Die geliebte Mutter der Nation
Die Geschäftsleitung und alle Angestellten von Pattaya
Blatt, Pattaya Mail, Chiang Mai Mail und Pattaya Mail TV schließen sich den Glückwünschen
der thailändischen Nation an und wünschen der geliebten Königin das Allerbeste und ein langes Leben zu ihrem 76. Geburtstag am 12.
August 2008.
(Text und Photos mit
freundlicher Genehmigung des Büros des königlichen Haushalts)
Die Jugendjahre
Als Mom Rajawongse Sirikit Kittiyakara am 12. August 1932 als
Tochter eines Thaiprinzen und dessen Gattin geboren wurde, war ihr
Schicksalsweg vorgezeichnet, um ihrem zukünftigen Volk zu helfen und dessen
Leben zu verbessern.
Da Jahr 1932 ist auch geschichtlich ein wichtiges, da die konstitutionelle
Monarchie in Thailand Einzug hielt. Der Vater der künftigen Königin war zu
dieser Zeit ein bekannter und tüchtiger Generalmajor in der Armee. Er schied
aus der Armee aus und nahm den Posten als Erster Sekretär der thailändischen
Legation in Washington D.C. an. Da die Königin damals noch ein Kind war,
blieb sie in Bangkok bei ihren Verwandten und sah ihre Eltern erste wieder
nach deren Rückkehr.
Sie besuchte zunächst den Kindergarten an der Rajini Schule, wechselte aber
bald an die St. Francis Xavier Schule in Samsen, um einen kürzeren Schulweg
zu haben. Ihr Vater wurde später thailändischer Minister für Frankreich und
Dänemark und schließlich Botschafter am „Court of St. James“. Ihre Majestät
begleitete ihn und setzte in diesen Ländern ihre Schulausbildung fort, die
sie letztlich in der Schweiz beendete.
Im Jahre 1945 begann die junge Sirikit, deren Name Schönheit und Ehre
bedeutet, ihr Sprach- und Musikstudium in Paris, wo sie nicht lange darauf
den zukünftigen König Thailands, Bhumibol Adulyadej, der in Lausanne
studierte, traf.
Als Seine Majestät nach einem schweren Autounfall in einem Krankenhaus in
Lausanne lag, besuchte ihn Ihre Majestät regelmäßig. Nachdem er das
Krankenhaus wieder verlassen konnte, verschaffte er Ihrer Majestät einen
Studienplatz am „Riante Rive“ Internat in Lausanne.
Am 19. Juli 1949 verlobten sich Ihre Majestäten in aller Stille und kehrten
am 24. März 1950 nach langer Abwesenheit auf dem Schiffswege nach Bangkok
zurück. Am 28. April desselben Jahres fand im Padumawan Palace in
Anwesenheit der Königin Großmutter die königliche Vermählung statt. Als
demokratisches Königspaar trugen sich der König und die Königin in das
standesamtliche Buch ein. Prinz Chandaburi Suranath unterzeichnete
ebenfalls, um sein Einverständnis für die Ehe zu geben, da seine Tochter zu
diesem Zeitpunkt noch minderjährig war.
Als der Prinz am 5. Mai 1950 zum König Rama IX. gekrönt
wurde, ernannte er in seiner ersten offiziellen Handlung seine junge
Gemahlin zur Königin Somdej Phranang Chao. Seit diesem Zeitpunkt wird der
Geburtstag der Königin auch als Muttertag in Thailand begangen.
Ihre Majestäten haben vier Kinder: Prinzessin Ubol Ratana (*5. April 1951),
Seine Königliche Hoheit Prinz Maha Vajiralongkorn (*28. Juli 1952), Ihre
Königliche Hoheit Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn (*2. April 1955) und
Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Chulabhorn (*4. April 1957).
Die Wohltäterin
der Nation
Ihre Majestät ist seit dem 12. August 1956 Präsidentin des
Thailändischen Roten Kreuzes. Als Seine Majestät 1956 in das Mönchtum
eintrat, wurde Ihre Majestät zur Regentin über das Königreich. Sie leistete
vor der Nationalversammlung den Treueid und erledigte ihre Arbeit so gut,
dass ihr auf Empfehlung der Regierung der Titel „Somdech Phraborom
Rajininath“ verliehen wurde. Diese Ehre wird ausschließlich Königinnen zu
Teil, die in Vertretung des Königs als Oberhaupt des Staates vorübergehend
dessen Funktion während seiner Abwesenheit einnehmen und diese Pflichten
hervorragend erfüllen.
