Asien triumphiert beim „Royal Trophy“
Golftournament über Europa
Royal Trophy Presse
Nachdem sein Team den Spielern aus Europa bei der Royal Trophy
eine denkwürdige 10:6-Niederlage verpasst hatte, brachte Asiens
Spielführer Joe Ozaki die Stimmung eines gesamten Kontinenten auf den
Punkt: „Ein Traum wird wahr!“
2007, als Ozaki zum ersten Mal Teamkapitän war, glich das Ergebnis des
Golfturniers für Asien mit der 9-0 Punkte-Niederlage mehr einem
Alptraum. Diese Schmach dürfe sich niemals wiederholen, schworen sich
die asiatischen Spieler. „Ich flog nach Thailand mit der festen Absicht,
das Turnier endlich zu gewinnen, nachdem Asien zweimal in Folge das
Nachsehen hatte“, so Ozaki. „Wir spielten aggressiv und mit viel
Selbstbewusstsein.“
Asien bestimmte das Spielgeschehen zu jeder Zeit und lag nach Beendigung
der „Foursomes“ und des „Fourballs“ bereits mit 6,5:1,5 in Führung,
bevor es mit den „Singles“ weiterging.
Aus den verbleibenden acht Begegnungen benötigten sie also nur noch zwei
Punkte. Doch anstatt sich allein auf ihr Spiel zu konzentrieren,
schienen die Asiaten vielmehr die Anzeigetafel in den Augen zu behalten,
weshalb die letzte Wertung mit 4,5:3,5 an Europa ging.
Als Prayad Marksaeng und Toru Taniguchi nach neun gespielten Löchern
fast uneinholbar gegen ihre Konkurrenten in Führung lagen, war aber der
Sieg so gut wie perfekt. Die Ehre, den Putt zu versenken, der über den
Sieg des Turniers entschied, hatte Taniguchi. Sein Sieg über Niclas
Fasth ist ein neues Rekordergebnis für die Royal Trophy.
„Wir versuchten, den Abstand so schnell wie möglich zu verkürzen, um das
Rennen nochmals spannend zu machen. Es wäre uns fast gelungen, aber nur
fast“, gab der Spanier José María Olazábal, Kapitän der europäischen
Mannschaft, zu.
Der Sieg Asiens ist für seinen Kapitän, der mit seiner temperamentvollen
Art wesentlich zu der großartigen Atmosphäre während der Veranstaltung
beitrug, ein persönlicher Triumph.
Ozakis Spieler drohten, ihn ins Wasser zu werfen, sollten sie gewinnen.
Angesichts des Zwischenstands nach den ersten beiden Tagen konterte der
Japaner mit der Aussage, ihm sei eher nach Tanzen zumute.
Mit diesem grandiosen Sieg hat die Royal Trophy immens an Bedeutung
gewonnen und ist auf dem besten Weg, einen festen Platz im
internationalen Golfkalender einzunehmen. Asiens Golfer haben bewiesen,
dass sie es mit den besten Spielern der Welt aufnehmen können.
Zudem haben sie mit dem Japaner Ryo Ishikawa ein Jahrhunderttalent in
ihren Reihen. Mit 17 Jahren ist er der jüngste Spieler aller Zeiten, dem
es gelang, in die Top 100 der Weltrangliste vorzudringen. Aktuell wird
er an Position 60 geführt.
Jubeln durften vor allem auch die beiden Lokalmatadoren Prayad und
Thongchai Jaidee, die einzigen Teilnehmer, die alle ihre Spiele
gewannen.
Nach dem Erfolg in den „Foursomes“ und im „Fourballs“ siegte Thongchai,
wie vor ihm Prayad, auch bei den „Singles“, indem er dem Iren Paul
McGinley, der in sechs Begegnungen für Europa noch nie verloren hatte,
eine satte Niederlage zufügte.
„Alle waren informiert über die jeweiligen Zwischenstände, die uns
zusätzliche Motivation gaben“, sagte Thongchai. „Es ist ein großartiger
Tag, an welchen wir uns alle gerne zurück erinnern werden. Dieser Sieg
ist etwas ganz Besonderes. Ein Tag, an welchem wir alle stolz sein
dürfen.“
Srirachas Fußball-Club wird
auf Kunstrasen spielen
Ariyawat Nuamsawat
Das Fußballstadion in Sriracha soll mit einem Kunstrasen
ausgestattet werden. Das Unternehmen TNG (Thainun) Co., Ltd. hat den
Zuschlag erhalten und wird für Kosten in Höhe von 39 Millionen Baht das
künstliche Grün anlegen.
