Liebe Tante Frieda,

Dir, der gesamten Redaktion und allen Lesern des Pattaya Blattes wünsche ich zwar spät, aber darum nicht weniger herzlich auch noch ein gutes neues Jahr! Ich habe zwar jetzt keine Frage an Dich, aber ausdrücklich danken möchte ich besonders für die von Eurer Chefredakteurin verfassten letzten beiden „Gedanken zur Woche“ in Ausgabe 53/08 und 1/09! Sie spricht mir und sicher auch vielen Lesern aus der Seele. Es ist nicht die Bestimmung des Menschen, einander Weh- und Schlimmeres zu tun. Erkennen wir unsere innere Würde neu, die ihre Wurzeln in der Nächstenliebe hat. Gleichen wir nicht weiter Schmetterlingen, die ihre Flügel in den Schlamm schlagen, anstatt sich ins Licht zu schwingen. Ich hoffe, das war jetzt nicht zu „abgehoben“, aber auf diesem winzigen Stäubchen im All sollte es doch möglich sein, achtsamer und liebevoller miteinander und der ganzen Schöpfung umzugehen bis wir uns einst, frei nach Antoine de Saint Exupery, „am Lachen der Sterne“ erfreuen dürfen.
Herbert
Lieber Herbert,
Als Antwort möchte ich Dir ein Gedicht schreiben, das ich selbst von einer guten Freundin erhalten habe: Es heißt: Wie ich Dir begegnen möchte.
Ich möchte Dich lieben ohne Dich einzuengen, Dich wertschätzen ohne Dich zu bewerten, Dich ernst nehmen ohne Dich auf etwas festzulegen, zu Dir kommen ohne mich Dir aufzudrängen, Dich einladen ohne Forderungen an Dich zu stellen, Dir etwas schenken ohne Erwartungen daran zu knüpfen, von Dir Abschied nehmen ohne wesentliches versäumt zu haben, Dir meine Gefühle mitteilen ohne Dich für sie verantwortlich zu machen, Dich informieren ohne Dich zu belehren, mich um Dich kümmern ohne dich verändern zu wollen, mich an Dir freuen wie Du bist. Wenn ich das gleiche von Dir bekommen kann, dann können wir uns begegnen und uns gegenseitig bereichern.
Ich glaube dieses Gedicht sagt alles aus, wie Menschen miteinander verkehren sollten.