufgestellt. Die trotz politischer Turbulenzen anhaltend guten Zahlen sprechen für sich. Gab es einmal rechtliche oder politische Probleme oder auch die Bitte um die offizielle Unterstützung einer Geschäftsanbahnung, waren wir immer gern zur Stelle – nicht immer mit Erfolg, aber auch nicht immer ohne.
Auch die kulturelle Zusammenarbeit und der wissenschaftliche Austausch waren stabil. Die in Zusammenarbeit zwischen der RWTH Aachen und dem King Mongkut Insitute of Technology geschaffene Thai German Graduate School of Engineering (TGGS) z. B. kann jetzt die ganze technologische Bildungskette von der Werkbank bis zum Doktortitel anbieten und bedienen. Ein Leuchtturm-Projekt!
Das Goethe-Institut kann sich über mangelndes Interesse an Sprachkursen und Programmen nicht beklagen. Der DAAD, die Humboldt-Stiftung, die politischen Stiftungen – alle sind unverändert aktiv und erfolgreich.
Mein Nachfolger, Botschafter Hanns Schumacher, der im Oktober seinen Dienst antreten wird, muss nicht von vorn anfangen. Auch er wird ein dichtes und tragfähiges Netz wechselseitiger Interessen und Sympathien vorfinden, auf das er bauen kann. Mit Sicherheit hat er eine ebenso gute Zeit vor sich wie wir sie hier erlebt haben. Ich wünsche ihm Erfolg und eine glückliche Hand. Auch er – wie ebenso Michael Banzhaf, der jetzt bis zum Oktober die Leitung der Botschaft übernimmt - brauchen Ihre Unterstützung.
Meine Frau und ich freuen uns auf Berlin, auf die Uckermark und auf die Freiheiten eines (fast) nur noch selbst bestimmten Lebens. Natürlich werden wir Thailand und Sie alle vermissen.
Auch im Namen meiner Frau sende ich Ihnen unsere herzlichen Grüßen und besten Wünsche für die Zukunft.
Dr. Christoph Brümmer


Es könnte viel einfacher sein

Lieber Reiner H. und lieber Rolf B.,
Es könnte alles viel einfacher sein, lieber Reiner H. und lieber Rolf B. Man sollte nur sehen, dass die eine oder andere Lebensweise, die jemand für richtig hält und bevorzugt, nicht ohne weiteres auf andere mit ganz anderen Lebenserfahrungen übertragbar sind, und dass die Lebensläufe deshalb immer völlig verschieden sind und sein werden. Wenn dies immer beherzigt würde, wäre das Leben miteinander um Einiges leichter, und es gäbe weniger Beschimpfungen, wie es in einem Leserbrief hier bemängelt wird (Ausgabe 28).
Selbstverständlich ist Rolf B. zu beglückwünschen, wenn er eine „zu ihm passende“ Schweizerin als Lebensgefährtin gefunden hat, und die Beziehung von Liebe geprägt ist. Er sollte sich darüber freuen können, ohne andere Geschlechtsgenossen zu diskriminieren, die vielleicht ganz andere Erfahrungen sammelten und überglücklich sind, wenn sie – sei es auch gegen Geld – Zärtlichkeit und Nähe zu jungen attraktiven Ladys genießen dürfen.
Das ist in Deutschland und Europa in aller Regel Prominenten, Politikern und Industriebossen vorbehalten. Im Übrigen aber ist das Leben für „Senioren2 in den westlichen Ländern oft diskriminierend und freudlos genug! Genau hier liegt ja der Hauptgrund, warum sie nach Pattaya kommen und – eben auf ihre Weise – etwas bessere Bedingungen suchen und wohl auch finden.
Wenn sich dies im erlaubten Rahmen hält und manche dieser „Farangs“ halbe Dörfer im Isan finanzieren, ist es nicht zu verstehen, dass sie von anderen Europäern verunglimpft werden, obwohl die verschiedenen Personengruppen niemals miteinander in Konflikt geraten werden.
Wenigstens hier könnte man einmal ein Exempel „friedlicher Koexistenz“ praktizieren, um allseitig das Nervenkostüm etwas zu schonen. Es würde doch ausreichen, wenn sich „der eine“ insgeheim freuen darf, nicht mit „dem anderen“ tauschen zu müssen! Wie gesagt, es könnte alles viel einfacher sein…
Schöne Grüße aus Deutschland
Wolfgang


