- Überschriften [bitte klicken Sie an der Überschrift um den vollständigen Bericht zu lesen]:
-
Thailand – eine Einbahnstraße?
-
Die Thai-Deutsche Gesellschaft soll wieder aufleben
|
|
|
Thailand – eine Einbahnstraße?
Hallo Briefkasten,
Nachdem ich die Thais in den vielen Jahren, die ich hier verbringe, kennen
gelernt habe, ist mir klar geworden, dass Thailand ein unsicheres Land
geworden ist. Einer Sesshaftwerdung habe ich schon immer skeptisch gegenüber
gestanden. Von größeren Investitionen wie Altersruhesitz, Land oder Haus,
wovon viele träumen, kann ich nur jedem abraten. Man kann hier alles, aber
auch alles verlieren. Thailand ist eine „Einbahnstraße“.
Was man nach hier einbringt, ist so gut wie verloren. Ein Beispiel von
vielen: Landbesitz kann man hier nicht erwerben, das geht nur durch einen
Einheimischen (meist Ehefrau). Damit ist schon alles vorprogrammiert. Ich
möchte nicht wissen, wie viele hier schon ihr Hab und Gut verloren haben,
weil sie gutmütig und auch blauäugig an die Sache herangegangen sind und
danach vor dem „Nichts“ stehen.
Wenn man einem 60-Millionen-Volk schon zur Schulkinderzeit die Benutzung des
Verstandes austreibt, logisches und kausales Denken konsequent verhindert,
doch Obrigkeitshörigkeit als Eckpfeiler eines gesellschaftlichen
Bildungswesens hochstilisiert wird, ist es kein Wunder, dass solch
bedauernswerte Absolventen mit ihren armseligen Wissensschätzen zumeist in
lausig bezahlten Serviceberufen oder Bars und Prostitution landen. An und in
die Zukunft denken habe sie nie gelernt, man lebt von einem Tag auf den
anderen.
Viele Thaifrauen haben sich daher auch einen lieben Ausländer als Ehemann
gesucht, dessen Alter und Aussehen keine große Rolle spielt, es ist bei
vielen mehr oder weniger ein „Geschäft“. Moral, wie wir sie kennen, gibt es
hier nicht oder nur selten. Dem Mann wird dann, wie in sehr vielen Fällen,
die große Liebe vorgegaukelt. In Wahrheit aber wird er nur benützt,
monatlich müssen Gelder nach Thailand überwiesen werden, um die Familie dort
zu ernähren, andauernd tauchen neue finanzielle Probleme auf und sind zu
bewältigen.
Wenn das nicht so funktioniert wie sich die geliebte Frau das vorstellt,
wird sie sauer und bockig, man wird nicht nur mit Liebesentzug so lange
weich gekocht, bis man dann doch nachgibt. Sicherlich gibt es auch Ausnahmen
wie überall, aber ich war selber betroffen. Gott sei Dank habe ich noch
rechtzeitig die Notbremse gezogen und bin von diesem Übel erlöst, ich bin
geschieden.
Es gibt hier für alles Gesetze, aber niemand hält sich daran. Das sieht man
am besten im Straßenverkehr, wo jeder das tut, was er gerade will.
Wäre es den Menschen möglich, sich geistig auseinanderzusetzen, dann
bräuchten sie nicht mit Knüppeln und Bomben aufeinander loszugehen. Was ist
das denn überhaupt für ein Verhalten? Da stürmen selbsternannte Kämpfertypen
ein Parlament und Schlägertrupps nehmen einen Flughafentower ein! Ist das
noch Politik? Hat das noch etwas mit Rechtsstaatlichkeit zu tun? Ist das die
thailändische Weise von Meinungsdiskussion?
Man setzt Tausende unschuldiger Reisende fest, hält ihnen quasi das Messer
an die Kehle, und benutzt sie als Faustpfand im politischen Ränkespiel zur
Durchsetzung der eigenen Interessen.
Aber in Thailand ist ja alles so anders, und man ist ja so stolz auf seine
Andersartigkeit.
Das bekommen die fremden Landesbesucher, die mit heftigem Weggucken schon
immer die wahren Tatsachen nicht sehen wollten, nun schonungslos, und mal so
ganz anders als sie erwartet haben, in vollem Umfang präsentiert. Nun
endlich fällt der Schleier.
Thailand ist nur ein Land auf unserer großen schönen Erde, und die Bewohner
haben ein Recht auf ihr eigenes Kaspertheater. Doch diesmal sind die großen
Strippenzieher zu weit gegangen. Die zurückkommenden Echowellen künden von
internationaler Verstörung. Der Schaden für das Land und die Menschen wird
beträchtlich sein. Doch wem schon die geistige Entwicklung des eigenen
Volkes egal ist, dem ist die weltweite Empörung nur einen Lacher wert.
Die Hochsaison ist schon beendet, bevor sie überhaupt angefangen hat. Es
gibt bereits Milliarden an Einbußen und es werden stündlich mehr, das eigene
Porzellan wurde mit Gewalt zerschlagen. Vielleicht wacht man nun endlich auf
aus dem ewigen Dornröschenschlaf.
Mit freundlichen Grüssen aus Thailand, aus dem Land, in dem einem das Lachen
vergehen kann.
D.K.
Die Thai-Deutsche Gesellschaft
soll wieder aufleben
Sehr geehrter Redaktion,
Wie immer schaue ich gerne in die Leserbriefecke und habe mich ja auch schon
wegen anderer Themen zu Wort gemeldet. Heute, als ich den Bericht über die
Hauptversammlung der Thai-Österreichischen Gesellschaft las, überkam mich
etwas Traurigkeit, weil ich Mitglied der Thai-Deutschen Gesellschaft bin und
unser Verein seit etwa drei Jahren fast völlig aufgelöst ist.
Die TDG hat ihren Sitz im Gelände des Goethe-Instituts. Dort kümmert sich
unter anderem Khun Sukaya um die Büroangelegenheiten. Obwohl der langjährige
Präsident der TDG immer wieder versucht hat, den Verein wieder zum Leben zu
erwecken, ist es nicht gelungen, wieder einen Vorstand zu gründen.
Dr. Hans Kappel ist aus Altersgründen nicht mehr bereit, einen Posten zu
übernehmen. Das müssten jüngere Leute tun. Auch der Leiter der
Kulturabteilung der Deutschen Botschaft hat sich bis jetzt nicht um uns
gekümmert, obwohl in früheren Jahren immer viele Botschaftsangehörige aktiv
waren. Es wurden schöne Veranstaltungen, wie die Besichtigung der U-Bahn,
als sie noch im Bau war, Ausflüge zu einer von einem Deutschen geführten
Farm unternommen und schöne Filme gezeigt. Es fand jeden Monat einmal ein
Stammtisch bei „Otto“ statt. Das alles gibt es nicht mehr. Das ist schade.
Ich bin ein in Bangkok lebender Rentner, aber gerne bereit, bei der TDG
etwas zu tun. Vielleicht sieht der eine oder die andere diesen Brief und
meldet bei Khun Sukay sein Interesse.
Euer Juergen Adam
|
|
|
|
Der Briefkasten: Das Forum für Leser
Bitte schicken Sie Ihre Kommentare über Reportagen in unserer Zeitung an:
Redaktion Pattaya Blatt
370/7-8 Pattaya Second Road, Pattaya City, 20260, Thailand
Email: [email protected]
Wir freuen uns über Briefe mit Meinungen jeglicher Art von unseren Lesern.
Wir behalten uns das Recht vor, Briefe zu korrigieren
und falls notwendig zu kürzen.
|
|