Eine lobenswerte
Zusammenarbeit bahnt sich an
Franz Schmid
Eine bereits in Bangkok mit Erfolg durchgeführte Zusammenarbeit der Polizei mit
dem Privatsektor soll nun auch in Pattaya Gestalt annehmen. Alle
7-Eleven-Filialen in Pattaya und Koh Chang werden zu Kontaktstellen mit der
Polizei, von denen aus man die Notrufnummern der Polizei anwählen kann. Da die
7-Eleven-Filialen rund um die Uhr geöffnet sind, ist die Polizei immer
erreichbar. Die Versuchsperiode ist auf drei Monate festgelegt worden und wurde
vom zuständigen Ministerium gebilligt.
Während des letzten Songkran-Festivals wurde ein Versuch dieser Art in der
Kaosan Road in Bangkok durchgeführt, einer Gegend, die von Touristen stark
frequentiert wird. Die Polizei war mit dem Ergebnis äußerst zufrieden, da sie
dadurch über eine Reihe von Delikten informiert wurde und zügig handeln konnte.
Es ist für die Touristenindustrie Pattayas sehr erfreulich, dass mit dieser
Zusammenarbeit neue Wege beschritten werden, um die Stadt sicherer zu machen.
Kriminelle Übergriffe auf das Eigentum von Touristen waren und sind dem Ansehen
Pattayas sehr abträglich. Viele Touristen wissen nicht, wie sie sich verhalten
sollen, wenn ihnen Böses widerfährt. Sie sind in einer fremden Stadt und kennen
die Gegebenheiten nicht. Oftmals werden kleinere Zwischenfälle gar nicht
gemeldet, da es mühsam ist, sich bis zum nächsten Polizeirevier durchzufragen
oder man nicht gewillt ist, kostbare Zeit seines Urlaubs zu opfern.
Die Praxis wird zeigen, ob sich dieses Projekt auch in Pattaya bewährt. Eines
der größten Hindernisse wird die Sprachbarriere sein. Rudimentäre Kenntnisse der
englischen Sprache mögen bei vielen Angestellten der Supermarkt-Kette vorhanden
sein, so auch bei diensthabenden Polizisten. Doch Pattaya ist ein Reiseziel für
Leute aus aller Herren Länder und so sind Schwierigkeiten schon vorprogrammiert.
Diese zu meistern, wird nicht leicht sein.
Die Idee eines praktisch überall und zu jeder Zeit verfügbaren Notrufs ist
bestechend. Nichtsdestotrotz darf man nun nicht die Hände in den Schoß legen und
darauf vertrauen, dadurch einen Rückgang der Kriminalität zu erreichen. Seit
geraumer Zeit fahren zur Unterstützung der Polizei auch Soldaten in Pattaya
Streife und die Anzahl der freiwilligen Hilfspolizisten ist angewachsen. Die
erhöhte Präsenz der Ordnungshüter kann aber nicht über die in Pattaya immer noch
vorhandene Kriminalität hinwegtäuschen. Touristen werden weiterhin Opfer von
Motorradräubern und diebischen Katoeys, und selbst 7-Eleven-Läden bleiben von
Raubüberfällen nicht verschont.
Doch Schwarzmalerei ist bei dieser Thematik nicht angebracht. Die Zusammenarbeit
der Polizei mit den 7-Eleven-Filialen sollte ein Denkanstoß auch für andere
private Unternehmen sein, wie man die Stadt sicherer machen kann. Viele
Touristen werden von diesem Projekt profitieren und ihre hoffentlich positiven
Erfahrungen zuhause weitererzählen. Mundpropaganda ist immer noch die beste
Werbung, und hier hat man ein wirklich bemerkenswertes Beispiel gesetzt!
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