Liebe Leser,
Haben Sie Kummer und wissen nicht weiter? Wissen Sie auf bestimmte Probleme keine Antwort? Wenden Sie sich vertrauensvoll an mich. Ich helfe Ihnen. Ihre Tante Frieda

Liebe Tante Frieda,

Kannst Du bitte diesen Brief an den werten Dieter Volkmann weiterleiten?
Ich verfolge die Leserbriefe in dieser Rubrik auch fleißig und stelle fest, dass Rechtschreibfehler hier eine Seltenheit darstellen. Dass die Rechtschreibreform jedoch lediglich für Schulen und Behörden eingeführt worden sei, ist ein fataler Irrglaube. Ich bin zwar Schweizer, aber im Gegensatz zu vielen Deutschen ist mir bekannt, warum überhaupt diese Reform damals getätigt wurde. Nun, ob man es glaubt oder nicht, Folgendes passierte: An deutschen Universitäten existiert nach wie vor die Numerus Clausus-Regelung zur Aufnahme an Hochschulen. Da ein hoher Prozentsatz diesen nicht schaffte und Hörsäle drohten, halb leer zu sein, überlegte man sich, was man tun könnte, um gegenzusteuern. Man sichtete die Prüfungsergebnisse des aktuellen und vergangener Jahrgänge und stellte fest: Über 75 Prozent scheiterten in schriftlichen Teilen aufgrund orthografischer und grammatikalischer Mängel. Aufgrund dessen überlegte man sich, wie die Schreibweise der deutschen Sprache zu vereinfachen sei, damit auch lernfaule Individuen Zugang zu Hochschulen haben. Über das Resultat brauchen wir uns wohl nicht zu wundern. Dass Dummheit noch ohne ck geschrieben wird, ist nur noch wenigen bekannt!
Ulrich Knecht
Lieber Ulrich,
Danke für Deine Ausführungen. Das werden bestimmt nicht alle gewusst haben. Und danke, dass Du uns geholfen hast. Übrigens die Fehler der Lesebriefschreiber werden immer von unseren Leuten ausgebessert, darum finden sich auch nicht zu viele in der Zeitung.

Liebe Tante Frieda,
Es ist zu begrüßen, wenn Rechtschreibfehler korrigiert werden, aber bitte dabei nicht den Sinn verdrehen, denn dann ist die Pointe weg. Wünsche Euch ein gesundes und erfolgreiches Neujahr,
Manfred Wallraff
Lieber Manfred,
Auch dir ein gesegnetes neues Jahr. Natürlich bessern wir nur die gravierende Fehler aus und belassen sonst den Stil des Schreibens im Sinne des Verfassers.

Liebe Tante Frieda,
Was soll man tun oder wie soll man reagieren, wenn man in einem Lokal immer wieder eine falsche (meist zu hohe) Rechnung bekommt? Uns passierte dies am Silvesterabend. Schade, dass durch so einen Mist die ganze gute Laune eigentlich weg war. Aber wenn man sieht, dass an die 500 Baht (bei jedem von uns) zuviel berechnet wurden und die Kellner dann auch noch unverschämt werden, man dadurch mindestens eine Stunde(!) vom Heimweg abgehalten wird und dann knallen sie die letzte Rechnung, die man selbst ausgerechnet hatte, auf den Tisch mit unflätigen Worten, dann glaube ich, dreht auch der geduldigste Mensch durch. So uns geschehen. Ich möchte nicht wissen, wie viele Menschen an diesem einzigen Abend besch… wurden.
Stefan H.
Lieber Stefan,
Es gibt ein ganz einfaches Mittel dagegen: Nicht mehr hingehen. Und lass geschehen sein, was bereits geschehen ist, denn du kannst es sowieso nicht mehr rückgängig machen. Pass immer auf, was man Dir berechnet und lass Dir aber vor allem die Laune nicht verderben. Wir leben nun mal in einem Land, wo man das Rechnen nicht mit der Muttermilch einzieht.