Joey Kelly – Teil der berühmten Kelly Familie

Michael Albers
Teil 1
Dass im Thai Garden Resort immer wieder mal VIPs anzutreffen sind, wissen wir nicht erst seit den regelmäßigen Besuchen von Fußball-Schwergewicht Reiner Calmund. Anfang September war mit Joseph Maria Kelly, besser bekannt als Bandmitglied „Joey“ von der Kelly Family, ein weiterer Promi für einige Tage zu Gast. Trotz vollgepackten Terminplans fand er die Zeit, eine Exklusiv-Präsentation mit dem Titel „No Limits“ über die Geschichte der Band und sein Hobby als Extremsportler zu halten.

Joey Kelly (links) bei seinem letzten Besuch im Thai Garden Resort. Rechts neben ihm Gerrit Niehaus, Eigentümer des Hotels.

Die Erfolgsgeschichte der Kelly Family begann in den 70er Jahren. Die Familie war aus den USA nach Spanien übergesiedelt, wo sie ihre Leidenschaft für folkloristische Musik entdeckte. Durch Einlagen bei Privatfeiern und öffentlichen Festen wurde das Fernsehen auf sie aufmerksam und verschaffte ihnen einen ersten TV-Auftritt, damals noch als die „Kelly Kids“.
Mit einem VW-Bus begaben sie sich 1976 auf eine Reise nach Italien, die sich im Nachhinein als einschneidendes Erlebnis herausstellen sollte. Während eines Bummels durch Rom räumten Diebe ihren Bus aus und ließen nur die Musikinstrumente und Reisepässe zurück. Mit leerem Magen wurde aus der Not spontan eine Tugend gemacht. Vollkommen blank stellten die Kellys einen Korb auf und mimten Straßenmusiker. Als sich bis zum Ende der Vorstellung mehr als genügend Geld für eine Mahlzeit angesammelt hatte, wusste Vater Dan Kelly: „Kinder, unser Leben hat sich geändert!“
Die Kellys tourten weiter durch europäische Fußgängerzonen. Inzwischen war der Familienzuwachs schon so groß geworden, dass es gar nicht mehr auffiel, wenn mal jemand krank (oder faul) im Bus zurückblieb.
In Deutschland vermittelte ihnen ein gewiefter Manager ihren ersten Vertrag. Während dieser Zeit fuhren sie einen Doppeldecker-Bus mit der Aufschrift „Kelly Family“ – dieser Name war von da an ihr Markenzeichen.
Anfang der 80er Jahre gab es in Deutschland nur zwei große TV-Anstalten. Durch Auftritte stieg der Bekanntheitsgrad der Kellys allmählich, doch einen neuen Vertrag unterzeichneten sie trotzdem nicht. Da sie aus rechtlichen Gründen noch mehrere Jahre keine Alben selbst verkaufen durften, verdienten sie sich ihren Unterhalt mit Konzerten. Die Einnahmen schwankten damals schon zwischen 2.000 und 30.000 DM pro Auftritt. Ende der 80er Jahre lebte die Familie auf einem Schiff, auf welchem sie zeitweise über eine Million Mark in Münzen bunkerten.
Nachdem die Kelly Family die Vermarktung selbst machte, gründete sie eine eigene Plattenfirma. Mit der Veröffentlichung des Albums „Wow“ (1993) gehörten die Auftritte auf Stadtfesten endgültig der Vergangenheit an. Als sie im Jahr darauf „Over the Hump“ aufnahmen, bedeutete dies den internationalen Durchbruch und eine Fan-Massenhysterie.
Kaum eine Band hat europaweit derart viele Fußballstadien gefüllt – oft bis vor 250.000 Zuschauern. Doch auch in Nord- und Südamerika, Afrika und Asien feierten sie beachtenswerte Erfolge. In Deutschland gewannen sie fast alle Preise der Musikbranche. Mit mehr als 3,5 Millionen verkauften Kopien halten sie die Spitzenposition in der Kategorie „meistverkauftes Album Deutschlands“. Insgesamt verkauften sie über 20 Millionen Tonträger und heimsten 48 Platin- und Goldauszeichnungen ein.
Noch heute geben die Kellys an die 100 Konzerte pro Jahr, wenn auch nicht mehr in voller Bandbesetzung. Lesen Sie nächste Woche was Joey Kelly sportlich alles so treibt.