Chatchai Timkrajang von
Srirachas Gemeindeverwaltung präsentiert Musterstücke des Kunstrasens.
Die Rasenfläche stehe auch der Öffentlichkeit zur
Ausübung von Freizeitaktivitäten zur Verfügung, sagte Chatchai
Timkrajang von Srirachas Gemeindeverwaltung. Zudem werden die Spieler
des Sriracha FC, die so genannten „Blue Marines“, auf dem Kunstrasen
ihre Heimspiele austragen.
Der Provinz Chonburi wird die Ehre zuteil, 2010 die nationalen
Sportwettbewerbe zu veranstalten. Die Verlegung des Kunstrasens sollte
ursprünglich im vergangenen Jahr vorgenommen werden, wurde jedoch
aufgrund von Qualitätsmängel verschoben.
Da der Kunstrasen um etwa zehn Millionen Baht unter dem zur Verfügung
stehenden Budget liegt, kann die Stadtgemeinde sogar noch die
Flutlichtanlage verbessern. Die Arbeiten sollen bis in acht Monaten
abgeschlossen sein.
Asiatische Ringer-Meisterschaft
der Senioren wird
in Pattaya abgehalten
Ariyawat Nuamsawat
Zusammen mit Thailands Amateur-Ringerverband (AWAT), dem Sportverband
Thailand (SAT) und der lokalen Tourismusbehörde (TAT) wird die
Stadtverwaltung die asiatische Ringer-Meisterschaft der Senioren austragen.
Ass.
Prof. Vangsan Suchantabutr, der Präsident der Amateur-Ringer-Vereinigung
Thailands.
Dies gab Ass. Prof. Vangsan Suchantabutr, AWAT-Präsident, am 7. Januar bei
einer Pressekonferenz im Rathaus bekannt. Die „Senior Asian Wrestling
Championship 2009“ werden vom 2. bis 7. Mai bei der Sportanlage des
Ambassador City Jomtien ausgetragen. Es ist das erste Mal, dass dieser
Wettbewerb in Thailand stattfindet. Offizieller Gastgeber ist Universal
Independent Wrestling (UIW).
Über 500 Athleten aus 25 Nationen werden in neun Kategorien um den Sieg
kämpfen. Der Besuch der Veranstaltung ist kostenlos.
Ursprünglich sollten die Wettkämpfe beim Nimibutr Tower in Bangkok
ausgetragen werden, wurden dann aber aus organisatorischen Gründen nach
Pattaya verlegt. Unter anderem sind hier die Einrichtungen besser
ausgestattet. Die Veranstalter hoffen, mit der Veranstaltung das Interesse
vieler Touristen zu wecken. Es sollen weitere Treffen stattfinden, um eine
reibungslose Organisation und Durchführung zu gewährleisten.
Deutsche Handballer verschenken
Auftaktsieg gegen Russland
Guido Roth
Deutschlands Handballer reisten zwar als Titelverteidiger zur WM
nach Kroatien, aber keinesfalls als Favorit. Spätestens nach dem
Vorrunden-Aus bei den Olympischen Spielen in Peking, wurde klar, das sich
die Mannschaft im Umbruch befindet und sich die junge Truppe bei großen
Turnieren schwer tun wird. Lediglich sechs Spieler der
Weltmeister-Mannschaft befinden sich noch im Kader von Bundestrainer Heiner
Brand.
Einer der Mitfavoriten auf den WM-Titel, Gastgeber und zweifacher
Olympiasieger Kroatien, hatte es beim Auftaktspiel vergangenen Freitag gegen
den krassen Außenseiter Südkorea mehr als schwer und erzitterte einen
hauchdünnen 27:26-Sieg.
Am Samstag musste dann Deutschland gegen Russland antreten, hielt
überraschend gut mit, verschenkte aber praktisch in letzter Sekunde den
Sieg. Wenige Minuten vor Schluss führten die Deutschen noch mit fünf Toren
Vorsprung, ehe das Team völlig die Ordnung und dann auch noch Jansen durch
einen Feldverweis verlor. Russland holte Tor um Tor auf und kam am Ende zu
einem glücklichen 26:26-Unentschieden. Bester deutscher Werfer war Pascal
Hens mit neun Treffern, aber auch Torwart Johannes Bitter ragte mit vier
gehaltenen Siebenmetern heraus. Deutschland verlor nicht nur einen wichtigen
Punkt gegen Russland, sondern auch Rechtsaußen Christian Sprenger. Er zog
sich einen Innenbandriss im Knie zu und ist bereits aus Kroatien abgereist.