Auch sozial ist Ihre Majestät engagiert. Am 10. August 1961 wurde sie zur
Ehrenpräsidentin von Thailands Nationalrat und Sozialfürsorge unter der
Schirmherrschaft Seiner Majestät ernannt. Unter dieser Organisation, die
heute Mitglied der Internationalen Konferenz für Sozialarbeit ist,
vereinigen sich 905 private und öffentliche Sozialhilfe-Abteilungen aus dem
ganzen Land.
Als im Jahre 1979 etwa 40.000 kambodschanische Flüchtlinge in Thailands
Provinz Trat fliehen konnten, machte sich Königin Sirikit sofort auf den
Weg, um sich von den Umständen dieser Menschen ein Bild zu machen. Als
Präsidentin des Roten Kreuzes Thailand richtete sie das Khao Larn Center
ein, um den Flüchtlingen, vorwiegend Bauernfamilien mit Kleinkindern und
Waisenkinder, Essen, Unterkunft und medizinische Versorgung zu bieten. Das
Camp diente einige Jahre als Zufluchtsstätte für diese Menschen.
„Wir werden mit Rechtschaffenheit zum Wohl und für das
Glück des siamesischen Volkes regieren.“ Diese Worte gehören zum Eid,
welchen Könige vor ihrer Thronbesteigung leisten müssen. Dies tat auch König
Bhumibol an seinem Krönungstag. Allerdings blieb es für ihn keine
Formalität. Es ist vielmehr der Grund, weshalb die Monarchie in Thailand bis
heute Bestand hat.
Das königliche Paar besuchte oft entlegene ländliche Gebiete in Thailand und
war beunruhigt über den Mangel an Erziehung, medizinischer Versorgung und
die Mangelernährung der Landbevölkerung. Das Königspaar beschloss, eigene,
„hausgemachte“ Lösungen zu finden, um die Armut der Landbevölkerung zu
lindern und ihr ein ausreichendes Einkommen zu verschaffen.
Während der vielen Besuche bei verwundeten Soldaten und Polizisten
überreichte Ihre Majestät ihnen stets Geschenke und informierte sich über
ihren Gesundheitszustand. In ernsten Fällen, etwa bei Blindheit, widmete sie
den Patienten immer ihre volle Aufmerksamkeit und erfragte jedes kleinste
Detail aus deren Krankenakten. Manche Betroffene unterstützte sie sogar
persönlich. Dieses Auftreten wird vom Volk in höchster Weise geschätzt und
stärkt die Moral des Militärs und der Polizei, die sich devot in den Dienst
der Nation stellen.
Nachdem die Anzahl der verwundeten Militärs, Polizisten und freiwilligen
Bürgern anstieg, gründete Ihre Majestät am 2. April 1975 die „Sai Jai Thai“
Stiftung. Deren Ziel ist es, Personen, die im Krieg verwundet wurden oder
seither körperlich behindert sind, das Leben zu erleichtern. Auch
Hinterbliebene von Kriegsopfern wird geholfen. Für die herausragenden
Errungenschaften in diesem Gebiet wurde Ihrer Majestät von der Königlichen
Ärztekammer in London am 1. Mai 1988 die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
Später vertraute Königin Sirikit diese Aufgabe ihrer Tochter Prinzessin Maha
Chakri Sirindhorn an, die bis zum heutigen Tag Vorsitzende der Sai Jai Thai
Stiftung ist.
Das Wohl ihres Volkes hat bei Ihrer Majestät stets höchste Priorität. In den
vergangenen Jahren kümmerte sie sich verstärkt um die Bildungsmöglichkeiten
in abgelegenen Regionen. Deshalb gründete sie „Sala Ruam Jai“. Mehrere
Gemeindezentren bieten Bibliotheken, medizinische Versorgung, Bildung und
Unterhaltung. Dort gibt es Magazine, Zeitungen, Comics und Bücher, damit
allen Menschen etwas geboten wird - selbst Analphabeten.
