Das Siegestor in Vientiane.
Eva Hamann
für Sie unterwegs...
Teil 2
Nach dem Frühstück in unserem Hotel in Nong Khai ging es wieder
mit dem Tuk Tuk zum Busbahnhof. Dort standen die „Aufgabler“, die uns ein
Visum in zehn Minuten inkl. Transport im Bus über die Grenze – macht
insgesamt 30 Dollar - versprachen. Wieder Tuk Tuk zu einem
Grenzvorortsposten. Hier werden Photos gemacht, Anträge gestellt, Geld
kassiert. Dafür bekommt man auch einen Kaffee. Wir waren mehr als zufrieden
und mittlerweile sahen wir sogar mehrere Touristen. Die Fahrt über die
Grenze und die berühmte „Friendshipbridge“ über den Mekong scheint
abenteuerlich, ist aber harmlos! Der laotische Teil der Visum-Fahrt war uns
neu. Lange Wartezeiten. Mehr Formulare ausfüllen. Nach 30 bis 45 Minuten
wird man aufgerufen.
Nach weiteren Verhandlungen mit Taxifahrern geht’s mit einem Tag Verspätung
weiter nach Vientiane. Ein großer Unterschied zu Thailand. Alles in Laos ist
wie hier vor vielen Jahren. Aber die Menschen sind unglaublich freundlich,
die Hotels hübsch und geschmackvoll, viele direkt am Mekong gelegen. Die
Stadt ähnelt eher einer, im positiven Sinne, „verschlafenen Kleinstadt“.
Wenig Verkehr, einiges erinnert noch an die Kolonialzeit. Militär hier und
da. Gegen die Überschwemmungen liegen überall am Fluss und auch in der
Innenstadt Sandsäcke. Daran muss man sich gewöhnen.
Zur Stadtrundbesichtigung bewährt sich ein Fahrrad, das man überall mieten
kann. So ist alles bestens erreichbar, denn einiges ist zum Gehen doch zu
weit - und mit dem Taxi oder Tuk Tuk einfach zu nahe. Wir besuchten Wat Si
Muang, That Dam (die schwarze Stupa), Wat Sok Pa Luang, Wat Si Saket und den
Patuxai, Vientianes „Arc de Triumphe“. Zum Essen gibt’s überall nette
Lokale, die besonders an der Uferpromenade in besonderer Atmosphäre gutes
Essen aus dem Mekong bieten.
Einer
der vielen geheimnisvollen Tempel in Laos.
Danach dauerte die einfache Ausreise im Shuttlebus plus Einreiseaktion nach
Thailand lockere 1,5 Stunden. Und dann war es passiert! Der gebuchte VIP-Bus
in Nong Khai kam nicht, dafür der Standard-Thai-Bus. Eine Horrorfahrt. Er
hielt überall an. Selbst zwei Mopeds wurden mitgenommen, eines passte nicht
mehr in den Gepäckteil des Busses und wurde kurzerhand zerlegt. Großer
Menschenauflauf, alle bestaunten die Arbeit, wir auch!
Die Crew wurde nicht müde, uns lautstark Videos vorzuführen, ob wir wollten
oder nicht. Nachdem dann von der Seifenoper bis zum Actionfilm alles durch
war, ging’s mit Musik weiter. Typisch Farangs – wir haben eben Probleme mit
der Lautstärke. Gegen Mitternacht wurde es leise – der Fernseher war defekt
– bis zum Crew-Wechsel. Der frische „Schaffner“ unterhielt seine Kollegen
derart lautstark, dass wir uns die Musik zurück wünschten, denn mittlerweile
war es drei Uhr früh.
In Höhe Bangkok wurde das Moped aus dem Laderaum wieder zusammengeschraubt
und wir näherten uns langsam der Heimat: Chonburi, Laem Chabang, Pattaya.
Nachtschwärmer und Frühaufsteher stiegen ein und aus, wir blieben stoisch in
unseren Sitzen.
Dann, dank Hilfe unserer englisch sprechenden Thai-Sitznachbarn, ließ man
uns genau bei unserem Apartmenthaus in Ban Amphur heraus - ohne Aufpreis,
mit Gepäckservice. Wir waren wieder versöhnt mit der Welt.