Thema Witwerrente zum Leserbrief in Pattaya-Blatt Nr. 29

Hallo Herr Bortz,
Sie beziehen seit zwölf Jahren Witwerrente, weil Ihre erste Frau verstorben ist. Die Betonung liegt auf dem Namen Witwer. Nun wollen Sie offiziell kein Witwer mehr sein. Da bleibt dem Staat doch gar nichts anderes übrig, als Sie wieder (nach Ihrem eigenen Willen) in den Stand eines Verheirateten zu versetzen. Nur dann steht Ihnen keine Witwerrente mehr zu, weil Sie kein Witwer mehr sein wollen. Ich sehe aber Ihr sehr löbliches Verhalten darin, Ihre neue Lebensgefährtin nach Ihrem Ableben in den Genuss der deutschen Witwenrente kommen zu lassen. Nur Vorsicht, seit 2002 gibt es ein neues Gesetz, dass Ihrer neuen Frau wohl nur noch für zwei Jahre nach Ihrem Ableben finanzielle Unterstützung gewähren wird. Falls Ihre Frau vor 1962 geboren wurde, mag es etwas positiver aussehen.
Wir haben zum Thema Renten im DACH-Club ein Forum eröffnet. Besuchen Sie die Webseite http://www.dach-th.org.
Sie können aber auch gern Sonntagabend um 19 Uhr ins RADI-Mansion in der Soi 36 der Sukhumvit (die Soi direkt vor dem Redemptorist Center) kommen, dort trifft sich der DACH-Club zu gemeinsamem deutschen Essen, Gesprächen, Diskussionen und aktuellen deutschen Filmbeiträgen.
Eine wichtige Änderung hat sich für die Thai-Hinterbliebenen Deutscher in den letzten Monaten ergeben. Einer Thai wurde von der deutschen Witwenrente bisher 30 Prozent abgezogen, wenn sie nicht in Deutschland lebte. Das gilt nicht mehr. Wenn die Rente zurzeit noch nicht um diese 30 Prozent erhöht wurde, liegt es an der Umstellungszeit, denn so schnell schießen die Preußen ja bekanntlich nicht. Die Rente wird aber rückwirkend zum Mai 2005 erhöht.
Wer also Thais mit deutscher Rente kennt oder als Nachbarn hat, möge darauf hinweisen und sich im DACH-Club-Forum melden. Wir geben Tipps, was man unternehmen kann.
In den Wintermonaten wird ein deutscher Rentenberater in Pattaya sein, der sich privat bereit erklärt hat, hier in Pattaya persönliche Hilfen bei Rentenfragen und -problemen zu geben.
Auch zu dieser Aktion bitten wir um Anmeldung, um im Januar/Februar Termine bereitstellen zu können. Es sind auch alle Deutschen aus ganz Thailand eingeladen, Anfang 2009 nach Pattaya zu kommen. Hausbesuche werden nur in den dringendsten Fällen gegen Kostenerstattung gemacht. Eine sehr wichtige Aufgabe wird es sein, die Anträge auf Witwenrente vorzubereiten, die wir unserer legal angetrauten Thaifrau hinterlassen sollten. Diese Unterlagen gehören mit zum Nachlass, wie eine Vollmacht über den Tod hinaus (zum Geld abheben) und das Testament. Ich habe versucht, diese Formulare auszufüllen und habe es aufgegeben, wie muss es da erst einer Thailänderin ergehen.
Freundliche Grüße
Horst Schumm


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