Nachrichten aus Chiang Mai
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Überschwemmungen werden zur Krise

Olympiateilnehmerin verliert Hunde bei Feuer

Straßenkriminalität ist im Ansteigen

Angst vor asiatischer Vogelgrippe veranlasst Vorsorgeübungen in Mae Hong Son

Vertreter der Regierung und lokaler Behörden boykottieren Ausstellung ethnischer Minderheiten

 

Überschwemmungen werden zur Krise

Vier Provinzen schwer betroffen

CMM Reporter

Chiang Mai Mail. Nach Tagen sintflutartiger Regenfälle durch ein Tiefdruckgebiet im Norden und Nordosten in der letzten Woche erreichte der Mekong seinen höchsten Wasserstand seit 42 Jahren. Er überflutete Häuser und Farmland in über 100 Dörfern im Bezirk Chiang Sean in der Provinz Chiang Rai sowie Straßen zwischen Chiang Saen und Chiang Kong. Die Anwohner gerieten in Panik.
Bisher sind über 3.000 Rai Anbaufläche zerstört worden und 500 Häuser stehen über zwei Meter unter Wasser. Beamte in den überschwemmten Dörfern sind angewiesen worden, den Dorfbewohnern beim Packen ihrer Sachen zu helfen und diese in höhere Lagen zu bringen. Der Verkehr im Grenzgebiet zwischen Chiang Kong und Bor Kaew wurde schwer betroffen. Ein Hafen am Fluss bei Chiang Saen musste wegen Wasserhochstand geschlossen werden. Innenminister Kowit Wattana besuchte die Provinz und verteilte Hilfsgüter. Die Situation in den betroffenen Gebieten bleibt kritisch, da der Wasserspiegel nur leicht sank.

Besorgte Anwohner schauen vor ihren Häusern auf das zerborstene Ufer des Ping Flusses. Obwohl der Ping bisher nicht über seine Ufer trat, fürchtet man in diesem Gebiet stärkere Regenfälle als normal.

Schwere Überschwemmungen gab es auch in der Provinz Nong Khai, wo der Wasserstand des Mekong eine Höhe von 13 Metern erreichte. Schwere Schäden entstanden auf Farmland, an Häusern, Tempeln und Schulen in flussnahen Gebieten. Hilfszentren sind vom Nong Khai Katastrophenschutz und -hilfe, dem Roten Kreuz und anderen lokalen Organisationen eingerichtet worden.
In Nakhon Phanom standen hunderte Häuser und 400 Straßen und Landstraßen unter Wasser; 12 Bezirke wurden zum Katastrophengebiet erklärt. Über 185.000 Rai landwirtschaftlicher Fläche wurden zerstört. Örtliche Beamte beobachten das Niveau der Überflutungen und bereiten sich drauf vor, Anwohner in Sicherheit zu bringen, falls sich die Situation verschlimmern sollte.
Im Bezirk Kalasin traten drei Nebenflüsse des Mekongs über die Ufer und überfluteten tief liegende Gebiete mit Reisfeldern. In einem ersten Überblick wurde festgestellt, dass 128.180 Personen in Nakhon Phanom von den Fluten betroffen waren, sieben Deiche wurden beschädigt sowie über 1.200 kommerzielle Fischteiche. Der Schaden wird auf 193,8 Millionen Baht geschätzt.
In Loei entließen viele Nebenflüsse ihr Wasser in den bereits angestiegenen Mekong, so dass es in Loei und zwei benachbarten Bezirken zu Überschwemmungen mit einer Wasserhöhe von 50 bis 70 cm kam. Sechs Häuser im Bezirk Chang Kahn wurden zerstört und Straßen beschädigt.


Olympiateilnehmerin verliert Hunde bei Feuer

Spurensicherungsexperten untersuchen Brand im Wohnheim

Das zerstörte Zimmer, in dem die beiden Hunde
von Pensiri Laosirikul im Feuer umkamen.

