Nachrichten aus Chiang Mai
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Nicht alle hatten am „Vatertag“ das Glück an ihrer Seite

Enttäuschten „Rothemden“ entgeht Thaksins Telefonansprache

Polizei verhaftet Verdächtige im Mordfall des Vaters des PAD-Führers

Begräbnisstätte soll für echt erklärt werden

 

Nicht alle hatten am „Vatertag“ das Glück an ihrer Seite

Fallschirmspringer Oberstabsfeldwebel Panitharn Chumkanthorn wird von Rettungskräften behandelt.

Khajohn Boonpath

Chiang Mai Mail. Ein Unfall geschah kürzlich bei der Vorführung zweier Teams von Fallschirmspringern der Armee während der Feiern zum Vatertag in Mae Hong Son. Nachdem der siebte Mann, Oberstabsfeldwebel Panitharn Chumkanthorn, gesprungen war, rutschte er bei der Landung aus und brach sich einen Fußknöchel.
Der verletzte Mann aus der Langstrecken-Patrouille der 4. Infanteriedivision wollte nach seinem Sprung sicher und sachte im Stadtstadion von Mae Hong Son landen. Aber er verlor seinen Halt und machte mit dem Betongehweg Bekanntschaft. Er wurde zur Behandlung ins Srisangwarn Hospital verbracht.
Ein weiterer Unfall geschah bei der Probe am Tag zuvor. Die Stricke eines Fallschirmspringers verfingen sich in einem oberirdischen Elektrokabel, als plötzlich die Windrichtung wechselte. Der unglückliche Mann musste 20 Minuten warten, bevor er von seinen Kameraden befreit werden konnte.


Enttäuschten „Rothemden“ entgeht Thaksins Telefonansprache

Tausende von enttäuschten „Rothemden“ versammelten sich
in Chiang Mai in der Hoffnung, die Telefonansprache
von Ex-Premierminister Thaksin zu hören.

Peter Garwood
Chiang Mai Mail. Die Telefonansprache des ehemaligen Premierministers Thaksin Shinawatra am 13. Dezember in einem Bangkoker Stadion zu Massen von Anhängern führte zu Versammlungen in ganz Thailand, so auch in Chiang Mai. Jedoch waren die mehrere tausend Demonstranten in Chiang Mai verärgert und enttäuscht, da angeblich die Behörden die Übertragung seiner Telefonansprache über Satellit „irgendwo in einem Nachbarland“ verhinderten.
Beim Stand der Dinge gibt es keine Beweise, dass die Telefonansprache absichtlich verhindert wurde. Es gibt Berichte, Druck sei selbst aus den politischen Gruppen, die er gewöhnlich anführt, auf Thaksin ausgeübt worden, weitere Provokationen zu vermeiden.
Der Ärger war unter diesen Umständen sehr gedämpft. Man stelle sich die Reaktion der Massen irgendwo im Westen vor, die an einer großen Versammlung teilnehmen, um ihrem verehrten, wenn auch flüchtigen, ehemaligen Führer zu lauschen, und dann erfahren, dass die Übertragung blockiert wurde. Dann gäbe es Empörung, Demon-
strationen und möglicherweise Ausschreitungen.
Hier ist jedoch Thailand – es war eine gewisse Resignation bei dieser nicht unerwarteten Wende der Ereignisse zu verspüren. Thailands Demokratie ist ins Stolpern gekommen, und die Aussicht auf wahre Meinungsfreiheit ist nach dieser Nacht noch weiter entfernt, sagte einer der Veranstalter der Versammlung in Chiang Mai.
Wirklich beeindruckend war die beherrschte und ordentliche Art jeder Versammlung, an der ich hier in Chiang Mai teilnahm. Weit entfernt von der Darstellung der Führer der „Volksallianz für Demokratie“ (PAD), die ihren Anhängern glauben machen wollen, Horden von stumpfsinnigen Muskelprotzen versammeln sich im Norden des Landes. Mit der Hilfe eines Dolmetschers konnte ich mit einem halben Dutzend „Rothemden“ dieser letzten Versammlung sprechen. Alle äußerten ihr wohl artikuliertes Verständnis über die betreffenden Themen. Sie sind nicht die ignoranten Bauerntrampel, wie sie von ihren Gegnern in gelben Hemden porträtiert werden.
Nicht ein einziger großer Fernsehsender in Thailand strahlte die vorher aufgezeichnete Ansprache aus. Man zeigte nur kurze Ausschnitte von den über 50.000 Versammelten in dem Bangkoker Stadion. In seiner Ansprache wies Thaksin auf einen bevorstehenden Staatsstreich hin, griff die neu gebildeten demokratischen Institutionen an und beschuldigte das Militär, sich direkt in die Diskussionen über die Bildung einer neuen Regierung einzumischen. Er beschimpfte außerdem die PAD für die Belagerung der Hauptflughäfen in Bangkok, Suvarnabhumi und Don Muang, und rief zur Einigkeit auf.


