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Regierung zur Ausgabe des Konjunkturpakets aufgefordert

Handelsministerin preist Thai-Produkte in Japan an

Behörden rechnen für 2009 mit geringem Wachstum

Sojabohnen werden neues Zugpferd landwirtschaftlicher Exporte

UTCC prophezeit Negativwachstum von bis zu 2,8 Prozent

Kein schwerer Einbruch der Wirtschaft in diesem Jahr erwartet

 

Regierung zur Ausgabe des Konjunkturpakets aufgefordert

Die thailändische Regierung sollte die staatlichen Investitionen beschleunigen, vor allem für große Infrastrukturprojekte, und versuchen, das Exportwachstum beizubehalten, um zu verhindern, dass die Wirtschaft in diesem Jahr schrumpft, sagte ein führender Akademiker.

Sollten die Exporte um mehr als 10 Prozent zurückgehen, sei es wahrscheinlich, dass Thailands Wirtschaft in diesem Jahr zwischen zwei und drei Prozent sinkt, so Dr. Somphob Manarangsan, Dozent an der Fakultät für Wirtschaft der Chulalongkorn Universität.
Die neusten vom Handelsministerium veröffentlichten Daten zeigen, dass die Exporte im Dezember 2008 und im Januar 2009 ein so genanntes Negativwachstum verzeichneten.
„Die Situation ist Besorgnis erregend, denn die Wirtschaft hängt sehr vom Export ab. Nur wenn die Exporte steigen, können Maßnahmen zur Ankurbelung des Konsums greifen, da die Verbraucher ihr Geld ansonsten sparen“, meinte Dr. Somphob. „Um den Export also zu stützen, müssen unbedingt die Staatsausgaben beschleunigt werden, insbesondere bei den Megaprojekten. So können wir die Wirtschaft bald wieder in Schwung bringen.“
Die weltweite Wirtschaftskrise habe im letzten Quartal des vergangenen Jahres erst so richtig begonnen, so Dr. Somphob weiter. Es sei zu befürchten, dass die Talfahrt andauere.
Narongchai Akaraserani, leitender Vorsitzender von Thailands Export & Import Bank (EXIM), hält es für möglich, dass die Wirtschaft in diesem Jahr um ein Prozent wächst, wenn das Konjunkturpaket schon bald ausgegeben werde und weitere Maßnahmen erfolgten.
Wenn sich die Ausgabe jedoch weiter verzögert, werde die Wirtschaft schrumpfen, allerdings nicht so stark, wie von vielen erwartet. (TNA)


Handelsministerin preist Thai-Produkte in Japan an

Handelsministerin Pornthiva Nakasai rief japanische Händler auf, mehr Reis aus Thailand zu importieren, und auch vorgefertigtes Essen und Gewürze.
Pornthiva, die Premierminister Abhisit Vejjajiva bei einem dreitägigen Besuch in Tokio begleitete, wirbt im Ausland um die Gunst neuer Investoren. Gleich nach der Ankunft traf sie sich mit leitenden Angestellten der Firma Kitoku Shinryo, einem Importunternehmen, das „Mali“ Duftreis aus Thailand einführt. Auch mit Repräsentanten von Seven & I Holdings, das fast 20.000 Supermärkte und Kaufhäuser beliefert, führte sie Gespräche.
Das Vorhaben, den Markt für thailändische Landwirtschaftsprodukte zu erweitern, deren Preise aufrechtzuerhalten und ausländische Konkurrenz in Schach zu halten, die inzwischen Produkte auf den Markt bringt, mit welchen sie Thailands einzigartige Küche kopieren, rief Pornthiva die Japaner auf, auf Produkte aus dem Königreich zurückzugreifen.
Kitoku Shinryo arbeitet mit Großhändlern für Reis- und Getreideprodukte zusammen, während Seven & I Holdings Kontakte zu Lebensmittelläden, Kaufhäusern, Supermärkten und Lebensmittellieferanten hat und Dienstleistungen in den Bereichen Finanzen und Informationstechnologie bietet.
Später traf sich Pornthiva mit hochrangigen Beamten von Tokyo Commodity Exchange (TOCOM), das Unternehmen leitet, mit welchen Thailands „Agricultural Futures Exchange“-Programm kooperieren möchte.
Auch mit Handelsvertretern der Firmen Mitsui, Itoshu, Sumitomo, Mitshubishi, Marubeni und Sjitsu führte Pornthiva Gespräche, um für Produkte und den Industriestandort Thailand zu werben. (TNA)