So genannte „Siedlungsärzte“ geben medizinische Hilfestellung, bevor Kranke
in das nächstgelegene Krankenhaus gebracht werden. Weiter vergibt Ihre
Majestät Stipendien für bedürftige Schüler aus dem ganzen Land. Seit 1974,
als das Projekt gestartet wurde, durften sich über 14.000 Schüler über ein
Stipendium von Ihrer Königlichen Hoheit freuen.
Ihre Majestät zeigte auch ihre große Voraussicht mit der Gründung von
„Support“. Dazu holte sie ehemalige Handwerker des Hofes aus dem Ruhestand
zurück, damit diese Kunstfertigkeiten an die neue Generation weitergeben.
Ihre Majestät stellte aus eigenen Mitteln Webstühle und Materialien zur
Herstellung von Stoffen, Kleidungsstücken und anderen Konsumgütern zur
Verfügung.
Die Königin schätzt die Mannigfaltigkeit des Kunsthandwerks und der
Stilrichtungen in den unterschiedlichen Regionen Thailands. Besonderes
Augenmerk wurde bei den „Support“-Projekten auf die Teilnahme physisch
behinderter Personen gelegt, um deren Selbstvertrauen zu stärken, da die
Königin davon überzeugt ist, dass jeder Mensch sein eigenes Einkommen haben
muss, um nicht von der Wohltätigkeit anderer abhängig zu sein.
Ihre Majestät die Königin hat durch ihr herausragendes Engagement auch
zahlreiche andere Projekte zur Verbesserung der Lebensqualität des
thailändischen Volkes und der Natur ins Leben gerufen. Dazu zählen der
„Botanische Garten Königin Sirikit“ im Bezirk Mae Rim in der Provinz Chiang
Mai, der als Pflanzenschutzzentrum dient, in dem botanische Forschungen und
Studien durchgeführt werden. Dort werden seltene einheimische und vom
Aussterben bedrohte Pflanzenarten gesammelt und gepflanzt. Orchideen,
Kräuter und eine Vielzahl einheimischer Hölzer werden konserviert, um sie
für kommende Generationen aufzubewahren.
Auch die Projekte „Der Wald braucht Wasser“ und „Das kleine Haus im großen
Wald“ gehören dazu, denn während ihrer Besuche in entfernte Landstriche,
gemeinsam mit ihrem königlichen Gemahl oder Familienmitgliedern, erkannte
sie, dass nur der Erhalt und eine vernünftige Verwendung der natürlichen
Bodenschätze sowie der Umweltschutz ein Gleichgewicht zwischen dem
Wohlergehen der Menschen und der Natur herstellen. Sie forderte die Menschen
auf, die Wälder zu schützen, da sie die Quelle des Wassers und der
Nahrungsmittel darstellen, und die natürlichen Bodenschätze richtig und
wirksam einzusetzen, um dadurch einen nachhaltigen Nutzen für die Menschen
zu erzielen. Die Königin ermutigte die Landbevölkerung außerdem, sich selbst
zu versorgen und Nahrungsmittel und Getreide anzubauen, in einem
umfassenderen Maße Kräuter zu kultivieren und Tierzucht zu betreiben.
1997 und 1998 weihte die Königin ein Projekt zur Errichtung von drei
Mustergütern ein, zwei davon in der Provinz Chiang Mai in Baan Khun Tae, Moo
5, im Bezirk Chom Thong und in Baan Mae Tungting, Moo 5, im Bezirk Samoeng.
Das dritte befindet sich in der Provinz Chiang Rai in Baan Rom Fah Thong,
Moo 9, im Bezirk Viang Kaen.
Die Königin initiierte in Ubon Ratchatani, basierend auf der Grundlage einer
sich selbst tragenden Wirtschaft, eine Reihe alternativer Projekte für die
nahezu mittellosen Bauern.
1997 gründete Ihre Majestät einen „Elefanten-Wiedereinführungsplan“, welcher
vom World Wildlife Found unterstützt wurde und einige Elefanten in den
Dschungel ausgewildert wurden. Ihre Majestät rief auch die
Marine-Schildkrötenrettung ins Leben. Das Projekt ist in Rayong angesiedelt.
Ehrenvolle Auszeichnungen
Im Mai 1979 wurde Ihrer Majestät eine weitere große Ehre zuteil.