Polizei verhaftet Verdächtige im Mordfall des Vaters des PAD-Führers

CMM Reporters
Chiang Mai Mail. Die Polizei in Chiang Mai hat kürzlich Nopparat Sangpetch, 38, verhaftet. Er ist Verdächtiger im Mordfall von Settha Jiamkijwattana, 60, dem Vater des Führers der PAD (Volksallianz für Demokratie) in Chiang Mai. Nopparat wird außerdem beschuldigt, zuvor am gleichen Tag einen Gerichtsbeamten auf dem Internationalen Flughafen Chiang angegriffen zu haben.
Nach Zeugenaussagen wurde Nopparat bei dem Mord auf dem Grundstück des Raming Nives housing estate, Chiang Mai, gesehen. Er trug ein rotes Hemd und hielt ein Messer in der Hand. Zuvor sind gegen weitere sieben Demonstranten, die in den Mordfall wahrscheinlich verwickelt sind, Haftbefehle ausgestellt worden. Ebenso sind gegen weitere sechs Demonstranten, die sich an Unruhen am Flughafen beteiligten, Haftbefehle ausgestellt worden.


Begräbnisstätte soll für echt erklärt werden

Die Nische der Höhle mit dem prähistorischen Skelett, Werkzeugen und Geräten - wahrscheinlich eine Begräbnisstätte.

Khajohn Boonpath
Chiang Mai Mail. Ein etwa 2.000 bis 3.000 Jahre altes menschliches Skelett wurde zusammen mit prähistorischen Geräten am 12. Dezember in einer namenlosen Höhle bei Baan Nam Huphaser im Bezirk Pangmapha, Mae Hong Son, gefunden.
Ein Lahu aus einem nahe gelegenen Dorf entdeckte zufällig die prähistorischen Überreste, Werkzeuge und Geräte. Sie lagen in einer Nische zwei Meter über dem Grund der Höhle. Der Lahu war auf einem Jagdausflug im Huay Nam Pong Wald. Er nahm die Keramikgegenstände mit sich in sein Haus, musste aber tags darauf feststellen, dass sie verschwunden waren.
Als er in die Höhle erneut aufsuchte, entdeckte er die verschwundenen Gegenstände, die auf geheimnisvolle Art zu ihrem ehemaligen Lageplatz zurückgekehrt waren. Sein Bericht führte zu einer vollständigen Untersuchung der Funde, an der örtliche Beamte, medizinisches Personal, ein Vertreter des örtlichen Kulturzentrums und eine Gruppe Archäologen beteiligt waren.
Den Berichten nach waren die menschlichen Überreste, die Werkzeuge und Geräte zu 90 Prozent erhalten. Nach der Untersuchung kamen die Archäologen zu dem Schluss, dass die Entdeckungen aus derselben Zeit stammen wie die menschlichen Überreste und Gegenstände, die im selben Bezirk in der „Geisterhöhle“ (Phi Maen Cave) gefunden wurden.
Um diesen Zeitpunkt bestätigen zu lassen, sollten Beispiele zur Auswertung und Untersuchung nach Amerika gesandt. Doch örtliche Dorfbewohner versuchten die Entnahme zu verhindern, da sie befürchteten, dies bringe Unglück. Den Archäologen gelang es durch Verhandlungen, dass es erlaubt wurde. Die Untersuchungsergebnisse werden innerhalb von drei Monaten erwartet.