Saksit Meesubkwang
Chiang Mai Mail. Thailands Olympiahoffnung im Gewichtheben, die Chiang Mai Bürgerin Pensiri Laosirikul, erhielt während des Wettbewerbs die Nachricht, ein Feuer sei in ihrem Zimmer im Wohnheim der Frauensportler der thailändischen Gewichtheber-Vereinigung ausgebrochen, und dabei wurden ihre zwei Hunde getötet.
Pensiri wohnte in Zimmer Nr. 3 des vierstöckigen Gebäudes im Phan Pattana Army Camp No 178, Mae Rim. Als sie nach China aufbrach, gab sie ihre Hunde einem Freund in Pflege, der sie in dem Zimmer einschloss, bevor der Brand ausbrach. Als die Feuerwehr eintraf, tobte bereits das Feuer. Man brauchte 30 Minuten, um es zu löschen.
Alles wurde zerstört, und ihre Hunde wurden in dem ausgebrannten Raum tot aufgefunden. Die Polizei vermutete ursprünglich einen Kurzschluss als Auslöser des Brandes. Jedoch wurden Spurensicherungsexperten hinzugezogen, um den Grund zu untersuchen. Der Reporter der Chiang Mai Mail konnte den Ort des Geschehens nicht photographieren, da ihm das Militär den Zutritt verweigerte.
Pensiri, eine der thailändischen Medaillenhoffnungen bei der Olympiade, kam nicht unter die ersten drei und wurde nur fünfte. Trotz ihrer Niederlage wurde sie von Ihrer königlichen Hoheit Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn gelobt.


Straßenkriminalität ist im Ansteigen

Drei Raubüberfälle führen zu zwei Verhaftungen

Chiang Mai Mail. Drei Raubüberfälle geschahen kürzlich in Chiang Mai, einer in der Fußgängerzone und einer auf dem Wararot Markt. Die Polizei konnte zwei Kriminelle verhaften, aber die Einwohner wurden gewarnt, auf ihr Eigentum aufzupassen.
An der Klang Wang Kreuzung in der Fußgängerzone besichtigten die malaysische Touristin Chiew Singlang, 34, und ihre Freunde die Stadt, als sie angegriffen und ihre Tasche mit Bargeld, 5 ATM-Karten und wichtigen Dokumenten entrissen wurde. Später am selben Abend berichtete der kanadische Besucher Joe Bird, 62, der Polizei, sein Handy sei aus seiner Tasche entwendet worden.
Er erklärte, die Straße sei sehr belebt gewesen, als er einen Stoß verspürte, aber sich zu diesem Zeitpunkt nichts dabei gedacht hatte. Die Polizei verhaftete Prachak Muanglah, 28, aus der Provinz Nan. Sie beschlagnahmte Beweismaterial, ein Buddha-Amulett, eine Uhr, ein Handy und 150 Baht.
Sai Singher, 34, aus Chiang Mai berichtete ebenso der Polizei, dass ein Dieb ihre Tasche entrissen habe und davon gelaufen sei, als sie vor dem Wararot Markt stand. Die Polizei verfolgte den Räuber bis zum Bezirk Chang Moi. In seiner Tasche wurde Beweismaterial gefunden. Daraufhin wurde er verhaftet und des Diebstahls angeklagt.