Am Sonntag ging es dann gegen Tunesien, einen vermeintlich leichten Gegner.
Deutschland erwischte einen katastrophalen Start und lag binnen kurzer Zeit
mit 1:6 zurück. Trainer Brand reagierte, nahm den unsicheren Torwart Bitter,
der noch gegen Russland der große Rückhalt war, vom Feld und brachte Carsten
Lichtlein. Danach wirkte die Abwehr gefestigter und auch im Angriff kam
Zählbares zustande, so dass die Mannschaft mit einem 12:12 in die Pause
ging. In der zweiten Hälfte wogte das Match gegen die überraschend starken
Tunesier hin und her. Erst in der Schlussphase konnte sich die deutschen
Mannschaft etwas absetzten und den 26:24-Arbeitssieg sicherstellen. Gerade
in der so wichtigen Schlussphase erwies sich Glandorf mit drei Treffern als
wertvolle und erfahrene Stütze der Mannschaft. Bester Werfer war, wie schon
gegen Russland, Pascal Hens mit sechs Toren.
Die weiteren Ergebnisse der deutschen Gruppe: Polen – Algerien 39:22,
Tunesien – Mazedonien 25:24, Algerien – Mazedonien 19:32 und Russland –
Polen 22:24.
Skisplitter
Elfi Seitz
Die US-Amerikanerin Lindsey Vonn hat am 14. Januar die
Super-Kombination in Altenmarkt-Zauchensee mit einem Vorsprung von 30
Hundertstel Sekunden vor der Österreicherin Kathrin Zettel gewonnen. Dritte
wurde die schwedische Topfavoritin Anja Pärson.
Österreichs Abfahrer erlebten am selben Tag auf der traditionellen
Lauberhorn-Abfahrt im Schweizer Wengen das schlimmste Debakel seit 5. März
1994. Georg Streitberger landete als bester Österreicher auf Platz 18. Den
Sieg holte sich der Schweizer Didier Defago vor den US-Amerikanern Bode
Miller und Marco Sullivan.
Einen Tag vorher gab es wieder einen Heimsieg für die Schweizer mit Carlo
Janka, der die Super-Kombi gewann. Zweiter wurde der Südtiroler Peter Fill
und Dritter ein weiterer Eidgenosse, Silvain Zurbriggen.
Einen Doppelsieg feierten die Schwedin Anja Pärson und Dominique Gisin aus
der Schweiz bei der Damen-Abfahrt am 15. Januar in Zauchensee. Dritte wurde
die US-Amerikanerin Lindsey Vonn.
Nach dem Debakel in der Abfahrt haben die ÖSV-Asse am 15. Januar in Wengen
beim Slalom zurückgeschlagen. Manfred Pranger und Reinfried Herbst konnten
einen Doppelsieg vor dem Kroaten Ivica Kostelic feiern. Die Österreicher
Marcel Hirscher und Benjamin Raich holten sich Platz 4 und 5.
Tournee-Sieger Wolfgang Loitzl hat am 13. Januar in Zakopane die
Erfolgsserie der ÖSV-Skispringer verlängert. Er gewann vor Kulm-Doppelsieger
Gregor Schlierenzauer. Dritter im ersten von zwei Bewerben in Polen wurde
der Deutsche Martin Schmitt.
Beim zweiten Bewerb in Zakopane siegte am 14. Januar der Tiroler Gregor
Schlierenzauer mit einem Gewaltsprung von 138,5 Metern vor seinem Landsmann
Wolfgang Loitzl. Der Weltcup-Führende Simon Ammann aus der Schweiz wurde
Dritter.
Dominik Landertinger hat am 14. Januar in Ruhpolding bewiesen, dass er zu
Recht als größtes österreichisches Biathlon-Talent gilt. Der erst 20-jährige
musste sich im Weltcup-Sprint über 10 km nach fehlerfreier Schießleistung
nur der norwegischen Biathlon-Legende Ole Einar Björndalen um 33,4 Sekunden
geschlagen geben. Dritter wurde der neue Weltcup-Spitzenreiter Emil Hegle
Svendsen aus Norwegen.
In der Nordischen Kombination in Whistler, der Olympia-Generalprobe für
2010, siegte der US-Amerikaner Bill Demong vor dem finnischen
Weltcup-Spitzenreiter Anssi Koivuranta und dem Deutschen Björn Kircheisen.
Vierter wurde der Österreicher Mario Stecher.
