Exportschlager: Lustige
Puppen aus Thailand
Wenn thailändische Kinder an Puppen denken, dann meist an ausländische
Marken wie Hello Kitty aus Japan oder Mickey Mouse aus den USA. Kreativ
gestaltete Puppen aus Thailand sind dagegen eher bei den Ausländern beliebt.
Trotz des sich abzeichnenden Wirtschaftsabschwungs finden lustig oder
unüblich gestaltete handgearbeitete Puppen aus Thailand auf den europäischen
und asiatischen Märkten einen befriedigenden Absatz. So haben
E-Big-Mouth-Puppen zwar kein schönes Gesicht, aber viele Käufer finden ihre
lustige Mine mit dem breiten Lächeln niedlich.
Akanittha Nuibut hat ursprünglich Hemden gestaltet, bevor sie herausfand,
dass die Puppen, die sie entwarf, bei den Käufern beliebt waren. Sie
eröffnete ihren eigenen Betrieb und stellt nun E-Big-Mouth-Puppen her.
„Ich möchte, dass meine Puppen die Leute zum Lachen bringen. Daher gebe ich
ihnen einen großen lachenden Mund“, erläutert Akanittha.
Obwohl die E-Big-Mouth-Puppen geschützt sind, werden sie von einigen
Herstellern kopiert. Doch das stört Akanittha Nuibut nicht, denn die
Qualität ihrer Puppen sei viel besser als die der Imitate.
Sie hat ihren eigenen Laden im Chatuchak Wochenend-Markt, und sie exportiert
ihre Puppen in einige asiatische und europäische Länder wie zum Beispiel
nach Spanien und Italien.
Allein der Export nach England habe ein Volumen von 200.000 Baht pro Monat.
Akanittha Nuibut plant daher neue Produkte wie Beutel für Mobiltelefone und
Kleidung.
Je nach Größe kosten die Puppen 20 bis 350 Baht. In der Fabrik arbeiten
Hausfrauen aus der näheren Umgebung, für die das Geschäft mit den
E-Big-Mouth-Puppen Arbeitsplätze schafft.
Dieses handgearbeitete Produkt ist nur ein kleines Gewerbe, aber es ist ein
Beweis dafür, dass ein kreativer und fleißiger Unternehmer trotz des
allgemeinen wirtschaftlichen Abschwungs ein gut florierendes Geschäft
entwickeln kann. (TNA)
Amerikas Finanzkrise
beeinflusst indirekt
Thailands Tourismus-Industrie
Die Finanzkrise in den Vereinigten Staaten wird indirekt
auch die thailändische Tourismus-Industrie treffen, denn sie hat zu einer
Verschlechterung der Wirtschaftslage solcher Länder geführt, aus denen die
meisten Touristen nach Thailand strömen. Dies schreibt Kesarin
Tansuwannarat, ein Wirtschaftswissenschaftler der Bank of Thailand. Seit die
vorhergehende Wirtschaftskrise im Jahr 2000 endete, sind jährlich etwa 10,5
Millionen Toristen nach Thailand gekommen.
Die steigende Anzahl ausländischer Touristen hat Einkünfte von etwa 500 bis
600 Milliarden Baht ins Land gebracht; dies entspricht etwa zehn Prozent des
thailändischen Exports.
In der Vergangenheit ist der Wert des Baht derart stark angestiegen, dass
sich in den Augen der Touristen auch die Reisekosten in Thailand erhöht
haben. Dies hat jedoch auf die Anzahl der Touristen ebenso wenig Wirkung
gehabt wie die Unruhen im Süden des Landes und die höheren Treibstoffpreise.
Im letzten Jahr hat die Anzahl der ausländischen Touristen 14,5 Millionen
erreicht, in den ersten neun Monaten dieses Jahres waren es 11,3 Millionen.
Die kontinuierlich ansteigende Zahl der Touristen spricht für die Stärke des
Tourismus-Sektors des Landes und lässt erwarten, dass die thailändische
Tourismus-Industrie sich trotz vieler negativer Einflussfaktoren behauptet.
Dennoch, die amerikanische Finanzkrise hat die Wirtschaft gerade der Länder,
aus denen die meisten Touristen nach Thailand kommen, beeinträchtigt oder
sogar in die Rezession getrieben. Dies betrifft Großbritannien, Japan und
die Europäische Union.
Da die Menschen in diesen Ländern nun weniger Geld verdienen und
Vermögenswerte verloren haben, besteht die Gefahr, dass Thailands
Tourismus-Industrie an Dynamik verlieren wird.