Ihr Portrait wurde auf der goldenen Ceres Medaille der FAO (Essen und
Agrikultur Organisation), geprägt. Wie Dr. Edouard Saouma, der Direktor der
DAO, sagte, wird diese Ehre nur solch großartigen Frauen zuteil, die durch
ihr Leben und Wirken dazu beigetragen haben, den Status der Frauen,
besonders in ländlichen Gebieten, zu heben. Diese goldene Medaille wurde der
Königin bei einer Feierstunde in der Chakri Thronhalle des Grand Palace am
11. Mai 1979 überreicht.
Die weltweit angesehene „Fletcher School of Law & Diplomacy“ an der Tufts
Universität zeichnete Ihre Majestät am 4. März 1980 mit dem Ehrendoktortitel
als Anerkennung ihrer Verdienste für das arme Landvolk und ihrer humanitären
Arbeit als Vorsitzende des Roten Kreuzes Thailand aus.
Ihre Majestät hat auch viel zum Naturschutz und zum Erhalt natürlicher
Ressourcen und der Tierwelt beigetragen. Hierfür erhielt sie am 19. November
1986 vom Vorstandsvorsitzenden der Naturschutzorganisation WWF eine
Auszeichnung als außerordentliche Verfechterin zum Erhalt der Wälder und der
Tierwelt.
Im Jahre 2004 wurde die Königin bei einem Welterhaltungskongress für ihre
fortgesetzten Anstrengungen im Schutz und Wiederbeleben der Wälder, der
Tierwelt und der Umwelt mit einer Goldmedaille ausgezeichnet, die sie zeigt,
wie sie Schildkröten dem Meer übergibt.
Im Jahr 2006 wurde auch in Pattaya der Queen Sirikit
Public Park auf dem Pratumnak Hügel eröffnet, ein von der Bevölkerung gut
angenommener Erholungs- und Fitnesspark mit herrlichen Ausblicken über die
Stadt Pattaya. Zur selben Zeit entließ die königliche Marine 150.000 Fische
und Schildkröten ins Meer, im Gedenken an die Arbeit Ihrer Majestät.
Ihre Majestät zeigt sich besorgt über die Probleme im Süden Thailands,
welche bis heute andauern. Aus Mitleid mit den Opfern kaufte die Königin 600
Rai Land und gab es den Witwen und deren Familien zum Bebauen von Häusern.
Die Sorge Ihrer Majestät über ihr Volk ist so tief greifend, dass sie ihre
persönliche Sicherheit oft ignoriert und nach Mitteln sucht, dem
Blutvergießen Einhalt zu gebieten.
Epilog
Seine Majestät König Bhumibol Adulyadej der Große wird für seine
selbstlose Pflichterfüllung in Verbindung mit großer Intelligenz geliebt. Er
gewann das Herz des Volkes und verlieh dem Thai-Thron diese tief greifende
Bedeutung, indem er ihn zur „Verkörperung der thailändischen Souveränität,
zum Symbol der nationalen Einheit und Unabhängigkeit, zur unveränderlichen
Konstante über der Unbeständigkeit der Politik und - so steht es geschrieben
- zur Quelle des ehrwürdigen Vertrauens der gesamten Nation“ gemacht hat.
Wie auch der König, erfüllt Ihre Majestät Königin Sirikit
ihre Aufgabe mit höchstmöglicher Effektivität. Die thailändische Monarchie
gewann durch ihre feminine Note mehr an Humanität und Schönheit. Dadurch
wird die Monarchie Thailands noch bedeutungsvoller und personifiziert auf
komplette Weise die Thai-Nationalität mit ihrer gesunden Mischung aus Mann,
Frau und Kindern.
Wer Ihre Majestät Königin Sirikit sieht, vor allem, wenn sie an der Seite
des Königs steht - sei es bei staatlichen Anlässen oder während Besuchen in
weit abgelegenen Regionen - erkennt, wie perfekt und natürlich sie sich
jeder Rolle anpasst. Und wenn man sich dann ihre Worte und Taten seit ihrer
Ernennung zur Königin in Erinnerung ruft, wird einem mit ganzer Seele
bewusst, dass sie wahrhaft eine geborene Königin ist.