Die extrem schießstarken Norweger siegten bei der Herren-Biathlon-Staffel
beim vierten Saisonrennen vor den fast gleichwertigen Deutschen. Österreichs
Staffel belegte Platz drei.
Bekiffter Adler: Lars Bystöl, der Skisprung-Olympiasieger bei den
Olympischen Spielen in Turin, wurde positiv auf THC getestet. Er wurde schon
im November 2008 des Dopings überführt. Der Norweger soll bei einem
Cupbewerb in Vikersund bekifft gesprungen sein. In einem Interview im
norwegischen Sender NRK bestätigte Bystöl, dass er einmal positiv befunden
worden sei. Er meinte allerdings, dass Cannabis kein leistungsförderndes
Mittel sei, und er es nie in einer Wettbewerbssituation eingenommen habe.
Sport kompakt
Guido Roth
Ronaldo und Marta zu Weltfußballspielern 2008
gewählt
Der Portugiese Cristiano Ronaldo von Manchester United wurde in
Zürich zum Weltfußballer des Jahres 2008 gewählt. Der 23-Jährige bestritt im
abgelaufenen Jahr 42 Pflichtspiele für ManU, wurde englischer Meister,
gewann die Champions League und die Club-WM in Japan. Ronaldo wurde
Nachfolger des Brasilianers Kaka und gleichzeitig erster Spieler der
englischen Premier League, der seit Einführung der Auszeichnung 1991 zu
dieser Ehre kam. Den zweiten Platz belegte Messi vom FC Barcelona, vor
Torres von Liverpool. Deutsche Fußballer spielten bei der Vergabe keine
Rolle.
Bei den Frauen wurde nach 2006 und 2007 erwartungsgemäß wiederum die
Brasilianerin Marta gewählt, mit einem überwältigenden Vorsprung vor der
Deutschen Birgit Prinz. Dritte wurde Martas Landsfrau Christiane.
Thailand holt
Punkt in Jordanien
Zum Auftakt der Fußball-Asienmeisterschaft-Qualifikation musste
Thailands Nationalmannschaft in Amman gegen Jordanien antreten. Trainer
Peter Reid musste auf Star-Stürmer Winothai verzichten. Thailands Fußballer
des Jahres 2008 steht in Belgien bei Lierse SK unter Vertrag und erhielt
keine Freigabe für das Länderspiel. Im eiskalten Amman boten beide Teams
einen Kampf mit offenem Visier, ohne taktische Zwänge. In einem ansehnlichen
Spiel war keiner der Kontrahenten mit einem Unentschieden zufrieden, doch am
Ende stand dennoch ein 0:0 zu Buche. Zu viele Chancen ließen die Stürmer
aus, wobei dieses Manko Thailands Angriffsreihe schon ewig anhaftet. Mit
diesem Punktegewinn auswärts kann Thailand dennoch zufrieden sein, muss
Jordanien mit seinem portugiesischen Trainer Nelo Vingada schließlich noch
in Bangkok antreten. Im zweiten Spiel dieser Gruppe demontierte Iran
Singapur mit 6:0. Am 28. Januar erwartet dann Thailand im Bangkoker
Rajamangala-Stadion mit dem Iran, mehrfacher WM-Teilnehmer, eine der
stärksten asiatischen Mannschaften. Die beiden Ersten einer jeden Gruppe
qualifizieren sich für die Asienmeisterschaften nächstes Jahr.
Am ersten Spieltag gab es in Syrien gleich eine faustdicke Überraschung. Die
Gastgeber schlugen die hoch gehandelten Chinesen mit 3:2.
Federer siegt bei
den Kooyong Classics
Bei dem traditionellen Einladungs-Turnier in Melbourne, den
Kooyong Classics, setzte sich nach 2005 erneut Roger Federer durch. Der
Schweizer traf im Finale auf seinen Landsmann Stanislas Wawrinka, mit dem er
vor einem halben Jahr in Peking die olympische Goldmedaille im Doppel holte.
Federer war am Finaltag nicht zu schlagen und siegte souverän mit 6:1 und
6:3.
Erstrunden-Aus
für Österreichs Sybille Bammer
Beim WTA-Turnier in Sydney waren zum Auftakt zwei
Pattaya-Open-Siegerinnen unter sich. Bammer, Österreichs Nummer eins, traf
auf Radwanska, Polens Nummer eins, und unterlag mit 6:3 und 6:4. Die Russin
und Olympiasiegerin Dementieva schlug im Finale ihre Landsfrau Safina mit
6:3, 2:6 und 6:1 und sicherte sich nach Auckland den zweiten Titel binnen
einer Woche.
