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Thailand ist das Lachen vergangen
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Zur Ausgabe 45: Vernünftiger Lösungsvorschlag
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Zu „Deutschland (Ost) ist erwachsen“
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Gibt’s noch Dinosaurier?
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Zu „Gestatten, mein Name ist“
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Nochmals zu „Gestatten“
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Thailand ist das Lachen vergangen
Sehr geehrte Redaktion,
Die politische Auseinandersetzung zwischen den Demonstranten und der
Regierung hat nicht nur allergrößte politische Instabilität verursacht,
sondern vor allem auch das internationale Image des Landes mehr als
beschädigt. Die politische Krise, die nach der Besetzung der Flughäfen wegen
der vielen betroffenen Ausländer nicht mehr auf das Inland beschränkt war,
beschäftigt nun die ganze Welt. Ganz zu schweigen von der schlechten Presse,
die das Königreich nun weltweit noch mehr bekommt als schon in den letzten
Tagen.
Thailand sieht einer sehr unsicheren politischen Zukunft entgegen. Allein
die Verluste für die Tourismus- und Immobilienindustrie sind enorm, von den
anderen ganz zu schweigen, das hat sich bereits weltweit niedergeschlagen,
allein die Reisebüros, nicht nur die von Deutschland, die ausschließlich
Urlaubs- und Reiseziele in Thailand angeboten haben, werden dies in vollem
Umfang zu spüren bekommen, Thailand kann in der Welt kaum noch als
ultimatives Reiseziel Werbung machen, ohne sich der Lächerlichkeit
preiszugeben.
Es wird wieder mehr Arbeitslose geben, weil wir dort nicht schon genug davon
haben. Über 350.000 unschuldige Touristen saßen fest, unzählige Ausländer
sind mehr als verärgert und bitterlich enttäuscht, auf welche Art und Weise
sie von den PAD-Demonstranten in Geiselhaft genommen wurden. Von diesen
werden die wenigsten wieder nach Thailand reisen, sie können ihr Geld auch
woanders ausgeben.
Ein Staat ist dann erfolgreich, wenn gesagt werden kann, dass er das
Gewaltmonopol innerhalb seiner Grenzen voll kontrolliert. Wenn dies nicht
mehr der Fall ist, sei es durch Demonstranten oder Terroristen, dann handelt
es sich um ein sehr fragwürdiges Land, das man meiden muss. Thailand muss
sich fragen lassen, wie es möglich war, dass gleich zwei Flughäfen in
Bangkok und sogar der Tower vom Flughafen besetzt werden konnten. Das sind
lebenswichtige Einrichtungen für ein Land, die entsprechend hätten geschützt
werden müssen. Sicherheit zuerst!
Wo waren die Beschützer? Sie sind weggelaufen, als die Demonstranten kamen.
Armee und Polizei taten nichts, um den stürmenden Demonstranten Einhalt zu
gebieten. Es war ein nicht von langer Hand geplanter Überfall, es war alles
offiziell bekannt. Niemand hat nur den geringsten Versuch unternommen, sie
aufzuhalten. In den ersten Stunden war noch alles offen, alle Möglichkeiten,
um Hilfe zu leisten, waren da. Es geschah aber nichts.
Alle scheinen sich den Befehlen der PAD gebeugt zu haben und ergriffen die
Flucht. Niemand, aber auch niemand, hat sich dagegen gestellt, während viele
Touristen auf Abfertigung warteten und nicht verstanden, was überhaupt vor
sich ging, man hat sie stehen lassen ohne jegliche Information. Allein die
Tatsache, dass Demonstranten mit bloßen Händen einen kompletten Flughafen in
kürzester Zeit in ihre Gewalt bekommen und komplett lahm legen können, ist
auch ein Signal an potenzielle Terroristen, die jetzt die Bangkoker
Flughäfen als Primärziele auf ihrer Liste führen können.
Das Vertrauen in die Sicherheitsmaßnahmen auf thailändischen Flughäfen wurde
mit Gewalt zerstört und das wird bittere Folgen haben. Verschiedene
Fluglinien haben schon reagiert, werden nach Kuala Lumpur oder Singapur
ausweichen. Dort sind Fragen nach der Sicherheit überhaupt kein Thema.
Thailand wird nun der Welt erklären müssen, was im Land geschehen ist, und
warum so etwas überhaupt geschehen konnte. An allererster Stelle müssen sie
versuchen, das Image des Landes zu retten, oder zumindest das wenige, was
noch davon übrig geblieben ist. Eine schier unmögliche Aufgabe, die kaum zu
bewältigen sein wird, das wird nicht nur eine der äußerst schwierigen
Aufgaben werden.
Es ist bitter und mehr als traurig, aber leider ist es die Wahrheit, das
ganze Ansehen eines Landes wurde gewalttätig in kürzester Zeit zerschlagen.
Aus dem Land des Lächelns wurde ein Land der Konflikte, der Terroristen, der
Korruption, ein Staat, der von jetzt auf nachher jegliches Ansehen in der
Welt verloren hat und dem das Lachen vergangen ist, zumindest in der
nächsten Zeit.
Dieter Klenk und Benno Bauer
Zur Ausgabe 45:
Vernünftiger Lösungsvorschlag
Lieber Albert,
Vielen Dank. Leider hast Du das mit „abgehakt“ falsch verstanden. Ich meinte
damit, man sollte nicht die Sache zur Seite legen, sondern sich als Leser
nicht gegenseitig zerfleischen in den Leserbriefen. Würde gerne etwas
zusteuern zur Problematik, aber leider ist meine Rente sehr, sehr gering,
und ich muss den Baht selbst dreimal umdrehen.
