Liebe Leser,
Haben Sie Kummer und wissen nicht weiter? Wissen Sie auf bestimmte Probleme keine Antwort? Wenden Sie sich vertrauensvoll an mich. Ich helfe Ihnen. Ihre Tante Frieda

Liebe Tante Frieda,


Wahrscheinlich hast Du genug über Hunde gehört in all den vielen Leserbriefen, die während der letzten Wochen bei Pattaya Blatt eintrudelten. Aber auch ich muss nun noch einmal das Thema Hund aufs Tapet bringen.
Ich füttere oft Hunde ohne Zuhause, Straßenköter, wie sie so oft beschimpft werden. Bei mir in der Soi gibt es auch eine Menge davon. Natürlich bellen sie, wenn man vorbeigeht, aber es hat sich anscheinend noch niemand die Mühe gemacht, diese Hunde genauer anzusehen. Sonst müsste vielen aufgefallen sein, dass die Hunde im Grunde Angst vor uns haben. Das merkt man trotz wütendem Gebelle am freundlichen Schwanzwedeln und oft auch am Schwanzeinziehen. Nun, wie auch immer, jedenfalls füttere ich da immer einige Hunde, die haben kaum mehr Fell am Körper. Sie leiden unter furchtbarem Juckreiz, sind regelrecht ausgehungert, die Rippen stehen hervor und die Augen haben jeden Glanz verloren und sprechen von Leid und totaler Aufgabe. Erst gestern war ich wieder dort. Als ich die Hunde nicht fand, fragte ich Anwohner einer Slumhütte, die gut im Gebüsch verborgen steht, wo die Hunde denn wären. Da kamen sie aber auch schon gerannt (was die ängstlichen Männer, die sich über diese „Köter“ aufregen, sicher furchtbar erschreckt hätte) und wollten ihr Futter, von mir gereicht, verschlingen. Ich ging wieder, nachdem ich ihnen alles auf eine Plastiktüte geschüttet hatte, nur um von einem entsetzlichen Jaulen aufgehalten zu werden. Da stand doch diese Frau aus der Slumhütte mit einem dicken Stock da und prügelte auf den einen Hund ein, obwohl er bereits zusammengebrochen war. Ich ging zu ihr hin und fragte, warum sie diese arme Kreatur, die doch schon Schmerzen hat, verprügelt. Typischerweise kam natürlich keine Reaktion, sie drehte sich nur um und ging. Man sieht, auch die Einheimischen haben häufig kein Mitleid mit Hunden oder Katzen.
Liebe Tante Frieda, ich weiß, dass ich mit diesem Brief die Meinung der Menschen, denen Hunde lästig sind und die sie regelrecht hassen, nicht ändern kann, aber vielleicht kann ich einige andere aufrufen, in ihrem Bemühen nicht nachzulassen und streunende Hunde, die doch gar nichts dafür können, dass sie streunen müssen, zu füttern.
Beate Lindner
Liebe Beate,
Vielen Dank für Deinen Brief, der sich so sehr von anderen Brief über Hunde unterscheidet, denn Du gehst nicht auf die Menschen los, die anderer Meinung sind, und beschimpfst sie, sondern stellst nur die Tatsachen zur Diskussion. Mach weiter so und ich hoffe, es wird immer mehr Menschen geben, die sich um solch arme Hunde oder Katzen kümmern.
Hier möchte ich noch etwas anderes klären, denn neulich sagte jemand zu mir: „Ja, aber was ist denn mit den anderen Tieren, den Vögeln zum Beispiel.“ Nun, die hatten schon immer ihre Freiheit und wurden meist nicht domestiziert und wissen daher auch, wie man in der Wildbahn überlebt.