Die meisten Touristen aus Japan, Großbritannien und den anderen europäischen
Ländern sind qualitätsorientiert. Sie geben bis zu 4000 Baht pro Tag aus,
weil sie in Luxushotels wohnen, in teuren Restaurants essen, in guten
Geschäften einkaufen und lange Reisen unternehmen.
Sollte die Anzahl dieser Touristen zurückgehen, wird dies ganz sicher die
Einkünfte vermindern, die Thailand aus dem Tourismus erzielt. (TNA)
Thailands Exporte können um drei Milliarden US-Dollar schrumpfen
Die Einnahmen aus Exporten Thailands können um mehr als
100 Milliarden Baht (2,85 Milliarden US-Dollar) schrumpfen, wenn die
Wirtschaft bei den ausländischen Handelspartnern, wie zum Beispiel in den
USA, in Europa und in Japan um ein Prozent zurückgeht. Dies gab Dr. Aat
Pisanwanich, Direktor der Universität der Thailändischen Handelskammer, die
dem Zentrum für Wirtschaftsstudien und internationalen Handel angeschlossen
ist, bekannt. Der führende Wirtschaftswissenschaftler erläuterte: ein
Rückgang der US-amerikanischen Wirtschaft um ein Prozent lässt Thailands
Exporte dorthin um 2,54 Prozent oder 112 Milliarden Baht (3,1 Milliarden
Dollar) zurückgehen.
Sollte die japanische Wirtschaft um ein Prozent fallen, so nehmen Thailands
Exporte dorthin um 1,76 Prozent ab. Ein Nachlassen der europäischen
Wirtschaft um ein Prozent bedeutet einen Rückgang der thailändischen
Ausfuhren dorthin um 1,48 Prozent.
Der Wert der Exporte Thailands in die drei großen Wirtschaftsgebiete würde
um 62,8 Milliarden, 34,5 Milliarden und 15,3 Milliarden Baht abnehmen,
insgesamt um 112,6 Milliarden Baht oder 3,2 Milliarden US-Dollar.
Die Exporte der Fischerei, der Landwirtschaft, der Bergwerke und der
Forstwirtschaft sind von der globalen Wirtschaftskrise am meisten betroffen.
Dr. Aat Pisanwanich versicherte allerdings, dass die Exporte Thailands nicht
so stark zurückgehen werden, wie manche Experten befürchten. Das Land wird
neue Märkte finden, die einen Teil der Einbußen wettmachen. Das
Exportvolumen werde im nächsten Jahr allerdings um weniger als vier Prozent
steigen.
Auch ein führender Fonds-Manager sieht voraus, dass Thailands Wirtschaft im
nächsten Jahr um weniger als vier Prozent zulegen wird, weil die Exporte,
die für Thailands Wirtschaft eine treibende Kraft darstellen, ihr Wachstum
verringern werden.
Pichit Akarathip, Präsident der MFC Asset Management Co, sieht für Thailands
Exporte eine Wachstumssteigerung von weniger als zehn Prozent voraus, weil
die drei wichtigsten Handelspartner, die Vereinigten Staaten, die
Europäische Union und Japan, wegen der geringeren Wirtschaftsentwicklung
dort weniger importieren werden.
Präsident Pichit Akarathip hofft jedoch, dass die Regierung neue Märkte
finden werde, und dass die Nahrungsmittelindustrie sich eines befriedigenden
Wachstums erfreuen werde. Die Thailändische Zentralbank solle die
Entwicklung des Baht genau überwachen, damit er sich in dieselbe Richtung
bewegt wie die anderen Währungen der Region.
Angesichts des weltweiten Abwärtstrends der Zinsen wird das für die
Geldpolitik zuständige Komitee auf seiner nächsten Sitzung am 3. Dezember
über die Zinspolitik des Landes beraten.
Viele Länder haben ihre Leitzinsen gesenkt, um die Kosten der Wirtschaft zu
senken und damit Anreize zu geben.
Präsident Pichit Akarathip sieht voraus, dass die Wirtschaft Thailands in
der zweiten Hälfte des Jahres 2009 infolge der dann zu erwartenden
weltweiten Wirtschaftserholung wieder zulegen wird.
Die amerikanische Wirtschaft werde nicht mehr als drei Jahre benötigen, um
sich zu erholen, weil das Land zur Beilegung der Finanzkrise mit anderen
Wirtschaftsmächten zusammengearbeitet habe. (TNA)
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