Schock für Hoffenheim:
Torjäger Ibisevic schwer verletzt
Hoffenheims Goalgetter Ibisevic zog sich beim Testspiel gegen den
HSV eine schwere Verletzung im rechten Knie zu. Wie eine
Kernspin-Untersuchung in der Uni-Klinik in Heidelberg ergab, handelt es sich
um einen Kreuzbandriss. Der Bosnier wird für die gesamte Rückrunde
ausfallen. Hoffenheim ist nun in der nur noch wenig verbleibenden Zeit bis
zum Rückrundenstart fieberhaft auf der Suche nach einem weiteren adäquaten
Stürmer.
Auch Hannover erhielt eine Hiobsbotschaft: Der schon in der Vorrunde so oft
verletzte Jan Schlaudraff wird zu Beginn der Rückrunde nicht zur Verfügung
stehen. Der dreifache Nationalspieler muss sich nach nicht abklingenden
Schmerzen in der Leiste einer Operation unterziehen.
VW gewinnt Rallye Dakar
Schreibt Motorsport-Geschichte
Guido Roth
Nach dem Ruhetag am 10. Januar, gleichzeitig Halbzeit der Rallye
Dakar, gewann VW-Pilot und Führender in der Gesamtwertung Carlos Sainz drei
Etappen in Folge und lag deutlich vorne.
Auf dem zehnten Teilstück, in den Sanddünen der Atacama-Wüste, stürzte der
spanische Motorradfahrer Cristobal Guerrero so schwer, dass er ins Koma fiel
und mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden
musste. Die elfte Etappe führte von Chile wieder zurück nach Argentinien,
wobei die Fahrer die Anden mit über 4.700 Höhenmetern, der höchste jemals im
Motorsport angesteuerte Punkt, überqueren mussten. Ein verheerender
Schneesturm in den Kordilleren machte jedoch allen einen Strich durch die
Rechnung, und die 680 Kilometer wurden ohne Wertung zurückgelegt, so dass
Sainz weiterhin in Führung blieb.
Auf der zwölften Etappe entschied sich das Glück gegen Sainz. Der Spanier,
mit insgesamt sechs Tagessiegen fast uneinholbar in Führung, stürzte mit
seinem VW-Touareg in einen vier Meter tiefen Graben, überschlug sich, konnte
aber dennoch wieder geborgen werden. Doch Sainz’ Beifahrer Perin erlitt bei
dem Unfall Schulter- und Armbrüche, woraufhin der Rennarzt ihm die
Weiterfahrt untersagte und ihn ebenfalls ins Krankenhaus einlieferte. Sainz
musste kurz vor Ende der härtesten Rallye der Welt, den historischen Sieg
bereits vor Augen, aufgeben.
Von dem unglaublichen Pech von Sainz profitierten der bis dahin
zweitplatzierte Giniel de Villiers aus Südafrika und dessen deutscher
Beifahrer Dirk von Zitzewitz. Sie übernahmen die Gesamtführung vor dem
Amerikaner Miller, ebenfalls VW. Auf der vorletzten Etappe holte sich der
Spanier Nani Coma auf Mitsubishi seinen ersten Tagessieg, zum Teil auch weil
die beiden führenden VW-Touaregs auf Sicherheit im Konvoi fuhren und von
ihrem großen Vorsprung zehrten. Auf der 14. und letzten Etappe nach Buenos
Aires kam aber Villiers nochmals zu einem Tagessieg, was auch gleichzeitig
der Gesamtsieg bei der „Dakar“ bedeutete. Auf dem zweiten Platz blieb
Miller. Seriensieger Mitsubishi war damit nach sieben Siegen in Folge
erstmals wieder geschlagen. VW kam zu seinem allerersten Erfolg bei der
Rallye Dakar und schreib gleichzeitig auch Motorsport-Geschichte. Mit dem VW
Touareg gewann erstmals ein Diesel-Fahrzeug die Rallye.
Unter den Motorradfahrern war der Spanier Marc Coma der alles überragende
Mann. Der 32-jährige Katalane führte in der Gesamtwertung von der ersten
Etappe an und feierte einen Start-Ziel-Sieg mit einem überragenden
Vorsprung. Der KTM-Pilot und Dakar-Sieger von 2006 fuhr einen Vorsprung von
über eineinhalb Stunden heraus. Zweiter in der Motorradwertung wurde der
Franzose Cyril Despres. Der Sieger von 2005 und 2007 war dieses Jahr gegen
einen überragenden Coma chancenlos.
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