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In acht Tagen mit der Harley nach Laos und zurück

 

In acht Tagen mit der Harley nach Laos und zurück

Abfahrt aus Pattaya.

Noch in Ubon Ratchathani.

Marco Seiler

Nach einer sehr eindrucksvollen Tour durch den Nordosten Thailands und den Süden von Laos sind wir nun wieder zuhause in Pattaya.
Aber fangen wir von vorne an. Wir haben Pattaya am 1. August um 10 Uhr früh verlassen und brausten mit unseren Maschinen Richtung Aranyaprathet, das an der kambodschanischen Grenze liegt. Die Straße, wir benutzten GPRS, das uns gut half, führte uns durch einige Nationalparks und wenig befahrene Straßen. Nur manchmal mussten wir uns auf unsere eigene Intuition verlassen, da einige Straßen nicht neu verzeichnet waren. Zum Beispiel hatte uns unser GPRS einmal auf einen Weg geleitet, der mitten in einem See verschwand. Zum Glück verschwanden wir nicht auch darin. Ansonsten hatten wir keine Probleme.
Das Wetter war nicht unbedingt das beste. So haben wir einen Großteil der Strecke von 570 km in Regenkleidung zurückgelegt. Aber endlich, als wir um 18 Uhr in Surin ankamen, erwartete uns unser Freund Ruedi mit einem Abendessen, einem wunderbaren Schweinebraten, Rotkraut und Kartoffelpüree, das wir nach einer ausgiebigen Dusche sehr genossen.
Am nächsten Tag fuhren wir zum Spaß in Surin herum und sahen uns diese typische Isan-Stadt und ihre Umgebung einmal genau an. Nong, unser Freund, brachte uns auch zum Elefanten-Zentrum in dem wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt werden.
Mehr als 300 Elefanten leben dort in einem sehr hübschen, sauberen Dorf. Der älteste Elefant ist bereits 107 Jahre alt.
Von Surin ging es dann wieder am nächsten Tag weiter nach Ubon Ratchathani. Dort verbrachten wir den Sonntag, sahen uns ein wenig um, aber da wir es schon kannten, pflegten wir die Muße.
Montag, den 4. August fuhren wir nach Pakse in Laos, das nur 140 Kilometer entfernt liegt. Sehr eindrucksvoll die Grenze, es ist als ob man nach Thailand eine andere Welt betreten würde. Viele Bettler und Kinder, die was von einem wollen, aber eigentlich sind alle immer freundlich. Natürlich sahen wir uns Pakse genau an und fuhren fast den ganzen Tag dort herum, um all die Eindrücke aufnehmen zu können.
Das Land Laos ist wunderschön und es ist wahnsinnig, wie einfach die Leute dort heute noch leben - wie vor 200 Jahren in der Schweiz. Sie erledigen ihre Wäsche im Fluss, waschen sich selbst im Fluss, leben mit Ziege, Schweinen und Kühen im Haus und sind trotzdem dabei immer freundlich und zufrieden. Natürlich haben sie meist keine Versicherungen und kennen sie auch gar nicht. Sie sind eben jedem Wetter ausgesetzt und hoffen, dass sie gesund bleiben.
Die Straßen sind in überraschend gutem Zustand. Kein Wunder, denn Verkehr gibt es praktisch keinen. Die Haustiere, Kuh, Hund und Schwein stehen oder liegen neben den Straßen, sehr an Indien erinnernd. Dabei haben sie aber besondere „Verkehrsregeln“. Wenn man nämlich ein Tier untertags anfährt, dann ist der Tierhalter daran schuld und das Fleisch kommt dem gesamten Dorf zugute. Überfährt man allerdings nachts ein Tier, dann hat man immer die Schuld und der Kraftfahrzeuglenker muss bezahlen.
Das Essen in Laos ist auch hervorragend. Es gibt viel frischen Süßwasserfisch, naturbelassenen Reis, rohes Gemüse, gegrilltes Huhn, Schwein - und auch mal Rindfleisch. Getrunken wird Wasser, das mit Blumen parfümiert wurde. Wir haben fast täglich diese lokalen Spezialitäten probiert, nur manchmal haben wir uns eine Pizza oder einen Teller Nudeln gegönnt.
Hotels und Gästehäuser bekommt man in Laos schon ab 18 Schweizer Franken und das geht rauf bis 42 Schweizer Franken.
Auf unserer Heimreise fuhren wir wieder durch Ubon Ratchathani, Korat, bis wir endlich in Pattaya ankamen. In acht Tagen haben wir 2.370 Kilometer zurückgelegt und eine maximale Höhe von 1.500 Meter über dem Meeresspiegel erklommen. Das ist natürlich kein Vergleich zu der Schweiz, aber uns wurde bei 26 Grad doch schon ein wenig kühl.
Es war die mit Abstand eindruckvollste Tour in Asien für mich und meine Freunde, Chris von East Coast Choppers, der Italiener Masi und der Australier Mark. Die Fotos sprechen für sich. Immer, wenn wir sie ansehen, fällt uns ein, wie gut es uns im Westen geht.
Trotzdem freuen wir uns schon auf den nächsten Trip, wahrscheinlich im Frühling 2009, bei dem es nach Vietnam geht.

Der Grenzübertritt nach Laos.

Überall sieht man nur freundliche Gesichter,
 trotz all der Müh und Plag im täglichen Leben.