Behörden rechnen für 2009 mit geringem Wachstum

Ein führender Finanzexperte hat auf die Aussage eines ehemaligen Vizepremierministers reagiert, der die Thais davor gewarnt hat, dass der Nation eine Rezession drohe. Die Wirtschaft werde auf keinen Fall schrumpfen, sondern um bis zu zwei Prozent wachsen.
Somchai Sajjapong, Generaldirektor der Steuerbehörde, betonte ausdrücklich, dass neben seiner Behörde auch das Finanzministerium, die Zentralbank und das Nationalgremium für wirtschaftliche und soziale Entwicklung keine Rezession für 2009 erwarteten.
Kürzlich hatte der ehemalige Vizepremier Olarn Chaipravat gewarnt, dass Thailands Wirtschaft um bis zu vier Prozent sinken könnte, sollte es den USA, Japan und Großbritannien nicht bald gelingen, mit Maßnahmen ihre Wirtschaft anzukurbeln, sagte Somchai.
Die USA haben inzwischen 820 Milliarden US-Dollar (6 Prozent des BIP) aufgebracht, um ihrer Wirtschaft einen Impuls zu geben. Japan mit 539 Milliarden US-Dollar (12 Prozent), China mit 585 Milliarden US-Dollar (17,9 Prozent), Singapur mit 13 Milliarden US-Dollar (8,4 Prozent) und Thailand mit 13 Milliarden US-Dollar (5 Prozent) haben ebenfalls tief in den Säckel gegriffen.
Mit den eingeleiteten Maßnahmen sei 2009 ein Wachstum um zwei Prozent nicht unwahrscheinlich, so Somchai. Im Jahr darauf könnte es bereits wieder auf drei Prozent ansteigen. Er hofft, dass das Konjunkturpaket wie geplant ab dem dritten Quartal 2009 spürbar greifen wird, wies aber sogleich darauf hin, dass man sich darauf nicht ausruhen dürfe, sondern weitere Anpassungen folgen lassen müsse.
Derzeit arbeite die Regierung bereits an kurz- und langfristigen Lösungen für Verbesserungen der grundlegenden Infrastruktur. (TNA)


Sojabohnen werden neues Zugpferd landwirtschaftlicher Exporte

Während die Auswirkungen der globalen Wirtschaftskrise in den meisten Exportgeschäften Thailands zu spüren sind, widersetzt sich die Farmindustrie dem Trend mit einer neuen Idee. Das Geschäft mit tiefgekühlten Sojabohnen blüht!
Vor einigen Wochen hat Samran Puangrat sein Sojabohnen-Beet in Chiang Mais Distrikt Mae On bestellt. Er hofft, dass das Produkt in der Erntezeit einen guten Preis erzielt.
Vor etwa 20 Jahren begann Samran mit dem Anbau. Ein lokaler Hersteller von Tiefkühlkost gab ihm nützliche Hinweise für die Kultivierung. Heute arbeitet Samran mit dem Unternehmen zusammen und liefert ihm seine kompletten Erträge.
„Sojabohnen lohnen sich mehr als alles andere Getreide. Während die Preise für Reis und Mais relativ niedrig sind, steigt der Preis für Sojabohnen stetig an“, sagte er.
Tiefgekühlte Sojabohnen entwickeln sich zum „Cash Crop“ der Nation, sagte Prapas Pholpipattanaphong, geschäftsführender Direktor von Chiang Mai Frozen Food. 2008 betrug das Exportvolumen der marktorientierten Kulturpflanze rund eine Milliarde Baht. Alleine nach Japan, wo tiefgekühlte Sojabohnen beliebt sind, hat Prapas über 8.000 Tonnen geliefert.
„Von unserer gesamten Produktion kommen lediglich zwei bis drei Prozent auf den thailändischen Markt. Rund 85 Prozent gehen nach Japan, der Rest wird in die USA und nach Europa exportiert. Hierzulande sind Sojabohnen weniger gefragt, aber in Japan sind sie gutes Geld wert“, sagte Prapas.
Andere Branchen mögen von der weltweiten Rezession betroffen sein, doch nicht der Export von Landwirtschaftsprodukten. Unterstützung erhielt Thailand ausgerechnet vom größten Konkurrenten aus China, das noch lange unter den Folgen seines Melamin-Skandals leiden wird. Viele Unternehmen entschlossen sich seither, auf Produkte aus Thailand zurückzugreifen.
„Taiwan hat die landwirtschaftliche Kultivierung eingeschränkt, während die Verbraucher Lebensmittel aus China wegen Sicherheitsbedenken meiden. Thai-Produkte sind die Alternative. Doch Thailands Nahrungsmittelhersteller müssen aus den Fehlern Chinas lernen und unbedingt darauf Wert legen, absolut saubere Ware zu produzieren“, meinte Prapas.
Die Bank of Thailand gab in einem Bericht bekannt, dass die nördliche Zollbehörde 2008 rund zwei Milliarden Baht aus den Exporten von Landwirtschaftsprodukten verdiente – eine Steigerung von 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Solange die Farmer und Verarbeiter die Qualität ihrer Ware beibehalten, werde sich dieser Trend auch 2009 fortsetzen. (TNA)