Angst vor asiatischer Vogelgrippe veranlasst Vorsorgeübungen in Mae Hong Son

Flüchtlingslager sollen beobachtet werden

Kajohn Boonpath
Chiang Mai Mail. Obwohl die Vögel der Provinz zurzeit frei von Viren sind, wachsen in Mae Hong Song Befürchtungen, dass die Krankheit aus Birma eingeschleppt wird. Das hat zu verstärkten vorsorglichen Kontrollen und Maßnahmen geführt.
Bedenklich stimmen vor allem die Flüchtlingslager an der Grenze, da immer mehr Menschen vor Verfolgung fliehen und in die Lager kommen. Oft bringen sie ihr Vieh mit sich. Auch nehmen Berichte der Weltgesundheitsorganisation über den Ausbruch von Vogelgrippe in Nachbarstaaten zu.
Vorsorgemaßnahmen werden in den Flüchtlingslagern Ban Nai Soi und Ban Mai Mae Surin durchgeführt, so auch monatliches Besprühen von Örtlichkeiten. Das in die Flüchtlingslager eingeführte Vieh wird strengen Kontrollen unterzogen, bis es als krankheitsfrei vom Amt für Viehhaltung und öffentliche Gesundheit erklärt werden kann. Wenn unerklärliche Todesfälle bei Vieh auftreten, werden Inspektoren die Ursache dafür feststellen.
Der Bezirkschef von Mae Hong Son, Phongdaech Thipdaech, leitete am 29. Juli ein Treffen örtlicher Regierungsvertreter und der Provinz, auf dem Vogelgrippevorsorgeübungen von Chamlong Ariyachak, Vertreter des Amtes für Viehhaltung in Mae Hong Son, präsentiert wurden. Es wurden auch Touristeninitiativen unternommen, um die Sicherheit der ausländischen Besucher zu garantieren und die Provinz als virusfrei zu bestätigen.


Vertreter der Regierung und lokaler Behörden boykottieren Ausstellung ethnischer Minderheiten

Eine Gruppe von Angehörigen eines Bergstammes hält am Welttag ethnischer Minderheiten eine Parade ab.

Saksit Meesubkwang
Chiang Mai Mail. Direktoren des Netzwerkes ethnischer Minderheiten kritisierten die thailändische Regierung, da sie von der Ausstellung ethnischer Minderheiten in der Chiang Mai Universität vom 7. bis 9. August keine Notiz genommen hat. Das Arbeitskomitee der Ausstellung, die zu diesem Zeitpunkt den Welttag ethnischer Minderheiten mit ethnischen Gruppen und deren Unterstützer feierte, hatte einen Brief beim Ministerium für soziale Entwicklung und menschliche Sicherheit eingereicht und seine Vertreter eingeladen, die Eröffnungszeremonie zu leiten.
Das Ministerium antwortete nicht und sandte keinen Vertreter wie gewünscht. Der Gouverneur der Provinz Chiang Mai, der von den Organisatoren brieflich eingeladen war, die Rechte von Minderheitsgruppen anzuerkennen, kam nicht, ebenso der Vizegouverneur.
Die Provinzverwaltung nannte als Grund, sie sei zu der Zeit sehr „beschäftigt“. Ein unterer Beamter, der sich um Angelegenheiten von Minderheitsgruppen kümmert, wurde stattdessen geschickt. Zu der Veranstaltung kamen 25 ethnische Minderheitsgruppen, Akademiker verschiedener Universitäten, über 50 private Entwicklungsorganisationen sowie zahlreiche Vertreter des öffentlichen und privaten Sektors.
Waiying Thongbue, Berater des Nationalen Wirtschafts- und Sozialrates, erklärte, Regierungsvertreter wie Provinzgouverneure sollten ethnischen Minderheiten mehr Aufmerksamkeit schenken, die weltweit unter der 150 Mitglieder umfassenden UN-Charta anerkannt sind, an der Thailand beteiligt ist.
Er zeigte auf, dass die thailändische Tourismusbehörde mit vielen Photos ethnischer Minderheiten für den Tourismus in der ganzen Welt wirbt. 80 Prozent der Einnahmen aus dem Tourismus kommen aus Besuchen von Standorten ethnischer Minderheiten. Waiying sagte, er könne den Mangel an Aufmerksamkeit durch örtliche Regierungen und der nationalen Regierung nicht verstehen, sowohl bezüglich dieser Veranstaltung als auch im Allgemeinen.