Roland, Pattaya
Zu „Deutschland (Ost) ist erwachsen“
Sehr geehrte Redaktion,
Erwiderung zu Äußerungen von J. Schindler und D. Lübke in Ausgabe 48.
Mein Anliegen war es, auf zwei wesentliche Mängel nach 18 Jahren Einheit
hinzuweisen, die sehr viele Menschen der neuen Bundesländer empfinden. Diese
Mängel sind die Ungleichheit in der Entlohnung und Rentenzahlung und die
sehr einseitige Darstellung der Verhältnisse in der DDR in den Medien und
die daraus resultierende Geschichtsverfälschung.
Leider wurde bei der redaktionellen Überarbeitung meines Briefes von dieser
der Text „Jeder konnte die DDR offiziell mit Ausreiseantrag verlassen“
formuliert und gedruckt. Das ist natürlich falsch, sonst hätte es die
riskanten Fluchten nicht gegeben. Ich habe mich zum Ausreiseantrag nur in
Verbindung mit dem Schießbefehl geäußert (es wurde niemand erschossen, wenn
er die DDR verlassen wollte und den offiziellen Weg ging - Ausreiseantrag).
Ausreiseanträge waren möglich, wurden fast immer abgelehnt und wenn nicht,
dann mit vorherigen Repressalien gegenüber den Antragstellern und Nachteilen
für die verbliebenen Verwandten. Ich akzeptiere Probleme mit einem System
und daraus resultierende Gewissensentscheidungen (auch Republikflucht),
sofern sie nicht skrupellos einhergehen mit billigender Inkaufnahme des
Todes anderer oder schwerer Nachteile anderer. Die Aussage „Flüchtlinge
waren letztendlich Gesetzesbrecher“ (Tatbestand für das Land, in dem sie
lebten) ist ausschließlich im Zusammenhang zu sehen – und so auch von mir
formuliert – mit meiner Kritik an den Medien, diese Menschen heute als
Helden und Märtyrer darzustellen.
Dies ist eine Brüskierung der mindest 14 Millionen Menschen, die blieben,
mit den Gegebenheiten umgehen mussten, sich arrangierten, über eine gewisse
Zeit auch identifizierten, auch ein erfülltes Leben erreichten und die
Wiedervereinigung Deutschlands erkämpften. Das war durchaus sehr viel
schwerer als „Nichts wie rüber“! Ich lese zu meinem Leserbrief
Interpretationen. Ich habe Fakten genannt, Grenzsicherung nach außen und
innen oder Schießbefehl nicht positiv bewertet.
Ich bin geblieben, habe anfangs versucht, etwas Neues mit zu gestalten und
war auch an der Beseitigung des Systems aktiv beteiligt. Die Einheit
Deutschlands wurde von mir ausdrücklich begrüßt. Ich wünsche mir die DDR
bestimmt nicht zurück. Zu zwei Details: Löhne werden im Rahmen staatlicher
Vorgaben und von Tarifabschlüssen gezahlt. Im öffentlichen Dienst und bei
den Renten bestimmt der Staat direkt die Ungleichheit. Das
Mehrparteiensystem bestand nicht nur aus der SED. Es gab auch die CDU, LDPD,
DBD, NDPD und DFD, damals als Blockparteien und Mitläufer der SED.
Der Brief von J. Schindler ist im Grundanliegen begründet, zu einer Aussage,
die so von mir nicht getroffen wurde – siehe oben. D. Lübke versucht, seinen
Frust über die Meinung Andersdenkender mit Polemik und persönlichen
Anfeindungen abzubauen. Sachliche Diskussion sieht anders aus.
P. Brewe
Gibt’s noch Dinosaurier?
Sehr geehrter Herr Achim Wolf,
Es liegt mir fern zu provozieren, aber Sie reden in Ihren Briefen wie ein
Pastor von der Kanzel. Es ist zwar lehrreich, doch Sie sprechen in einer
Befehlsform, die ich nicht mag. Daher meine Äußerung auf Ihren Brief. Jedes
Ding hat zwei Seiten, Sie übersehen etwas allerdings: 1) Sehen Sie nach
Deutschland, wo bald mehr Rentner leben. 2) Sehen Sie noch einen
Dinosaurier? Denke, Sie sehen auch diese Seite. Mit Lesergruß
Manfred Wallraff
Zu „Gestatten, mein Name ist“
Hallo Briefkasten,
Ich habe soeben Eure Zeitung gelesen. Guter Artikel über meinen Bruder
Bernd. Auch die Familienge-
schichte stimmt im Großen und Ganzen. Gute Arbeit, Herr Guido!
Peter Ritter von Uleniec Uleniecki
Nochmals zu „Gestatten“
Sehr geehrter Herr Roth,
Mit Interesse habe ich Ihren Bericht über Herrn Bernd Ritter von Uleniecki
gelesen und mich gefreut, dass es ihm gut geht. Wir kennen uns aus früheren
Tagen, doch leider haben wir uns aus den Augen verloren. Vielleicht wäre es
möglich, dass Sie ihm einmal viele Grüße von mir ausrichten könnten. Dafür
bedanke ich mich schon im Voraus.
Wolfgang F.J. Dägele
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