UTCC prophezeit Negativwachstum von bis zu 2,8 Prozent

Ein führender Wirtschaftswissenschaftler hat prophezeit, dass Thailands Wirtschaft, die wie der Rest der Welt unter der Finanzkrise leidet, in diesem Jahr zwischen 0,8 und 2,8 Prozent schrumpfen werde.
Diese Einschätzung hatte er anhand seiner Erwartungen während drei unterschiedlicher Szenarien gemacht, sagte Thanawat Palavichai, Direktor des Zentrums für Geschäftsprognosen an der Universität von Thailands Handelskammer (UTCC).
Szenario 1: Die Weltwirtschaft erreicht die Talsohle während der ersten und erholt sich in der zweiten Jahreshälfte, während sich die politische Situation in Thailand immer weiter bessert und das geschnürte Konjunkturpaket merklich greift. In diesem Fall erwartet Thanawat ein einprozentiges Negativwachstum.
Szenario 2: Die Weltwirtschaft erreicht während der ersten Jahreshälfte die Talsohle und erholt sich spätestens Anfang nächsten Jahres, während die politische Situation im Land unruhig bleibt. In diesem Fall erwartet Thanawat ein Wachstum um 0,8 Prozent.
Szenario 3: Die Weltwirtschaft nimmt ab der zweiten Jahreshälfte Fahrt auf und das Konjunkturpaket von Thailands Regierung beginnt, gegen Ende des zweiten Quartals Früchte zu tragen. In diesem Fall erwartet Thanawat ein Negativwachstum von 2,8 Prozent.
Dennoch ist Premierminister Abhisit Vejjajiva davon überzeugt, dass es 2009 ein Wachstum geben werde. Staatliche Behörden hätten ausreichend Erfahrung, um in solchen Situationen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Die Prognose des Handelsministeriums, das ein Wachstum zwischen null und drei Prozent erwartet, halte er für nicht unwahrscheinlich.
Thanawat befürchtet zudem, dass spätestens ab dem vierten Quartal der Baht stark an Wert verlieren wird. Er erwartet, dass Investoren gigantische Summen aus ganz Asien zurückziehen und geht davon aus, dass die politische Lage in Thailand diese Situation noch verschlimmert.
Für den Rest des ersten Quartals wird mit einem Bahtwert von 34-35 zum US-Dollar gerechnet. Die USA werden einige Zeit benötigen, um aus der Krise zu kommen, während in Thailand die Im- und Exporte schrumpfen werden, so Thanawat.
Er schätzte, dass der Exportrückgang 2009 etwa 5,8 Prozent betragen werde, was einem Volumen von rund 165 Milliarden US-Dollar entspricht. Fast alle Warenbereiche seien davon betroffen. (TNA)


Kein schwerer Einbruch der Wirtschaft in diesem Jahr erwartet

Dass Thailands Wirtschaft im kommenden Jahr gewaltig schrumpft, ist unwahrscheinlich, allerdings ist für die nächsten Jahre auch kein nennenswertes Wachstum zu erwarten, hat Thailands Bankerverband (TBA) verlauten lassen.
Bei einem Seminar zum Thema „Weltwirtschaft 2009: Überleben oder nicht“ sagte TBA-Generalsekretär Thawatchai Yongkittikul, dass die Kluft zwischen Soll- und Habenzins groß bleibt, weil die Betriebskosten der Banken weiterhin hoch sind.
Er erwartet jedoch nicht, dass die Banken in diesem Jahr in ernsthafte Schwierigkeiten geraten, weil sie bei Kreditvergaben längst vorsichtiger geworden sind.
Zinssenkungen und ähnliche Maßnahmen hätten in einer wirtschaftlichen Misere wie dieser keinen Nutzen, sagte er. Die Regierung müsse sich auf die Steuern betreffende Maßnahmen verlassen.
Thawatchai glaubt zwar nicht, dass die Wirtschaft in diesem Jahr stark einbrechen wird, doch es deute auch nichts darauf hin, dass sie sich erholen werde. Auch in naher Zukunft nicht, denn in den drei wichtigsten Abnehmerländern Thailands sieht die Wirtschaftslage noch düsterer aus.
Er sprach sich dafür aus, dass alle Nationen ihre Konjunkturpakete verabschieden und systematisch einbringen, damit sich die Weltwirtschaft möglichst bald wieder erholen kann. (TNA)